ZitatAlles anzeigenMeister Borussia Dortmund eröffnet heute die Saison 2011/2012 in der Fußball-Bundesliga. Bayern München ist der erklärte Titel-Favorit. Für den FCK geht es einzig ums sportliche Überleben. In den Stadien wird der Fan bei Speisen und Getränken meist richtig abgezockt.
Anpfiff. Heute Abend startet die Fußball-Bundesliga mit der Partie von Meister Borussia Dortmund gegen den Hamburger SV in ihre 49. Saison. Der HSV ist der einzige Klub, der seit Gründung der deutschen Eliteliga 1963 ununterbrochen erstklassig geblieben ist.
Die Eröffnung im Stadion des jeweiligen Titelverteidigers ist von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) längst zu einer pompösen Show aufgeblasen worden. Für Fußball-Romantiker, denen der totale Kommerz die Freude am Spiel trübt, bleibt ein Trost: Der (neue) Liga-Ball mit dem sinnreichen Namen „Torfabrik II” wird - sicher verspätet - auch irgendwann rollen.
Borussia Dortmund, jene wunderbar Fußball spielende Mannschaft, die sich in ihrem Hochgeschwindigkeitsstil durch die letzte Saison siegte, macht heute den Anfang. Meistermacher Jürgen Klopp setzt auf das bewährte Bodenpersonal, hungrige Neuzugänge wie der junge Linksverteidiger Löwe aus Chemnitz oder der begabte Leitner sorgen dafür, dass sich keiner der etablierten Meisterkicker ausruhen kann.
Titelfavorit aber ist - wie fast immer seit 40 Jahren - Rekordmeister Bayern München. Borussia Dortmund steht nach dem sensationellen Meisterstück mit einer Mannschaft, die glänzende Perspektiven besitzt, nicht unter dem Druck, Meister werden zu müssen. Die Spiele in der Champions League werden außergewöhnliche Talente wie Mario Götze und Shinji Kagawa eher beflügeln als stressen. Und Jürgen Klopp weiß Trainingsbelastungen sehr wohl zu dosieren, so dass die Doppelbeanspruchung seiner Truppe kaum schaden wird, wenn sie von größeren Verletzungen verschont bleibt. Mit dem BVB als ernsthaftem Rivalen des FC Bayern ist zu rechnen.
Dass die Bundesliga auch im Ausland verstärkt angenommen wird, ist auch ihrem Jugendstil zu verdanken. Dass aus Stadien vielfach Fußball-Tempel wurden, steigert den Besucher-Boom. Trotz der Drei-Klassen-Gesellschaft kann in der Bundesliga jeder jeden schlagen. Das bürgt für Spannung, das sorgt für Unterhaltung, das erleichtert den Machern der DFL das Vermarkten. Fußball ist für den Zuschauer zu teuer geworden. In den Stadien wird der Fan bei Speisen und Getränken meist richtig abgezockt!
Von 40 auf 50 Millionen Euro steigen soll der Erlös der internationalen TV-Vermarktung der Top-Marke Bundesliga. Das ist ein gutes Ergebnis, stellt die Klub- und Liga-Bosse aber längst noch nicht zufrieden. 428,5 Millionen Euro werden in diesem Jahr aus der nationalen Vermarktung an die 36 Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga ausgeschüttet, 79 Prozent kassieren die Klubs aus dem Oberhaus.
Drei weitere Jahre Bundesliga, kalkuliert FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, benötigt der 1. FC Kaiserslautern, um wirtschaftlich wirklich saniert zu sein. Die Drahtseilakte mit einem Luxuskader in den Jahren nach der Meisterschaft 1998, das Verpassen sportlicher Ziele trotz teurer Stars, dann der Super-GAU beim Ausbau des Stadions zur WM-Arena, der in der Fast-Pleite und dem Verlust des Stadions gipfelte - in den Jahren 1999 bis 2008 hat der FCK fast jede Woche negative Schlagzeilen geschrieben.
Am 8. April 2008 hat Stefan Kuntz das Ruder übernommen. Er steht als Vereinschef für die sportliche und wirtschaftliche Genesung des pfälzischen Patienten, der im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg nur ein Ziel verfolgt: den Klassenerhalt. In Bremen beginnt morgen die 40-Punkte-Mission für die Mannschaft von Marco Kurz.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau