ZitatAlles anzeigenFCK verschenkt Bonuspunkte - Angst vor der eigenen Courage - Wolfsburger Tor regelwidrig - Guter Dorge Kouemaha
Wenn nicht dort, wo sonst? Gegen zehn Wolfsburger war der 1. FC Kaiserslautern mit einer bundesligauntauglichen Offensivleistung nicht in der Lage, ein Tor zu schießen. Folgerichtig setzte es die 0:1 (0:0)-Niederlage beim VfL Wolfsburg. Die tut richtig weh.
„Bis um Viertel nach vier war das toll. Der Trainer hatte eine super Analyse gemacht, die Mannschaft war sehr gut eingestellt und hat das sehr gut umgesetzt. In der zweiten Halbzeit haben relativ viele unserer Spieler nicht mehr ihre normale Leistung gebracht, und wir haben ein billiges Tor gefangen”, bilanzierte FCK-Chef Stefan Kuntz am Tag danach.
Das „goldene Tor” Ashkan Dejagahs in der 63. Minute hätte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer nicht anerkennen dürfen, denn der Ex-Lauterer Srdjan Lakic hatte Kevin Trapp in der Luft unfair angegangen. Der Ballverlust des Torwarts war Ausgangspunkt des besten und spielentscheidenden Wolfsburger Angriffs, den Dejagah veredelte. „Eine Traumflanke von Marcel Schäfer”, schwärmte VfL-Trainer Felix Magath nach dem Pflichtsieg in Unterzahl.
Seine vor allem anfangs sehr schludrig spielende Mannschaft servierte den als Außenseiter in die Partie gegangenen Roten Teufeln die Punkte auf dem Silbertablett. Die jedoch hatten trotz guter taktischer Grundordnung Angst vor der eigenen Courage - und ließen die auf diese Weise dargebotenen Zähler brav liegen. Immerhin zeigten sich die Kaiserslauterer Spieler später durchaus selbstkritisch. „Die Selbstkritik danach ist schön und gut - mir wäre lieber, sie würde vorher auf dem Platz stattfinden”, sagte Kuntz grollend, „weil wir Punkte, mit denen wir nicht gerechnet hatten, leicht hätten mitnehmen können.”
„Wir haben ganz gut angefangen gegen zunächst elf Wolfsburger, die hier überhaupt nichts wollten. Das Gegentor war für mich Foul am Torwart, aber es darf von der Entstehungsgeschichte her so auch nicht passieren. Das Problem, das wir auch in den letzten Wochen oft hatten, war wieder erkennbar: Wir spielen bis zum letzten Viertel recht ballsicher, und dann gelingt uns der gefährliche letzte Pass nicht”, sagte Oliver Kirch, der fünf der zehn Lauterer Torschüsse absetzte, aber ganz schlecht schoss.
„Wir sind eine Mannschaft, die mehr übers Verteidigen kommt. Das hat man auch daran gesehen, dass wir trotz Überzahl gerade nach dem Rückstand gegen einen clevereren Gegner nicht die Mittel hatten, Löcher zu reißen”, sagte Christian Tiffert, der links auf der Außenbahn spielte, aber als Zehner benötigt wird. Faktisch könnte Trainer Kurz den Mann mit der Nummer 8 auch als Sechser oder Siebener brauchen ...
„Wir konnten auch Srdjan Lakic aus wirtschaftlichen Gründen nicht halten, Ivo Ilicevic war bei allem Abwägen von Vor- und Nachteilen nicht zu halten. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, woher wir in den letzten drei Jahren gekommen sind! Da kann es nicht sein, dass ein Spieler schon vor dem Anpfiff von den eigenen Fans ausgepfiffen wird”, sagte Stefan Kuntz mit dem Blick zurück aufs Derby gegen Mainz 05, als Richard Sukuta-Pasu mit Pfiffen begrüßt wurde. In Wolfsburg saß er lange draußen.
Als Zauderer Clemens Walch ausgetauscht wurde, gab der Coach Gil Vermouth den Vorzug. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung traf Wolfsburg. Der FCK war fortan nicht in der Lage, auch nur eine Chance zu kreieren, obwohl Dorge Kouemaha in der Spitze eine recht gute Rolle spielte. „Letztlich geht es für uns nur darum, drei Mannschaften hinter uns zu lassen”, sagte Stefan Kuntz gestern.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau