ZitatAlles anzeigenJunges FCK-Team bekommt bei 0:0 Elfmeter verweigert – Mehrere Interessenten für Micanski
Von Oliver Sperk
BELEK - Eine junge Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern, die vom erfahrenen Mathias Abel (31) als Kapitän angeführt wurde, hat gestern im Test im Trainingslager in Belek gegen den ukrainischen Erstliga-Letzten FC Metalurg Zaporizhya 0:0 gespielt. Für seinen wechselwilligen Angreifer Ilian Micanski (27) hat der FCK mehrere Anfragen.
In einer von Taktik und der sehr rustikalen Spielweise des FC Metalurg geprägten Partie mit wenigen zwingenden Tormöglichkeiten, verwehrte der türkische Schiedsrichter dem FCK kurz vor Schluss einen klaren Elfmeter. Sascha Wolfert aus dem Lauterer Regionalliga-Team, der mit den Profis im Trainingslager in Belek weilt, wurde im Strafraum rüde gefoult – der fällige Pfiff blieb aus.Zuvor hatte Julian Derstroff bei trockener Witterung und angenehmen knapp 15 Grad nach einem prima Flankenlauf von Linksverteidiger Leon Jessen die beste FCK-Chance. Sein Kopfball strich jedoch am Tor vorbei (66.). Die drei Schüsse auf den Kasten der Lauterer parierte Torwart David Hohs, der zudem Glück hatte, dass Metalurg in der 25. Minute nur die Latte traf.
„Es war ein guter Test für die Jungs, weil sie sich gegen einen aggressiven Gegner gut gewehrt haben“, sagte Kaiserslauterns Trainer Franco Foda. Zaporizhya hatte sich nach der Absage des ursprünglichen Testspiel-Partners Arsenal Kiew kurzfristig zu der Partie bereit erklärt. Nun, da mehr als die Hälfte der gut vierwöchigen Wintervorbereitung vorbei ist, wird Foda die Trainingsintensität drosseln. Bisher haben die Roten Teufel fast täglich zwei Einheiten absolviert.
Bis Ende nächster Woche und rechtzeitig bis zum ersten der 15 verbleibenden Rückrundenspiele am 4. Februar bei 1860 München prüfen die Lauterer zusätzlich zu ihrem Wunsch nach einem defensiven Mittelfeldmann nach wie vor die Verpflichtung eines weiteren Stürmers. Kommt noch ein Angreifer, würden die Lauterer den wechselwilligen Ilian Micanski (27) wohl auf Leihbasis gehen lassen. Für den bulgarischen Nationalspieler, der beim FCK noch bis 2014 unter Vertrag steht, gibt es mehrere Interessenten.
Der 1,81 Meter große Stürmer trainiert nach seiner langwierigen Schambeinentzündung wieder, ist zurzeit aber nicht glücklich mit seiner Situation. In der vergangenen Rückrunde war er an den FSV Frankfurt ausgeliehen, erzielte in 15 Spielen neun Tore für die Hessen. Bis zu seiner Verletzung kam der Bulgare nach der Rückkehr nach Kaiserslautern in der Hinrunde zu sechs meistens kurzen Einsätzen.
Zuletzt hat Frankfurt öffentlich sein erneutes Interesse an dem Angreifer bekundet. Auch Micanskis Sturmkollegen Kwame Nsor (20) will der FCK nach wie vor an einen anderen Klub verleihen. Der junge Ghanaer soll sich dort Spielpraxis holen.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Hohs - Orban, Abel, Heintz, Jessen - Borysiuk, Linsmayer - Riedel, Zuck - Derstroff, Wolfert
Beste Spieler: Jessen, Borysiuk - Zuschauer: 70.
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Zur Sache: Saison für Bah beendet
Der schlimme Verdacht auf eine sehr schwere Verletzung hat sich bestätigt: Mittelfeldspieler Mamadou Bah hat bei der Testpartie des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag im Trainingslager in Belek gegen den FC Ujpest (3:1) einen Wadenbeinbruch und mehrere Bänderrisse im rechten Fuß und Sprunggelenk erlitten.
Der 24-Jährige verletzte sich schon nach rund drei Spielminuten in einem Zweikampf.FCK-Teammanager Roger Lutz flog gestern um 4.15 Uhr mit Bah, der seit Anfang des Monats als Gastspieler beim FCK war, zurück nach Deutschland.
Dort kümmert sich Bundesligist VfB Stuttgart, bei dem der aus dem westafrikanischen Guinea stammende Bah zumindest noch bis 30. Juni unter Vertrag steht, um den Mittelfeldspieler und die nötige Operation. „Das ist sehr, sehr bitter für den Jungen, wir wünschen ihm alles, alles Gute“, sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz gestern in Belek.
Mamadou Bah wird nun monatelang nicht Fußball spielen können. Für ihn ist die Saison beendet. Der 24-Jährige war einer der Topkandidaten von Kuntz und Trainer Franco Foda bei ihren Bemühungen, bis zur Schließung des Transferfensters am 31. Januar noch einen defensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten.
Nun werden die Lauterer das Werben um einen ihrer anderen Kandidaten für die Sechserposition verstärken. Vier Spieler hat der FCK in der Winterpause bisher neu unter Vertrag genommen, Verteidiger Anthar Yahia hat den Verein verlassen.
Die Winter-Neuverpflichtungen seien für den Verein finanziell problemlos zu verkraften, sagt Kuntz. „Wir haben im Sommer einen Transfer-Überschuss gehabt“, betont der Vorstandschef, „deshalb haben wir finanziellen Spielraum. Außerdem sind die neuen Spieler eine Investition in die Zukunft, über diese Saison hinaus.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau