ZitatAlles anzeigenBeim FCK funktioniert die Mannschaft, das Team dahinter agiert mit Besonnenheit.
VON O. SPERK, H. KONZOK & T. SCHÄCHTER
Es hatte etwas Symbolhaftes. An der Stätte, an der der 1. FC Kaiserslautern am 13. Mai 2006 aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen ist, feierten die Roten Teufel gestern endgültig den Klassenerhalt. Mit dem 2:1-Sieg in der Volkswagen-Arena beim VfL Wolfsburg sprangen die Lauterer mit nun sensationellen 43 Punkten auf Platz zehn. Das bedeutet: Der FC St. Pauli ist abgestiegen, Eintracht Frankfurt steht vor dem direkten Absturz in die Zweite Liga, Borussia Mönchengladbach ist nach dem 2:0 gegen den FC Freiburg zurück im Hoffnungslauf und kämpft mit der Eintracht und dem VfL Wolfsburg um den Klassenverbleib.
Der 1. FC Kaiserslautern hat das rettende Ufer erreicht, weil die Mannschaft funktionierte und die Vereinsführung mit Stefan Kuntz als klugem Kopf auch bei Negativserien Ruhe bewahrte und so die Autorität des Trainers stärkte. Und Marco Kurz bewies sich als ganz starker Trainer. Einer, der mit Ruhe, Ausstrahlung und Augenmaß dafür sorgte, dass seine Mannschaft sich als Einheit präsentierte. Goldrichtig, dass er an Srdjan Lakic festgehalten hat, der auch in der Rückrunde wichtige Tore erzielte. Auch gestern traf Lakic. Mit dem Treffer zum 1:1 gegen seinen künftigen Arbeitgeber VfL Wolfsburg bewies er nicht nur Klasse, sondern auch Charakterstärke. „Alle, die mich in Lautern beschimpft haben, sollten sich jetzt schämen”, sagte der Torjäger. Kopf, Herz und Seele dieser Lauterer Mannschaft aber ist Christian Tiffert. Er bereitete gestern beide FCK-Treffer vor. Es waren seine Torvorlagen Nummer 21 und 22 in dieser Saison. Sensationell!
Ohne finanzielle Risiken einzugehen, hat Heribert Bruchhagen Eintracht Frankfurt in den vergangenen siebeneinhalb Jahren zu einem seriösen Bundesliga-Klub mit Bodenhaftung gemacht. Nur zweimal ist er in dieser Zeit über seinen Schatten gesprungen - und hat verloren. Vier Millionen Euro Ablösesumme für den Brasilianer Caio zu bezahlen, war Verschwendung. Nun warf er vor sechs Wochen erstmals einen Trainer (Michael Skibbe) während einer Saison hinaus und holte den umstrittenen Lautsprecher Christoph Daum. Das Engagement entpuppt sich jetzt als bitterer Fehler für beide Seiten. Nun steht Bruchhagen, der weitermachen will, selbst auf der Kippe. Ob der Aufsichtsrat ihn lässt, scheint aber fragwürdig. „Ein weiter so wird es nicht geben”, sagte Aufsichtsratsmitglied Axel Hellmann.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau