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LEBENSZEICHEN - Pierre De Wit (linkes Bild) bejubelt seinen Führungstreffer für den FCK. Daneben setzt sich der Kaiserslauterer Florian Dick (links) gegen Didier Ya Konan durch (fotos: kunz-moray)
Zum Abschied verliert Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern mit 1:2 in Hannover. Nach Pierre De Wits Traumtor kommt 96 auf Touren und schnappt sich das letzte Europa-Ticket.
Wenn der 1. FC Kaiserslautern in dieser für ihn so katastrophalen Saison Tore geschossen hat, waren es meistens Traumtore: Gestern gelang Pierre De Wit ein noch spektakulärerer Sonntagsschuss als im Herbst beim Hamburger SV. Der Mittelfeldspieler traf aus rund 25 Metern diagonal ins obere lange Eck. So führte der längst abgestiegene Tabellenletzte in der siebten Minute überraschend mit 1:0 bei Hannover 96. Am Ende aber siegten die Gastgeber völlig verdient mit 2:1 (1:1).
Didier Ya Konan erzwang nach einem fulminanten Sturmlauf das längst verdiente 1:1 (38.), das FCK-Torwart Tobias Sippel zunächst verhinderte. Der Abpraller aber fand nach einem Duell Ya Konans mit Alexander Bugera den Weg in den Lauterer Kasten - ein Eigentor. Der FCK spielte anfangs forsch mit, hatte aber später gegen Hannovers Offensivkraft vor allem durch die energisch wirbelnden Ya Konan und Jan Schlaudraff nicht die nötige Klasse. Die Lauterer waren bemüht und kämpften, die starken Gastgeber aber drückten zeitweise enorm. 9:1 Ecken standen nach nur 34 Minuten für die Roten zu Buche gegen die Roten Teufel, die durch die einzige Spitze Itay Shechter zu vereinzelten Entlastungsangriffen kamen. Am Ende waren es 16:2 Ecken und 25:11 Torschüsse.
„Europapokal, Europapokal”, schallte es durch die Arena: Hannovers Hauptsponsor kann für die Roten wieder Touren ins europäische Ausland planen. Der Touristikkonzern freut sich mit der Mannschaft von Mirko Slomka über den Einzug in die Europa-League-Qualifikationsrunde. 96 ist das zweite Jahr in Folge international dabei. Die letzten Zweifel beseitigte Ya Konan mit seinem Kopfball zum 2:1 (71.). Nach einer Freistoßflanke Lars Stindls sprang Anthar Yahia nicht hoch, und auch der zuvor mehrmals toll parierende FCK-Torwart Sippel war an der Fünfmeter-Linie nicht auf dem Posten.
FCK-Trainer Krassimir Balakov gestand ein: „Wir haben mutig und diszipliniert gespielt, aber man hat gemerkt, dass uns gegen so eine Mannschaft die individuelle Qualität fehlt.” Daran änderte auch De Wits Volltreffer nichts - und die Worte des Torschützen klingen nach Abschied: „In den nächsten Tagen wird Bewegung in die Sache kommen.”
Sicher ist seit gestern, dass Linksverteidiger Bugera beim FCK bleibt. Abwehrtalent Dominique Heintz kam in Hannover zu seinem Bundesliga-Debüt. Aber auch er konnte nicht mehr mithelfen, den 24. Punkt zu holen, geschweige denn den fünften Sieg. Die ganz bittere Saisonbilanz: nur vier Siege bei lediglich 24 Törchen. Die Fans kommentierten die Lage mit dem Spruchband „Der Letzte macht das Licht aus”.
Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Eggimann, Pogatetz, Schulz - Pinto - Stindl, Schlaudraff (76. Schmiedebach), Rausch (84. Lala) - Abdellaoue (68. Sobiech), Ya Konan
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Abel, Yahia, Bugera - Borysiuk (76. Heintz) - Fortounis, Kirch, De Wit, Derstroff (58. Sahan) - Shechter (68. Wooten)
Tore: 0:1 De Wit (7.), 1:1 Bugera (38., Eigentor), 2:1 Ya Konan (71.) - Gelbe Karten: Pinto (10/1), Schulz (5/1) - Dick (10/1) - Beste
Spieler: Ya Konan, Schlaudraff, Pinto - De Wit, Dick - Zuschauer: 49.000 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Brych (München).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau