ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern spielt 44 Minuten gut mit, kassiert in der 45. und 46. Minute zwei bittere Gegentore. Am Ende heißt es dank Mario Gomez und Arjen Robben 5:1 für den FC Bayern.
VON HORST KONZOK UND OLIVER SPERK
Arjen Robben als brillanter Antreiber und Mario Gomez mit seinen Saisontoren 13, 14 und 15 machten den entscheidenden Unterschied zwischen einem eiskalten Meister und einem allzu blauäugigen Aufsteiger aus. 5:1 (1:0) fertigte der FC Bayern München den 1. FC Kaiserslautern ab, der Sekunden vor und nach der Pause zwei Gegentreffer kassierte. Innerhalb einer Minute gerieten Amedick und Kollegen auf die Verliererstraße.
Nach einem Fehler Tymoshchuks kamen die Lauterer nach Kirch-Eingabe durch Jan Moravek aber noch einmal heran und gefährlich auf (62.). Trainer Kurz wollte mehr, stellte das System auf 4-4-2 um, brachte mit Chadli Amri und Erwin Hoffer zwei Offensivkräfte, um doch noch was zu ernten. Aber der pfiffige Ivo Ilicevic scheiterte an Torwart Kraft, „Jimmy" Hoffer fand neben dem schwachen Adam Nemec nicht ins Spiel, der pfeilschnelle Chadli Amri agierte im Ansatz gut, aber letztlich kopflos. So ging der Schuss nach hinten los. Gomez traf zum entscheidenden 3:1, als Altintop Dick angeschossen hatte (80.), dann staubte Gomez zum 4:1 ab (85.), und Thomas Müller setzte in der Nachspielzeit nach Hamit Altintops Vorarbeit den Schlusspunkt. „Eine gute erste Halbzeit, in der wir es versäumt haben, optimal abzuschließen, eine lehrreiche zweite, vor allem in der Schlussviertelstunde, als wir gesehen haben, was passiert, wenn wir unsere Disziplin aufgeben, eigenständig die Positionen wechseln", sagte FCK-Trainer Kurz nach dem bitteren Abschuss.
Die Bayern hatten bis zur Pause - genau wie der FCK - vier Chancen. Seine dritte Möglichkeit nutzte Arjen Robben Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zum 1:0. Der überragende Außenstürmer, erstmals nach langer Leidenszeit wieder in der Startelf, schloss einen Konter nach der vierten Lauterer Ecke und einem Tiffert-Fehlpass vorbei an Alexander Bugera gekonnt ab. Den perfekten Pass hatte Thomas Müller geliefert (45.).
Ein bitterer Rückstand für den FCK, der gut mitgespielt, offensiv verteidigt und die Bayern meist vom Tor weggehalten hatte. Kurz bevor Robben zuschlug, hatten die schwarz gedressten Roten Teufel nach Mark van Bommels Ballverlust an Moravek die große Chance zur Führung, doch Ivo Ilicevic scheiterte an Thomas Kraft, Bayerns neuer Nummer 1. Ein guter Mann!
Marco Kurz hatte zunächst viel Freude am mutigen Auftritt seiner gut organisierten Mannschaft. Augenscheinlich, dass sich Philipp Lahm wie schon im Hinspiel nicht auf den fintenreichen Ilicevic einzustellen vermochte.
Rodnei erwies sich zunächst als überragende Säule der Abwehrkette, die fast ausschließlich durch Robben in Schwierigkeiten kam. Den Schattenmann für ihn abzugeben überforderte Bugera, den Leon Jessen nach dessen Gelber Karte ablöste, aber nur unzureichend ersetzte. Stark und an den fünf Gegentoren schuldlos: Torhüter Sippel. Klasse, wie er in der 41. Minute gegen Mario Gomez und Thomas Müller parierte. Glück, dass Robben bei einem durch Kirchs Fehler begünstigten Konter versiebte (21.).
„Der Rückstand war ein Genickschlag", sagte FCK-Trainer Marco Kurz. Seine Elf wurde sofort nach der Pause vorgeführt: Robben lässt Bugera und den anfangs überzeugenden Thanos Petsos stehen, bedient den fortan sehr starken Bastian Schweinsteiger, dessen Pass Gomez nur noch einschieben muss - 2:0.
„Wenn man in der Bundesliga 5:1 gewinnt, ist das fantastisch. Aber es war schwierig, weil Kaiserslautern sehr organisiert gespielt hatte", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal nach dem Gomez-Festival. Der niederländische Coach sah seinen erfolgreichen Torjäger vor allem durch den Klassemann Schweinsteiger vortrefflich bedient.
Bayern München: Kraft - Lahm, Tymoshchuk, Badstuber, Pranjic - van Bommel, Luiz Gustavo (85. Breno) - Robben (79. Altintop), Schweinsteiger, Müller - Gomez
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera (76. Jessen) - Petsos (66. Amri) - Kirch, Tiffert, Moravek (66. Hoffer), Ilicevic -Nemec
Tore: 1:0 Robben (45.), 2:0 Gomez (46.), 2:1 Moravek (62.), 3:1 Gomez (80.), 4:1 Gomez (85.), 5:1 Müller (90. +1) - Gelbe Karten: Tiffert (5/1), Bugera (2), Kirch (2) - Beste Spieler: Robben, Gomez, Schweinsteiger - Sippel, Ilicevic, Rodnei - Zuschauer: 69.000 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau