ZitatAlles anzeigenTschechisches Talent Adam Hlousek soll FCK-Offensive beleben - Muskelfaserriss bei Amedick
Seinen ersten Trainingstag beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern hatte gestern der tschechische Außenbahnspieler Adam Hlousek (22), den die Lauterer am Montag von Slavia Prag leihweise bis Saisonende verpflichtet haben.
Der 1,88-Meter-Mann, der am 20. Dezember 22 Jahre alt geworden ist, mache „einen flinken und fitten Eindruck", sagte FCK-Coach Marco Kurz gestern Nachmittag nach dem ersten Training des offensiven Mittelfeldspielers mit seinen neuen Kollegen.
Dass Hlousek in der Schule sechs Jahre Deutsch hatte und daher das allermeiste, was auf und neben dem Platz gesprochen wird, versteht, erleichtert dem jungen Profi den Neuanfang im Nachbarland. „Er hat sich schon gut in die Abläufe eingefunden, soweit man das nach der ersten Einheit sagen kann", betonte Kurz. Der Fußball-Lehrer hofft, dass der kurz vor Transferschluss verpflichtete Hlousek dem FCK helfen kann, die Qualität des zuletzt erschreckend schwachen Offensivspiels der abstiegsbedrohten Roten Teufel deutlich zu steigern.
Überraschende Varianten und erfolgreiche Tempodribblings haben die Lauterer zuletzt zu selten gezeigt, zu oft fehlten Ideen und Präzision. Zumal Ivo Ilicevic - Hlouseks mögliches Pendant auf dem Flügel - am Samstag beim enttäuschenden 0:1 gegen Mainz 05 verletzt passen musste. Gestern konnte Ilicevic einen Teil des Mannschaftstrainings absolvieren, ein bei der Pokalschlappe in Duisburg erlittener Bluterguss am Unterschenkel macht ihm aber noch zu schaffen.
Hlousek weiß, warum ihn der FCK am späten Samstagabend, wie er gestern erzählte, kontaktiert und um ihn geworben hat; „ein starker linker Fuß, geradlinig im Duell eins gegen eins und sehr schnell", ließ er - im RHEINPFALZ-Gespräch nach seinen fußballerischen Vorzügen gefragt - seinen tschechischen FCK-Kollegen Jan Moravek übersetzen. Von sich aus ergänzte der ein Jahr jüngere Moravek: „Adam ist eines der größten Talente in Tschechien." Und auch Landsmann Jiri Bilek, beim FCK derzeit nur zweite Wahl, lobte den neuen Kollegen schon mal vorab: „Ein guter Spieler!"
Dass Hlousek sein Bundesliga-Debüt schon am Samstag (15.30 Uhr) in der Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim feiert, hält der FCK-Coach durchaus für möglich, „wenn die Trainingseindrücke stimmen".
Fit genug fühlt sich der dreimalige tschechische Nationalspieler, für den der FCK eine Kaufoption besitzt. Die neue Nummer 24 beim FCK hat nach seinem vor einem Jahr, im Februar 2010, erlittenen Kreuzbandriss im Herbst vier Ligaspiele für Slavia Prag bestritten und seit 3. Januar mit seinem Ex-Klub die komplette Rückrundenvorbereitung mit fünf Testspielen absolviert. „Keine Schmerzen mehr", sagte er gestern. Auf Deutsch.
Das kann Innenverteidiger Martin Amedick nicht behaupten. Der FCK-Kapitän erlitt gegen Mainz einen Muskelfaserriss in der Wade. „Eher pessimistisch" ist Kurz, was Amedicks Einsatz am Samstag angeht. Torwart Tobias Sippel hat nach dem Zusammenprall mit dem Mainzer Adam Szalai Knieprobleme, soll aber heute wieder trainieren; Leon Jessen (Muskelprobleme) und Pierre De Wit (erkältet) traten gestern kürzer.
Viel Zeit, sich ohne den Druck des Bundesliga-Abstiegskampfs zu entwickeln, gibt Kurz dem zunächst bis 2012 verpflichteten Brasilianer Lucas (19). Der 1,94-Meter-Schlaks ist „gelernter" Innenverteidiger.
Neu-Lauterer: der Brasilianer Lucas (links) und der Tscheche Adam Hlousek (rechts) mit Coach Kurz.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau