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Tobias Sippel ist eine feste Größe im Tor des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Morgen, 20.15 Uhr, müssen die Roten Teufel beim kriselnden VfL Bochum bestehen.
Das 2:2 gegen den Karlsruher SC wirkt nach. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, klagt Tobias Sippel. Der Torhüter des 1. FC Kaiserslautern war in diesem Derby fast 90 Minuten nur Zuschauer und am Ende restlos bedient. „Zwei Schüsse kommen aufs Tor, die machen aus einer Chance zwei Tore“, wehklagt der 25-Jährige, der schon kurz nach dem Spiel kein Alibi suchte, sondern die Schuld für das 1:1 ganz allein bei sich sah. „Ein kleiner, ein kurzer Konzentrationsfehler …“
Höchste Konzentration ist bei Sippel und Kollegen auch morgen (20.15 Uhr) gefragt, wenn der FCK im Montagsspiel der Zweiten Bundesliga beim VfL Bochum gastiert. „Keiner ärgert sich mehr über diesen Fehler als Tobi“, weiß FCK-Trainer Kosta Runjaic, der sehr zufrieden mit seinem Torwart ist. „Tobi Sippel ist die klare Nummer 1“, proklamiert der Coach. Er hält große Stücke auf den in Bad Dürkheim geborenen Keeper, der Bäcker gelernt hat und mit dem FCK unbedingt wieder größere Brötchen backen will.
Der Aufstieg ist Anspruch und Ziel des Tormanns. Seit dem 19. Oktober 2007 ist er mit einjähriger Unterbrechung die Nummer 1 der Roten Teufel. Mit 19 war er der Held im Abstiegskampf 2007/2008, als der Absturz in die Dritte Liga drohte. Das haben die Fans nicht vergessen. Sippel – der Liebling der Westkurve!
„Tobi ist ein absoluter Leistungsträger“, attestiert Trainer Runjaic, der seinen Torhüter schon nach dem 0:0 von Köln, dem Einstand des neuen Coachs, hoch lobte: „Tobi ist ein Kämpfer!“
„Auch tief im Westen werden wir hoch stehen“, sagt Runjaic – und lässt in der Spieltagspressekonferenz den mit dem Trainer auf dem Podium sitzenden Keeper schmunzeln. Mit dem Stilwandel hat sich auch das Spiel des Torhüters verändert. Das Vorrücken aller Mannschaftsteile lässt auch Sippel weiter aus seinem Tor rücken.
„Das Risiko ist hoch, dass du auch mal Foul spielst, wenn du raus kommst, und einen Moment zu spät bist“, erklärt der Schlussmann. 95 von 100 Bällen kriegt man, rechnet Sippel hoch, der diese Art des Torwartspiels bei „Gerry“ Ehrmann, dem Torwarttrainer, beigebracht bekam. Mutig sein, handlungsschnell sein, konzentriert sein. Beim Schlager in Köln bewies Sippel Klasse und Herz.
Als er aus seinem Tor, aus dem Sechzehnmeterraum stürmte, weil er Klärungsbedarf sah, rettete er mit einer Flugkopfballparade. „Alle müssen in jeder Sekunde das Umschaltspiel im Kopf haben“, fordert Kosta Runjaic und setzt nach dem ärgerlichen Derby-Remis auf den Lerneffekt. Und die Stabilität der Vierer-Abwehrkette.
Die profitiert vom Comeback des neuen Kapitäns. Sagt auch Sippel. Und will mit seinem Lob für Marc Torrejón alles nur nicht die jungen Kollegen schlecht machen. „Auch Willi Orban und Dominique Heintz haben es sehr gut gemacht.“ „Marc hat eine enorme Qualität“, schwärmt Sippel. „Ein Führungsspieler, er ist der Chef, er führt die Mannschaft.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau