ZitatAlles anzeigenRote Teufel ausgekontert - Torjäger Lakic verschießt Elfmeter - Einbruch nach der Pause
44 Minuten dominiert, dann ausgekontert und am Ende abgeschossen: 0:3 (0:1) unterlag der 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Frankfurt. Ein herber Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg!
Schon wieder! Der FCK war dominant, der FCK besaß Feldvorteile, erarbeitete die besseren Chancen. Aber in Führung lag nach 45 Minuten die Eintracht. Sie konterte den FCK gekonnt aus - als der FCK Sekunden vor dem Pausenpfiff selbst einen Konter verschludert hatte: Martin Amedick hatte den Gegenstoß initiiert, Ivo Ilicevic wollte mit dem Kopf durch die Wand, statt Leon Jessen am linken Flügel mitzunehmen. Sebastian Jung gab den Spielverderber, und dann ging alles ganz, ganz schnell: Patrick Ochs nutzte den Freiraum, bediente Theofanis Gekas, der tat, was ein Torjäger tun muss - 0:1. „Wir hätten vorher selbst den Konter ausspielen müssen und werden dann ausgekontert", haderte Christian Tiffert, der das Spiel der Lauterer eine Halbzeit lang wunderbar dirigiert, sehr gut geführt hatte. Die Krönung blieb (wieder) versagt.
Nach 19 Minuten schon mussten die Roten Teufel führen, als Srdjan Lakic mit kluger Spieleröffnung und Ilicevic mit einem klasse Pass Clemens Walch frei gespielt hatten. Der schnelle Außen ließ Tzavellas stehen, kam ins Stolpern und vergab die Riesenchance. „Wenn er nicht zu anständig ist, sich fallen lässt, kriegen wir Elfmeter", meinte FCK-Trainer Marco Kurz, der den Flügel-Pfeil zur Halbzeit austauschen musste: „Er wurde am Kopf getroffen, hat sich erbrochen, Verdacht auf Gehirnerschütterung."
Sechs Minuten später dann die Schlüsselszene: Einer der weiten Abschläge Sippels, Gregorios Tzavellas wirkte irritiert, brachte Lakic zu Fall. Den Elfmeter übernahm Lakic, Oka Nikolov parierte. „Jeder Elfmeter, der gehalten wird, ist zu schwach geschossen", sagte Lakic betrübt. „Kein Vorwurf, er ist unser erster Schütze", sagte Tiffert.
Von der Dominanz der Roten Teufel war nach der Pause nichts mehr zu sehen. Die Eintracht kontrollierte das Spiel. Sie konnte sich auf die resolut-rustikalen Innenverteidiger Franz und Russ stützen, sah in Jung einen überragenden Abfangjäger und Antreiber, in Chris einen wirkungsstarken Strategen. So wurde Tiffert aus dem Spiel gearbeitet, das daran litt, dass der FCK auf den Außen lahmte: Oliver Kirch, für Walch gekommen, lief neben dem Spiel her, Ilicevic verlor nach seinem fatalen Fehler jegliche Bindung. Unerklärlich der krasse Formabfall von Leon Jessen, den Patrick Ochs schulmeisterte. Nach einem krassen Fehlpass auf Gekas hatte Jessen noch Glück, dass Amedick und Sippel den Fehler ausbügelten (39.). Vor dem 0:2 unterlief Jessen einen Kopfball, Gekas war Nutznießer nach Tzavellas-Flanke und Doppelfehler von Sippel und Rodnei. Klasse, wie Sippel gegen Russ und Gekas reagiert und pariert hatte (46.). Sieben Minuten vor dem Ende nutzte der starke Jung die - dank Jessen - blanke linke Seite, bediente Alexander Meier - 0:3.
Der FCK hatte nach der Pause nichts mehr zu bieten! Kein Aufbäumen. Die Resignation lähmte. Erwin Hoffer vergab seine einzige Chance strauchelnd (69.). Jan Moravek hatte Pech, als der pfiffige Köhler auf der Linie klärte (76.).
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Jessen - Walch (46. Kirch), Bilek (57. Moravek), Tiffert, Ilicevic - Hoffer (79. Nemec), Lakic
Eintracht Frankfurt: Nikolov - Jung, Franz, Russ, Tzavellas (89. Amanatidis) - Chris, Schwegler - Ochs (90. + 1 Steinhöfer), Halil Altintop, Köhler - Gekas (79. Meier)
Tore: 0:1 Gekas (45.), 0:2 Gekas (67.), 0:3 Meier (83.) - Gelbe Karten: Lakic (3) - Franz (4), Tzavellas (4), Gekas - Beste Spieler: Amedick, Lakic, Tiffert - Jung, Gekas, Chris - Zuschauer: 49.780 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Zwayer (Berlin).
Die Noten:
Sippel 3
Dick 4,5
Amedick 2,5
Rodnei 4
Jessen 5,5
Walch 3
Bilek 3,5
Tiffert 3
Illicevic 4,5
Hoffe 5
Lakic 3
Kirch 5
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau