ZitatAlles anzeigenFCK-Chef Kuntz auf der Kandidatenliste
Es gibt kein Dementi. Es gibt keine Bestätigung. Es gibt nur die „Kicker”-Meldung, wonach Stefan Kuntz (49) der Favorit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die Nachfolge von Sportdirektor Matthias Sammer sein soll. Und es gibt eine Aussage von Kuntz, der gestern gegenüber der RHEINPFALZ erklärte: „Es gibt keinen Kontakt.” DFB-Vize-Präsident Hans-Dieter Drewitz sagt: „Stefan Kuntz ist dabei ein Name - es gibt aber auch andere Namen.”
„Es gab keine Kontakte mit dem DFB und dementsprechend gibt es dazu nichts zu kommentieren”, beteuert Stefan Kuntz, der seit dem 8. April 2008 Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern ist. Seinen Vertrag beim FCK hat Kuntz im Sommer letzten Jahres bis 31. Dezember 2015 verlängert. Nach drei sportlich und wirtschaftlich erfolgreichen Jahren erlebte Kuntz mit dem Bundesliga-Abstieg 2012 einen ersten sportlichen Rückschlag.
„Überrascht” von der „Kicker”-Meldung, dass er der Favorit für die Nachfolge des zum FC Bayern München gewechselten Sammer sei, zeigte sich Stefan Kuntz gestern Mittag in einem RHEINPFALZ-Gespräch. „Alles nur Spekulationen”, nahm DFB-Mediendirektor Ralf Koettker gestern auf Anfrage Stellung zu den Gerüchten um Stefan Kuntz. Die Lesart des DFB sei unverändert. Der Verband wolle diese wichtige Personalie in Ruhe überdenken und dann eine Entscheidung treffen.
Der frühere Nationalspieler Kuntz erfreut sich in der Frankfurter Verbandszentrale höchster Wertschätzung. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat eine hohe Meinung vom Europameister von 1996. Dass er DFB-Thema geworden ist - ganz sicher eine große Ehre für den FCK-Chef.
DFB-Vize-Präsident Hans-Dieter Drewitz (Haßloch) sagte auf Anfrage, Stefan Kuntz erfülle - im Gegensatz zu Oliver Kahn, der keine Fußball-Lehrer-Lizenz besitze und somit nicht Chef der Trainerausbildung sein könne - alle Anforderungskriterien. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock sondiere das Feld möglicher Aspiranten. „Stefan Kuntz ist dabei ein Name - es gibt aber auch andere Namen”, sagte Drewitz.
Der 49-Jährige hatte sich am 9. Mai nach dem Abstieg in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zu seiner Aufgabe beim FCK bekannt. Wiederaufstieg, Ausbau des Leistungszentrums Fröhnerhof und die finanzielle Sanierung nannte er damals als Ziele beim Verein seines Herzens. In einer sehr leidenschaftlichen Rede hatte er die Verantwortung für den Abstieg übernommen, einige Kritiker, die mit der oft anonymen Verbreitung von Gerüchten und Lügen versuchten sein Ansehen zu beschädigen, verbal vehement attackiert. Kuntz drohte mit Klage. Am Ende wurde er von den Mitgliedern mit Ovationen gefeiert und weinte.
Geht Kuntz, steht der FCK vor einem Problem. Denn der Vorstandschef ist nicht nur der Frontmann, sondern auch der Sportliche Leiter.
Bei der Jahreshauptversammlung hatte er den Mitgliedern versprochen, den gesamten Scoutingbereich zu überprüfen und zu verstärken. Derzeit führt Kuntz Sondierungsgespräche mit Ex-Profi Uwe Fuchs. Der frühere Lauterer, der am Montag 46 Jahre alt wird, wurde letzte Saison beim Drittligisten VfL Osnabrück als Trainer von „Pele” Wollitz abgelöst. Fuchs ist nach einem schweren Fahrradunfall derzeit noch nicht arbeitsfähig. Er ist ein Kandidat für das Scouting, die Vernetzung des Scoutinigs im Nachwuchsbereich und strategisches Management samt der internen Trainerausbildung.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau