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KANN'S NOCH: Srdjan Lakic (links) köpft das 1:0 für den 1. FC Kaiserslautern.
Srdjan Lakic erklärt seine Torflaute nach dem Doppelpack beim VfB Stuttgart für beendet. Trotz des Erfolgs gegen einen direkten Konkurrenten sieht FCK-Trainer Marco Kurz die Roten Teufel noch nicht am Ziel. Der überragende Christian Tiffert zeigt sich von der Leistungssteigerung seiner Elf nach der Pause beeindruckt. [/b]
VON STEFFEN GALL
„Thunder” (deutsch: Donner) von AC/DC dröhnte aus den Lautsprechern, kurz bevor die Spieler den Rasen der Mercedes-Benz Arena betraten. FCK-Trainer Marco Kurz ist Fan der kultigen Rockgruppe. Und seine Spieler ließen zu seiner Freude auch ziemlich bald einen Donnerschlag folgen - die 1:0-Führung.
Srdjan Lakic hatte per Kopf getroffen - sein erstes Tor in der Rückrunde. „Ich habe immer fest daran geglaubt. Die schwierige Zeit ist vorbei, und ich freue mich natürlich sehr”, kommentierte Lakic das Ende seiner Torflaute, das er mit einem zweiten Treffer untermauerte.
Nach der Führung war es zunächst aber nicht nach Wunsch gelaufen für den 1. FC Kaiserslautern. Denn wenig später traf die Gäste eine Entscheidung des Schiedsrichters Deniz Aytekin wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Elfmeter für Stuttgart - 1:1. Oliver Kirch hatte Cristian Molinaro im Strafraum wohl getroffen, ihn aber weder gesehen noch eine Chance vereitelt.
„Also für mich war das Elfmeter. Da muss er eben mit dem Kopf hin, dann kann nichts passieren”, kommentierte Schiedsrichter-Beobachter Eugen Striegel in der Halbzeitpause. „Berechtigt, aber unnötig”, sagte nach der Partie FCK-Trainer Marco Kurz. Zu allem Übel kassierte der FCK auch noch das 1:2, ließ aber in der zweiten Halbzeit plötzlich wieder Rock'n'Roll folgen: Die Roten Teufel läuteten - um bei AC/DC zu bleiben - nach 65 Minuten die Höllenglocken („Hells Bells”) und feierten am Ende mit dem 4:2-Sieg drei „Big Points gegen einen direkten Konkurrenten”, wie Christian Tiffert zufrieden bemerkte. Drei Tore hatte der Motor des Lauterer Spiels vorbereitet.
„Mich hat beeindruckt, wie wir in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind. Das war frech und souverän”, sagte Tiffert nach dem Erfolg an seiner alten Wirkungsstätte. Marco Kurz lobte die Leistung seines Teams nach der Pause. In der ersten Hälfte habe man gesehen, dass die Mannschaft „teilweise noch nicht reif genug” ist. Aber aufgrund der Steigerung nach Wiederanpfiff fahre man „nicht unverdient mit drei Punkten nach Kaiserslautern”. Feiern auf dem Heimweg, auf dem „Highway to Hell” (wieder AC/DC).
Seit gestern Abend deutet einiges mehr darauf hin, dass der 1. FC Kaiserslautern dem Weg in die Hölle Zweite Liga ausweichen kann. „In dieser verrückten Saison kann noch viel passieren”, sagte Tiffert aber, und Florian Dick ergänzte: „Wir sind noch nicht durch, das hat auch der Trainer gerade im Kreis gesagt.” Aber ein gutes Gefühl scheint sich trotzdem durchzusetzen: „Ein besseres Zeichen als heute hätten wir nicht setzen können”, betonte der frühere Stuttgarter Tiffert.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau