ZitatAlles anzeigenGerechtes 1:1 im Spitzenspiel des FCK gegen Braunschweig - Lauterer mit Verletzungspech - Rot für Riedel
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig hat auch das Top-Spiel schadlos überstanden. Mit dem 1:1 (0:1) entführte die Eintracht gestern einen verdienten Punkt beim 1. FC Kaiserslautern.
„Mit Alushi, Baumjohann, Bunjaku und kurzfristig auch noch Azaouagh sind vier Kreativspieler ausgefallen. Da muss man auch daheim einmal mit einem Unentschieden gegen den Spitzenreiter zufrieden sein”, sagte FCK-Trainer Franco Foda nach dem vierten Remis im fünften Heimspiel der Saison.
Azaouagh erlitt beim Warmschießen mutmaßlich einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich. So kam Denis Linsmayer zu seinem Startelf-Debüt. „Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen”, sagte der 20-Jährige, der schwer ins Spiel fand, dann solide agierte und in der Endphase ins Schwimmen geriet. Am Ende tauschte er mit seinem früheren Mannschaftskameraden Marcel Correia, der eine ganz starke Leistung in der Eintracht-Deckung bot, das Trikot. „Es waren 16 schöne Jahre hier, manchmal aber muss man einen Umweg gehen, um zum Ziel zu kommen”, sagte der Ur-Lauterer Correia und verriet: „Mein Opa ist extra aus Portugal eingeflogen.”
„Wir haben die ersten 20 Minuten total verschlafen”, grämte sich Hendrick Zuck, wohlwissend, dass Tobias Sippel den FCK mit drei Glanztaten vor einem Gegentreffer bewahrt hatte. So klärte der Torwart mit tollem Einsatz gegen Zhang (21.). Dann hatten die Lauterer Glück, dass Mirko Boland eine Riesenchance ausließ (33.) und Sippel klasse gegen Kruppke hielt, den Correia freigespielt hatte (43.).
Das Lauterer Führungstor - ein Augenschmaus. Ermin Bicakcic hatte den gestern wenig überzeugenden Mo Idrissou gefoult, den Freistoß schlenzte FCK-Kapitän Florian Dick gekonnt über die Mauer ins Netz. Ein Traumtor! „Ich wollte den Ball genau dorthin schießen”, sagte der Rechtsverteidiger. Und ärgerte sich über das 1:1: „Der Gegentreffer lag schon eine Viertelstunde lang in der Luft! Das Problem war, dass wir nicht konsequent genug auf das 2:0 gespielt haben.”
Die Eintracht, nach der Pause nicht mehr so gefährlich, kam durch den eingewechselten Orhan Ademi zum Ausgleich, der aus spitzem Winkel traf. „Eine sensationelle Einzelleistung” nannte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht den kuriosen Treffer (75.). „Das Gegentor war total unnötig”, ärgerte sich FCK-Linksverteidiger Leon Jessen, der sich wie Dominique Heintz und Tobias Sippel düpieren ließ, „wir wollten alle den Ball wegschießen. Wir müssen in dieser Situation besser verteidigen. Das ist umso ärgerlicher, als wir vorher gut gestanden haben.”
Vier Minuten nach dem 1:1 war der FCK nah dran am Sieg. Doch Daniel Davari wehrte Dicks Kopfball grandios ab, Idrissous Kopfball flog knapp am Ziel vorbei. Bitter: Florian Riedel sah sechs Minuten nach seiner Einwechslung nach rüdem Foul an Marc Pfitzner Rot (90.).
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejon, Heintz, Jessen - Fortounis (84. Riedel), Linsmayer, Borysiuk, Zuck (77. Nsor) - Idrissou, Micanski (64. Derstroff)
Eintracht Braunschweig: Davari - Correia, Bicakcic, Dogan, Reichel - Theuerkauf, Kratz (57. Pfitzner) - Kruppke, Zhang (46. Ademi), Boland - Kumbela (85. Merkel)
Tore: 1:0 Dick (25.), 1:1 Ademi (75.) - Gelbe Karten: Heintz (3), Borysiuk (2) - Dogan - Rote Karte: Riedel (90.) - Beste Spieler: Sippel, Dick, Torrejon - Correia, Boland, Theuerkauf - Zuschauer: 33.025 - Schiedsrichter: Siebert (Berlin).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau