ZitatAlles anzeigenFCK besiegt Austria Wien im Trainingslager mit 2:0 – Olivier Occéan und Kostas Fortounis treffen – Mo Idrissou sehr bald fit
Von Oliver Sperk
BELEK. Trainer Kosta Runjaic war zufrieden mit seinen Roten Teufeln: Der 1. FC Kaiserslautern gewann gestern Nachmittag sein erstes Testspiel im Trainingslager im türkischen Belek gegen Austria Wien mit 2:0 (2:0). Gegen den vom ehemaligen FCK-Profi Nenad Bjelica trainierten Tabellenvierten der österreichischen Bundesliga trafen Olivier Occéan und Kostas Fortounis.
Angreifer Occéan brachte die Lauterer mit einem Kopfball nach einer präzise geschlagenen Ecke Chris Löwes früh mit 1:0 (6.) in Führung. Der FCK spielte in der ersten Halbzeit in einem 4-2-3-1-System. Kostas For-tounis, das in der Vergangenheit häufig zu fahrig und instabil spielende Riesentalent, interpretierte seine Rolle im sehr offensiven zentralen Mittelfeld hinter der einzigen echten Spitze Occéan gestern gut.
Die Räume, die ihm die nicht allzu konsequente Defensive des amtierenden österreichischen Meisters ließ, kamen dem griechischen Nationalspieler zugute. So durfte er in der 26. Minute Maß nehmen und den Ball mit einem sehenswerten 18-Meter-Schuss im Wiener Tor versenken.
Mit diesem 2:0 schalteten die vom Anpfiff weg sehr aktiven und aggressiv attackierenden Lauterer etwas zurück. Karim Matmour sorgte in dieser Phase gegen Ende des ersten Abschnitts bei seinem permanenten Wechselspiel mit dem technisch starken, aber noch Rückstand aufweisenden Neuzugang Chinedu Ede noch für Betrieb, ohne jedoch effektiv zu sein.
Der überlegene FCK gefiel durch einige schöne Kombinationen und zumeist sauberes, nach vorne gerichtetes Passspiel. „Wir haben eine gute Einstellung bewiesen, viele Meter geschrubbt und gezeigt, dass man sich auch mit einer Spitze viele Chancen erarbeiten kann“, sagte Runjaic.
Nach der Pause schickte der FCK-Trainer ein völlig neues Team aufs Feld; allein Tobias Sippel, der seine Rückenprobleme überwunden hat, blieb zunächst im Tor und machte nach rund einer Stunde für Marius Müller Platz. Beide Torhüter konnten sich auszeichnen: Sippel klärte bei Austrias erster Chance in Zusammenarbeit mit dem umsichtigen Kapitän Marc Torrejón (32.) und parierte prima gegen Florian Maders Versuch (52.); Müller zeigte sich gegen Roman Kienast reaktionsschnell (83.).
Im 4-4-2 in Hälfte zwei, in der der zuletzt angeschlagene Innenverteidiger Jan Simunek erstmals in diesem Jahr dabei war, verstanden sich Albert Bunjaku und der junge Jan-Lucas Dorow im Zweiersturm gut. Nach einem tollen Steilpass Bunjakus verhinderte Austria-Keeper Heinz Lindner das mögliche 3:0 Dorows (70.).
Neben Simon Zoller, der nach seinem Muskelfaserriss in Belek Aufbautraining absolviert und es gerne schaffen würde, bis zum Wiederauftakt am 8. Februar gegen Fürth fit zu sein,fehlte gestern auch sein Sturmkollege Mo Idrissou: „Ich habe im Test gegen Dortmund einen Schlag aufs Knie bekommen“, sagte der 33 Jahre alte Torjäger, „ich mache zurzeit Krafttraining und Lauftraining. Am Samstag oder Sonntag will ich wieder normal mit der Mannschaft arbeiten.“
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern:
1. Halbzeit: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Löwe - Karl, Jenssen - Matmour, Fortounis, Ede - Occéan
2. Halbzeit: Sippel (60. Müller) - Zimmer, Simunek, Schorch, Gaus - Ring, Orban, Alushi, Stöger (82. Osei-Kwadwo) - Dorow, Bunjaku
Austria Wien: 1. Halbzeit: Lindner - Dilaver, Rotpuller, Ortlechner, Suttner - Holland, Mader - de Paula, Stankovic, Royer - Hosiner
2. Halbzeit: Lindner - Koch, Rogulj, Ramsebner, Suttner - Mader, Dilaver - Murg, de Paula, Stankovic - Kienast
Tore: 1:0 Occéan (6.), 2:0 Fortounis (26.) - Gelbe Karte: Rogulj - Beste Spieler: Fortounis, Torrejón, Karl, Heintz - Mader, Dilaver - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Baumann (Bregenz).
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Laute FCK-Fans stören Bielefelder
Mitten in der Nacht klopft es heftig an der Tür. Vorbei ist’s mit dem Schlaf, da ist der Ärger groß: Das ging mir in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch so, als irgendjemand um drei Uhr morgens gegen meine Zimmertür im Crystal Hotel Tat Beach im türkischen Belek schlug. Das Klopfen hörte auf, als der Hotelgenosse merkte, dass er sich im Zimmer geirrt hatte. Aber ich war hellwach, mitten in der Nacht.
Auch Spieler des Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld wurden um ihre gerade für hart arbeitende Profisportler im Trainingslager wichtige Nachtruhe gebracht, dies allerdings im Nachbarhotel IC Santai. Dort waren seit Anfang der Woche auch etwa 45 Fans des Bielefelder Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern untergebracht. Die Mannschaft der Lauterer residiert in Belek in einem anderen und viel weitläufigeren Hotel, im Titanic Deluxe.
Im IC Santai wohnen jetzt 26 FCK-Anhänger weniger. Sie sind auf Druck der Bielefelder und nach Absprache mit ihren Reiseveranstaltern in Hotels mit mehr Rückzugsmöglichkeiten umgezogen: Ein angetrunkener FCK-Fan hatte sich im Zimmer geirrt. Er fand sein Quartier nicht mehr und weckte durch sein lautes Klopfen und Umherirren Arminia-Spieler auf. Bielefeld beschwerte sich an der Rezeption.
Nachts darauf feierten einige der 45 FCK-Fans eine laute, rauschende Party an der Bar – zu viel für die oben schlafen wollenden Arminia-Profis. 26 Lauterer Anhänger mussten aus dem nur aus einem Gebäude bestehenden Hotel ausziehen. Der FCK-Fanbeauftragte Christoph Schneller sagt: „Feiernde Urlauber und Profisportler, das sind zwei unterschiedliche Anspruchsgruppen – auf engem Raum kann sich das beißen.“ (osp)
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau