ZitatAlles anzeigenLiebe kann blind machen. Angst um den Ligaerhalt des FCK auch. Die „Fans”, die Srdjan Lakic schmähen, schaden dem Klub.
Mannschaft, Trainer, Vereinsführung und Fans des 1. FC Kaiserslautern waren nach dem 8. April 2008, dem Tag der Amtsübernahme von Stefan Kuntz als Vorstandsvorsitzender, eine Einheit. Das war die Basis zum wundersamen Zweitliga-Erhalt 2008. Der Schulterschluss trug die Mannschaft zum Höhenflug in die Bundesliga. Vom ersten Tag an war klar: Es gibt nur ein Ziel für die Mannschaft, die mit den kleinsten Etat der Liga hat - es geht um den Klassenerhalt.
Dieses Ziel ist zu erreichen - trotz des Fehlstarts in die Rückrunde. Schockierend aber, was sich am Samstag auf dem Betzenberg zutrug: Srdjan Lakic, dessen Tore überlebenswichtig sind, wurde wie ein Fahnenflüchtiger geschmäht, von Fanatikern bedroht. Der Torjäger, seit Wochen ladegehemmt, ist im Bemühen, es besonders gut zu machen, eh verkrampft. Was sich ein Teil sogenannter Fans während der Partie und nach dem Abpfiff leistete, war einfach übel. Selbst HSV-Trainer Armin Veh sah sich aufgerufen, Lakic in Schutz zu nehmen.
„So haben wir keine Chance”, zeigte sich FCK-Chef Stefan Kuntz tief getroffen von einer selbstzerstörerischen Aktion, die schlimmer war als das Mobbing gegen den damaligen Kapitän Marco Engelhardt 2005 beim 3:3 gegen Dortmund.
Srdjan Lakic hat sich mit seinem Flug zur Vertragsunterschrift in Wolfsburg zwei Tage vor einem wichtigen Spiel töricht verhalten. Aber er hat sich auch in der Folge klar zu seiner Mannschaft bekannt. Die ausflippenden Pöbler und Spucker haben nicht nur Lakic geschadet, sondern vor allem auch dem FCK. Blinde Liebe! Fataler Hass!
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau