ZitatAlles anzeigenDie Erleichterung über den hart erarbeiteten zweiten Heimsieg ist riesig beim 1. FC Kaiserslautern. Nach seinem Treffer zum 3:1 gegen den kessen Aufsteiger Sandhausen wird Enis Hajri bei seinem Debüt gefeiert.
Die Ehrenrunde kosteten sie diesmal richtig aus. Das Abklatschen mit den Fans und der kollektive Jubellauf nach dem Schlusspfiff fielen diesmal besonders ausgelassen und intensiv aus. Kein Wunder: Das Drop-Kick-Traumtor ihres Kollegen Enis Hajri in der Nachspielzeit zum 3:1-Endstand gegen den widerspenstigen Aufsteiger SV Sandhausen verpasste den Spielern des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und ihren Fans noch mal ein gehörigen Adrenalin-Schub.
Gegen den sympathischen Neuling aus der 14.500-Seelen-Gemeinde bei Heidelberg feierten die weiter ungeschlagenen Roten Teufel den zweiten Heimsieg und bleiben dem Spitzenduo Braunschweig/Hertha BSC Berlin auf den Fersen. Mit „Erleichterung” beschrieb FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz gut gelaunt seinen Gemütszustand, nachdem er dem späten Helden Hajri zu dessen tollem Treffer gratuliert hatte.
Defensivspieler Hajri, den Schwaben mit tunesischen Wurzeln, holte Kuntz im Sommer noch auf Empfehlung von Ex-FCK-Coach Krassimir Balakov vom chinesischen Erstligisten Henan Jianye nach Kaiserslautern.
Meistens war der 29-Jährige unter Balakovs Nachfolger Franco Foda der 19. oder 20. Mann im Kader. Er erfuhr also häufig kurz vor einem Spiel, dass für ihn nur ein Tribünenplatz blieb. Er musste sich oft fühlen wie das fünfte Rad am Wagen. Umso intensiver fiel sein Jubel nach seinem so beeindruckend effizienten Elf-Minuten-Debüt als Joker am Freitagabend aus. „Die letzte Zeit war schwierig für mich, ich hatte noch gar keinen Einsatz. Da ist einiges an Gefühlen rausgekommen. Solche Emotionen kann man nicht kontrollieren”, kommentierte er seinen energiegeladenen Jubellauf Richtung Trainer- und Ersatzbank. Den mochte Coach Foda mitnichten als Provokation in seine Richtung interpretiert wissen.
VOLLTREFFER - Der eingewechselte Enis Hajri erzielt bei seinem Elf-Minuten-Debüt für den FCK den 3:1-Endstand gegen den SV Sandhausen. (foto: kunz-moray)
„Er wollte seinen Jubel mit den Spielern auf der Bank teilen”, meinte der Trainer später und fügte nach der wahrlich gelungenen Einwechslung an: „Aus diesem Grund ist Enis ein Kaderspieler. Das sage ich immer wieder zu allen, die bisher nicht oder nicht so oft zum Einsatz gekommen sind. Die Saison ist lang, und ihr bekommt eure Chance. Dann müsst ihr bereit sein.” Hajri war es. Er verpasste einem Spiel den Deckel, in dem Außenseiter Sandhausen noch lange auf den Ausgleich hoffen durfte, weil der FCK vor allem in Person seines sehr beweglichen und präsenten Kapitäns Albert Bunjaku beste Chancen ausließ.
In einem für den ersehnten zweiten Heimsieg - „die Erwartungshaltung bei den Fans war groß”, betonte Foda - ganz wichtigen Moment war Bunjaku aber zur Stelle. Einen der vereinzelten herausragenden Spielzüge des Favoriten über Mohamadou Idrissou und Konstantinos Fortounis nutzte der Stürmer zum 2:1 (24.); sein bereits sechster Saisontreffer. Früh hatte Idrissou eine Flanke Florian Dicks zum 1:0 (4.) verwandelt. Über das wieder postwendend folgende 1:1 (9.) Timo Achenbachs ärgerte sich der zuvor prima parierende FCK-Torwart Tobias Sippel nicht nur, weil er glaubte, es sei Abseits gewesen.
„Diese abgewehrten Schüsse, aus denen dann die zweiten Bälle resultieren, das haben wir im Training so oft angesprochen, und dann ist es wieder passiert”, sagte Sippel. Am Ende aber war auch der Torwart erleichtert - und freute sich mit seinen Kollegen riesig über den heiß ersehnten zweiten Heimsieg.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau