ZitatAlles anzeigenWarmer Applaus für Enis Alushi – Simon Zoller spielt Doppelpass mit den FCK-Fans – Gelb-Sperre für Marcel Gaus
Am Ende war‘s großes Kino: Enis Alushi kehrte 13 Monate nach seinem in Bochum erlittenen Kreuzbandriss auf die Zweitligabühne zurück. Die Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten den Mittelfeldspieler bei seinem 120-Sekunden-Comeback am Freitag mit viel Gefühl. Ein Gänsehauterlebnis als Schlusspunkt beim 4:0 (3:0) des 1. FC Kaiserslautern beim FSV Frankfurt.
Für großes Kino hatte auch Simon Zoller in der 60. Minute gesorgt. Nach Doppelpass mit Mohamadou Idrissou, dem ”alten” Lauterer Torjäger, nahm der junge FCK-Torjäger den Ball mit dem Rücken zum Tor an, drehte sich geschickt und legte die Kugel gekonnt und eiskalt an Torhüter Sören Pirson vorbei zum 4:0 ins Netz. ”Endlich haben wir mal einen unserer Konter auch abgeschlossen”, frohlockte FCK-Trainer Kosta Runjaic nach dem achten Saisontreffer Zollers.
”Simon Zoller, du bist der beste Mann”, sangen viele in der Fankurve des FCK, als der 22 Jahre alte Stürmer Platz für Enis Alushi gemacht hatte. Zoller freute sich, strahlte, verbeugte sich und klatschte den mehr als 4000 mitgereisten Anhängern Beifall. Er versteht eben nicht nur mit Mo Idrissou Doppelpass zu spielen.
”Obwohl wir 4:0 gewonnen haben, war das kein einfaches Spiel. In den entscheidenden Szenen hat vor allem Tobi Sippel dafür gesorgt, dass wir kein Gegentor bekommen haben”, bilanzierte Karim Matmour. Der Mann von der rechten Außenbahn beflügelt den FCK mit seinen Tempodribblings. Mit dem Handelfmeter zum 3:0 schoss der 28-Jährige sein erstes Saisontor in der Liga, fünf Torvorlagen hat er zudem schon geliefert.
Der sehr gelobte Elfmetertöter Tobias Sippel hat bei der Vorstellung der Vereinschronik am Dienstagabend im FCK-Museum offensichtlich ganz genau zugehört - vor allem, als in der Episode über die Relegation im Mai sein gehaltener Elfmeter im Rückspiel gegen Hoffenheim noch einmal erwähnt wurde. Sippel selbst schreibt einen Großteil seines Erfolges aber eher dem Training zu. Besser gesagt: den Minuten nach der eigentlichen Einheit.
”Ich glaube, das Gute ist, dass ich nach dem Training gerne noch mit ein paar Jungs Elfmeter zocke”, sagte Sippel und grinste. ”Ariel Borysiuk, Kostas Fortounis, Mo Idrissou und noch ein paar Jungs sind da immer dabei. Sie sind gute Schützen, von daher ist diese Zockerei ein ganz gutes Zusatztraining für mich.”
Erstmals getroffen hat auch Chris Löwe. ”Auf so einem Platz Fußball zu spielen, war schwierig. Deswegen war das nicht unser bestes Spiel. Und deswegen sind wir sehr froh, dass wir so deutlich gewonnen haben. Das war ein kleines, aber wichtiges Signal, das für unsere Mannschaft spricht. Letzte Saison hätten wir, denke ich, so ein schwieriges Spiel nicht gewonnen”, meinte der formstarke Linksverteidiger, der einen Freistoß aus 30 Metern zum 2:0 versenkte.
Im Aufwind zeigt sich beim FCK nach dem Trainerwechsel Kostas Fortounis. Der 21-Jährige hat nun eine große Chance, bei der Hausaufgabe gegen Union Berlin am Samstag, 23. November (13 Uhr), in der Startelf zu stehen; denn Marcel Gaus ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt.
”Ich spüre, dass dieser Trainer Vertrauen in mich hat. Das ist für mich unheimlich wichtig. Ich will jetzt auf keinen Fall nachlassen, will mich nach und nach verbessern. Das mit dem Toreschießen wird auch noch kommen. Das Wichtigste ist erst einmal, dass ich der Mannschaft helfe, auch durch Vorlagen in der Offensive”, sagte Fortounis.
”Wir wollten aus den zwei Spielen gegen St. Pauli und in Frankfurt sechs Punkte, das haben wir geschafft. Jetzt hoffe ich, dass wir gegen Union Berlin vielleicht 40.000 Zuschauer in unserem Stadion haben”, sagt Sippel. Sein Trainer hegt die gleiche Hoffnung.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau