ZitatAlles anzeigenTalentschuppen als Standbein
Hintergrund: FCK investiert 2012 in sein Nachwuchsleistungszentrum
Von Horst Konzok
MEHLINGEN. Der Ausbau des Sportparks Rote Teufel, des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Kaiserslautern, nimmt Gestalt an. 2012 wird gebaut. Die frohe Botschaft verkündete Frank Lelle, seit Sommer 2008 der Leiter der Kaderschmiede auf dem Fröhnerhof.
„Wir müssen investieren - in die Infrastruktur und ins Personal. Diese Auffassung vertritt auch Stefan Kuntz”, weiß Frank Lelle um die nachhaltige Unterstützung des Projekts. Nach jahrelangem Stillstand bedarf das 2000/2001 realisierte einstige Vorzeigeobjekt dringend der Renovierung und des Ausbaus.
„Wir müssen konkurrenzfähig bleiben. Heute genügt es nicht mehr, der FCK zu sein, wenn wir jemanden zu uns holen wollen. Die jungen Spieler und ihre Eltern schauen sich die Dinge an, ziehen Vergleiche”, weiß der Lauterer Talentschmied um die gewachsene Konkurrenz im Werben um begabte junge Fußballer.
Der FCK bezieht seine Anziehungskraft nach Lelles Einschätzung durch das gute, familiäre Klima, durch qualifizierte Trainer und hervoragende Betreuer. Mit dem aus Hoffenheim gekommenen Guido Streichsbier, der die U17 zum direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga führen sollte, hat der FCK einen hoch geschätzten Übungsleiter nach nur vier Monaten wieder verloren. Streichsbier trainiert nun Oberligist Walldorf. Seine Aufgabe beim FCK übernimmt zunächst U16-Coach Stefan Meißner.
„Wir haben eine gute B-Jugend. Da sind Spieler dabei, die für den Verein mit Blick nach oben einmal sehr interessant werden können”, urteilt Lelle. Der Konkurrent um den Regionalliga-Titel ist der 1. FC Saarbrücken.
Die U19, im Sommer sensationell deutscher Vizemeister geworden, steht in der Bundesliga derzeit auf einem Abstiegsplatz. In der „Jahrgangsproblematik” sieht Lelle die schwierige Situation begründet. Der Jahrgang 1994 macht Sorgen ... „Wir müssen da Qualität dazu gewinnen”, sagt der Nachwuchs-Manager, der die Mannschaft beim seit vielen Jahren bewährten Trainer Gunther Metz in besten Händen sieht. „Mit den Spielern des Jahrgangs 1993, die von der letztjährigen Mannschaft übrig geblieben sind, ist die Mannschaft stark genug, um die Klasse zu halten”, prognostiziert Lelle.
Zu den Hoffnungsträgern zählt der aus Kirrweiler stammende U17-Nationalspieler Dominique Heintz, der bereits in der U23 Erfahrung sammelte. Heintz, der beim FCK zum Sport-Fachwirt ausgebildet wird, kann so bereits total professionell trainieren. Er genießt eine Optimalförderung. Der Abwehrspieler hat wie seine vorjährigen Mannschaftskollegen Willi Orban und Julian Derstroff bereits einen Profivertrag beim FCK unterschrieben. „Ich war überzeugt, dass Julian als Offensivspieler schon in dieser Saison Bundesliga-Einsätze bekommt, aber nach seiner Operation müssen wir ihn neu aufbauen”, sagt Lelle. Willi Orban hat bereits einen Kurzeinsatz in der Bundesliga, fängt nach einer Meniskusoperation nun wieder an. Parallel laufen seine Abitur-Vorbereitungen. Im Heinrich-Heine-Gymnasium ist er eine Leitfigur für viele jüngere Mitschüler.
Derstroff, Heintz und Orban haben den Fuß in der Tür zur Bundesliga. Mit Nils Ratke, Kevin Schwehm und Jan-Lucas Dorow sieht Lelle mindestens drei weitere Jungs im Kommen. Wohlwissend: Das Standbein ist der eigene Talentschuppen.
Quelle: Die Rheinpfalz