Erwin "Jimmy" Hoffer im Interview: "Auf dem Betzenberg zu spielen macht einfach riesen Spaß" (Treffpunkt Betze)

  • Im Interview: Erwin "Jimmy" Hoffer


    Der Österreicher begann seine Profikarriere bei Admira Wacker Mödling in seinem Heimatland, wo er bereits mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft zum Einsatz kam. Dort bekam er auch seinen Spitznamen „Jimmy“. Dieser wurde ihm von seinem damaligen Trainer Karl Brauneder gegeben, der ihn mit dem Killer „Jimmy, die Tulpe“ aus dem Film „Keine halben Sachen“ verglich. Nach dessen Meinung ist Hoffer vor dem Tor genauso eiskalt wie die Filmfigur. Zur Saison 2009/10 wechselte der 1,76m-große Mittelstürmer in die Serie A nach Italien. Erwin Hoffer wurde für eine Saison vom SSC Neapel ausgeliehen.

    Hallo Jimmy, du hast einen Leihvertrag bis zum 30. Juni 2011, laut Pressemeldungen hat der FCK keine Kaufoption gezogen. Endet das Kapitel Bundesliga dann schon für dich oder gibt es Gespräche mit Neapel über einen weiteren Verbleib in Kaiserslautern?


    Ich habe mich im Verein und in der Stadt gut eingelebt und kann mir auch vorstellen, nach dem einen Jahr hier beim FCK zu bleiben. Aber letztendlich müssen das die Vereine untereinander klären.

    Stefan Kuntz hat dich zum FCK geholt. Welche Argumente oder Beweggründe haben dich letztlich zum Wechsel in die Pfalz bewegt?
    Es war sicherlich eine schwierige Zeit für mich in Italien. Ich habe wenig gespielt und habe einfach einen Verein gebraucht, der auf mich baut und wo ich regelmäßig zum Einsatz komme. Ich habe dann nicht nur mit Stefan Kuntz, sondern auch mit dem Trainer gesprochen. Die Gespräche waren sehr positiv, ich denke, ich habe mit dem Wechsel zum FCK einen guten Schritt gemacht und will der Mannschaft mit guten Leistungen helfen.

    Mit welchen persönlichen Erwartungen bist Du im Sommer nach Kaiserslautern gekommen?
    Ich wollte wieder an meine alte Stärke, die ich bei Rapid in Österreich hatte, anknüpfen. Ich komme langsam wieder dahin, aber ich muss weiter an mir arbeiten. Insgesamt will ich natürlich der Mannschaft mit Toren helfen und zum Klassenerhalt beitragen. Ich will Stammspieler sein und mich auch in der Nationalmannschaft etablieren.

    Du bist einer von insgesamt 12 Neuzugängen, auf der anderen Seite haben 13 Spieler den Verein verlassen. Ein großer Umschwung, viel Integrationsarbeit – wie sind deine bisherigen Eindrücke vom Team und Verein?
    Wir sind eine sehr junge Mannschaft, jeder lässt sich von jedem etwas sagen, das ist sehr positiv. Es macht einfach Spaß, in der Mannschaft zu spielen, wir ziehen alle an einem Strang und das ist sehr wichtig. Nur so kann man in der Bundesliga bestehen. Im Verein fühle ich mich sehr wohl, die familiären Strukturen haben mir geholfen, mich schnell einzugewöhnen. Die Fans sind einfach unglaublich, sie stehen total hinter der Mannschaft und das ist auch gut für den Verein.

    In den ersten 4 Spielen hat die Mannschaft 42 % aller Torschüsse verwandelt und lag damit an der Spitze der Bundesliga; danach folgten 2 torlose Spiele, und auch in Hamburg wurde die Abgeklärtheit vor dem Tor bemängelt. Wie kommt es zu diesen Leistungsunterschieden?

    Man kann das nicht erklären. Wir haben in den ersten Spielen gute Leistungen geboten und die Tore gemacht. Danach haben ebenfalls ansprechende Leistungen gezeigt, allerdings nicht getroffen. Wenn man keine Tore macht, kann man auch keine Spiele gewinnen. Wenn du die Chancen nicht nutzt, dann bekommst du meistens noch ein Tor und dann wird es umso schwieriger. Wir sind eine junge Mannschaft und können aus jedem Spiel lernen und das werden wir auch machen.

    In Wien hast du die Fans begeistert, sie haben dich gefeiert und deine Leistungen bejubelt – in Neapel folgte eine schwere Zeit mit wenig Einsätzen – beim FCK geht es wieder bergauf. Wie siehst du deine sportlichen Ziele für die kommenden Jahre?


    Das Wichtigste für den Verein ist der Klassenerhalt und dazu möchte beitragen. Außerdem will ich dem Verein helfen, sich in der Bundesliga zu etablieren. Natürlich möchte ich am liebsten in Kaiserslautern bleiben, hier bekomme ich meine Chancen und kann der Mannschaft weiterhelfen. Bei Rapid Wien ist es für mich perfekt gelaufen, besser hätte es fast nicht laufen können.

    Wenn die Fans des FCK von Jimmy Hoffer sprechen, dann sprechen sie vor allem über deine Schnelligkeit und die Abgeklärtheit in 1 zu 1 Situationen vor dem Tor: Ein besonderes Talent oder hart erarbeitet und trainiert?
    Klar, gehört da auch Talent dazu, aber ich habe immer nach dem Training noch an meinem Torabschluss gearbeitet. Das ist völlig normal, das machen andere Spieler auch. Die Schnelligkeit scheint mir wirklich angeboren zu sein, darüber bin ich auch sehr glücklich. Wenn ich vor dem Tor stehe, dann mach ihn den Ball halt immer rein (lacht).

    Du bist in diesem Jahr 23 geworden, das so genannte „beste Fußballalter“ hast du demnach noch vor dir. Wenn du einen Blick in die Vergangenheit wirfst, was war für dich der bisher schönste oder beste Moment als Fußballer?
    Die 27 Tore, die ich in einer Saison bei Rapid Wien in Österreich geschossen habe, waren sicherlich ein Highlight in meiner bisherigen Karriere. Der Meistertitel mit Rapid und die Nominierung für die Nationalmannschaft zur Europameisterschaft 2008 sind natürlich auch Erinnerungen, an die ich besonders gerne zurückdenke.

    Das Fritz-Walter-Stadion gilt als eine Festung, die Fans sind kreativ, emotional aber vor allem auch lautstark. Wie fühlt sich bei einem ausverkaufen Stadion der Weg aus den Katakomben ins Stadion hinein an?

    Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man aus der Kabine kommt und im Spielertunnel schon die Stimmung aus dem Stadion hört. Das ist dann natürlich noch einmal ein Extraschub für die ganze Mannschaft. Auf dem Betzenberg zu spielen macht einfach riesen Spaß, die Fans stehen immer hinter Mannschaft und peitschen uns nach vorne.

    Du warst grad mit der österreichischen Nationalmannschaft im Einsatz, ihr habt mit Deutschland, der Türkei und Belgien gleich drei nennenswerte Gegner in der Gruppe. Schafft Österreich die Qualifikation zur Europameisterschaft?

    Es ist sicherlich keine leichte Gruppe, aber wir sind gut in die Qualifikation gestartet, haben aus drei Spielen sieben Punkte geholt und sind auf dem zweiten Platz hinter Deutschland. Unser großes Ziel ist die Teilnahme an der EM in Polen und der Ukraine und wir werden alles dafür tun, dass wir das schaffen. Wir haben die ersten Spiele gut gespielt und sind guter Dinge, dass wir unser Ziel erreichen können.



    Vielen Dank für das Interview!


    Quelle und Bildmaterial: @ 1. FC Kaiserslautern



    Quelle:

    Treffpunkt Betze & Teufelskurier
    Autor:

    BetzeFensi
    Layout:

    AstraNick

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Vielen Dank für eure Arbeit. :jubel:

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Sehr gerne! Wenn's gut ankommt und gut angenommen wird, dann macht's selbst auch Spaß. ;)

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Hochseefischer? Auf'm Bodensee?


    vielleicht mag er stürmisches wetter?


    schönes interview - kann echt verstehen, dass er immer mehr zum publikumsliebling wird.... trotz des schlechten spiels gegen die zweitracht.


    das layout scheint auch zu gefallen, werde dieses beibehalten.

    1. FCK Fanclub Faninitiative "Jetzt Erst Recht"

  • Dies war nun unser 2tes Spielerinterview. An dieser Stelle erlaube ich mir die Frage nach eurer Meinung: Gibt es zu den Interviews Anmerkungen bzw. Verbesserungsvorschläge?

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.