ZitatAlles anzeigen„Werder vor, noch ein Tor!” Ich sympathisiere ja schon immer ein bisschen mit den Grün-Weißen, aber heute bin ich absoluter Bremen-Fan. Der viermalige Deutsche Meister muss das Saisonfinale der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern nämlich unbedingt gewinnen. Warum? Weil ich sonst einen Kasten Bier bezahlen muss!
Kurz vor dem Saisonstart ließ unser Mitarbeiter Moritz Kircher mal verlauten, er glaube, dass der FCK in dieser Saison einen einstelligen Tabellenplatz erreicht. „Du träumst”, sagte ich. Er blieb bei seiner Meinung, also wetteten wir. Und jetzt kann der FCK im besten Fall sogar auf Platz sieben vorrücken. Damit hätte ich nun echt nicht gerechnet. Aber ich verrate Ihnen was: Ich drücke nicht wirklich den Bremern die Daumen, dazu bin ich viel zu sehr Lokalpatriot. Die Roten Teufel sollen den SV Werder mal schön besiegen und dann mit ihren Fans im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion die Krönung einer richtig tollen Saison feiern. Da zahle ich doch gerne meine Wettschulden!
Und Marco Kurz würde ich ebenfalls jederzeit einen ausgeben. Der Cheftrainer des FCK hat meiner Meinung nach einen sehr großen Anteil daran, dass auf dem Betzenberg auch in der nächsten Saison Erstliga-Fußball gespielt wird. Selten einen dermaßen professionell auftretenden Coach gesehen. Wie er in der schwierigen Phase der Rückrunde die Ruhe bewahrte - beeindruckend und hilfreich für die Mannschaft. Natürlich immer auch dank Stefan Kuntz, der ebenfalls keinerlei hektische Signale aussandte. Kuntz und Kurz - das passt nicht nur vom Gleichklang der Namen her.
Ungewohnt auf der Bühne des Profifußballs, auf der es von Lautsprechern nur so wimmelt, ist auch die Kurz'sche Besonnenheit im Erfolgsfall. Stichwort Bodenhaftung. Diese Woche war der FCK-Trainer, der übermorgen seinen 42. Geburtstag feiert, zu Gast im großen Konferenzraum der RHEINPFALZ-Zentralredaktion in Ludwigshafen. Mit grauem T-Shirt und lässigem Hemd, offen und über der Jeans hängend. Nix Anzug oder Krawatte. Das wäre irgendwie Verkleidung. Auch an der Seitenlinie steht er im lockeren Dress. „An die Linie gehört Sportkleidung”, sagt Kurz. Mit Anzug beim Fußball käme für ihn nur in einem Fall in Frage: Wenn er einen Champions-League-Teilnehmer betreuen würde...
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung