ZitatAlles anzeigenZweitligist 1. FC Kaiserslautern kann sich auf Tobias Sippel verlassen. Der Torhüter ist auch beim 3:1 in Dresden der Rückhalt. Dabei stand sein Einsatz nach einer Kollision mit Kollege Enis Hajri ernsthaft in Frage.
VON HORST KONZOK
DRESDEN. Die Qualität für mehr ist erkennbar. Die Handschrift des neuen Trainers liest sich gut. Dass die Mannschaft dessen Schönschrift noch nicht über 90 Minuten schreibt, ist wohl auch Übungssache. Der Lernprozess ist keine Frage der Qualität, eher eine der Zeit. Mit dem 3:1 (1:0) im Hexenkessel von Dynamo Dresden erhöhte Zweitligist 1. FC Kaiserslautern das Punktekonto auf acht. Nicht optimal, aber gut.
„Die machen aus drei Chancen drei Tore. Deshalb stehen die oben und wir nicht”, schrieb Dynamos umtriebiger Mittelfeld-Hakenschlager Filip Trojan dem Gast eine gnadenlose Effektivität zu. Seine Sicht der Dinge verdrängte drei weitere große Möglichkeiten des FCK.
Einmal übersah Mo Idrissou den völlig freien Konstantinos Fortounis, einmal köpfte Mathias Abel eine von Fortounis servierte Ecke aus kurzer Distanz über Kirstens Tor, einmal verschenkte Hendrick Zuck nach Fortounis' Traumpass eine hundertprozentige Chance. Fortounis, ein Fixpunkt im Spiel der Roten Teufel.
,,Man hat unsere Qualität gesehen. Heute haben wir zum Glück aus wenigen Chancen drei Tore gemacht”, bilanzierte Enis Alushi, der im Zusammenwirken mit Ariel Borysiuk ein fast perfekter Lückenschließer war. Im Gegensatz zu dem mit gleich drei brutalen Fehlpässen aufwartenden Borysiuk erwies sich Alushi erneut als ballsicherer Passgeber mit Auge, der mit erstklassiger Technik für Ball- und Spielkontrolle steht.
Borysiuks Aussetzer blieben ohne Folgen - auch weil Tobias Sippel Potés erste Kopfballchance mit einem fantastischen Reflex zunichtemachte (11.). ,,Im Schnitt bekomme ich pro Spiel nur noch ein, zwei Bälle drauf, dann muss ich da sein”, sagte Sippel. Und er war da! Aber er hatte auch Glück, dass der starke Mickael Poté, der in der 67. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 traf, zwei weitere große Gelegenheiten ungenutzt ließ (64., 90.+1).
TOP - Der LautererTorhüter TobiasSippel feiert drei Punkte. (foto: kunz)
,,Unsere Defensive hat sehr gut gestanden, mir viel Arbeit abgenommen. Und vorne waren wir heute sehr kaltschnäuzig”, lobte Sippel nach dem zweiten Auswärtssieg im zweiten Auswärtsspiel. Dabei stand sein Einsatz nach einem schweren Zusammenprall mit Enis Hajri im Abschlusstraining auf der Kippe.
,,Jetzt wollen wir auch den ersten Heimsieg”, unterstrich Albert Bunjaku, dessen beiden Volltreffer Vereinschef Stefan Kuntz begeisterten. ,,Albert hat seine Klasse gezeigt”, lobte der Boss den Kapitän, der mit genialer Effektivität zuschlug, seine Saisontore Nummer drei und vier erzielte. Den Weg zum Führungstor hatten Borysiuk, der große Klasse besitzt, nur den Bruder Leichtfuß in sich besiegen muss, und Alexander Baumjohann geebnet (29.). Den Pass zum 2:1 lieferte Fortounis (74.).
Baumjohann und Fortounis stehen im Zusammenwirken mit Borysiuk und Alushi für den großen spielerischen Fortschritt, für die Struktur im Spiel. Ist Baumjohann fit, dann kann der Ex-Schalker, der mit Idrissou und Bunjaku für ein energisches Forechecking sorgt, zu einer ganz großen Nummer für den FCK werden.
Im Glücksgasstadion bereitete er einen Treffer vor und schaffte nach Zuck-Flanke mit dem 3:1 (82.) Klarheit. Fortounis ersetzte das Fragezeichen unter dem Ausgang der Partie durch sein Ausrufezeichen.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau