ZitatAlles anzeigenFCK setzt bei seiner Aufholjagd auch auf den neuen Stadionrasen – Heute Zweitliga-Schlager gegen SpVgg Greuther Fürth
Heute (13 Uhr) gegen den vier Punkte besseren Tabellenzweiten SpVgg Greuther soll die Aufholjagd beginnen, am 11. Mai will Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern erstklassig sein. „Jedes Spiel ist fast ein Endspiel“, sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic vor dem Neustart auf neuem Rasen.
„Den Belag wollen wir erfolgreich einweihen“, sagt der Coach. Dem Spiel der Mannschaft tut das frische Grün gut, glaubt Runjaic, der im Liga-Gipfel zunächst auf eine „modellierte“ taktische Ausrichtung setzen möchte. Das 4-2-3-1-System aber kann jederzeit verändert werden. Startet Mohamadou Idrissou als Spitze, weiß der FCK mit Srdjan Lakic und Olivier Occéan zwei Angriffsalternativen auf der Wartebank. Noch nicht wieder im Kader ist der lange verletzte Albert Bunjaku. Auch Jan Simunek, der Trainingsrückstand hat, zählt heute nicht zum 18-Mann-Aufgebot.
Nach zweieinhalb Jahren auf der Wanderschaft – VfL Wolfsburg, 1899 Hoffenheim, wieder Wolfsburg, zuletzt Eintracht Frankfurt – freut sich Heimkehrer Srdjan Lakic auf sein erstes Spiel im Dress der Roten Teufel. „Ich hatte auch andere Möglichkeiten, im Januar zu wechseln. Aber das Gefühl hier ist ein besonderes. Ich spürte: Hier will man mich“, sagt Lakic. Im Abschlusstraining probte er zeitweise mit Idrissou als Doppelspitze im A-Team. Occéan, vom Trainer zuletzt häufig gelobt, stürmte beim 4-2-3-1.
Nutznießer der System-Umstellung ist Konstantinos Fortounis. Der griechische Nationalspieler, im dritten Jahr beim FCK, hat sich in der Vorbereitung in der Rolle hinter der Spitze in die Startelf gespielt. „Er hat eine gute Vorbereitung gehabt, er wird wahrscheinlich spielen“, verkündet der Coach und ruft das Ende der Lehrzeit für den 21-Jährigen aus, der schon als ewiges Talent eingestuft wurde. Runjaic aber beschwört das Potenzial des antrittsschnellen Technikers: „Er hat genug Zeit gehabt, sich anzupassen. Wenn er spielt, ist er gefordert, dass er das abruft!“
Richtig heiß auf die Hausaufgabe ist Marcel Gaus. Der 24-Jährige fühlt sich nach der Vorbereitung „sehr, sehr gut“: „Körperlich bin ich auf der Höhe und merke jetzt, was ich im Sommer verpasst habe.“ Vom FSV Frankfurt gekommen, musste der Flügelspieler verletzt fast die komplette Vorbereitung unter dem damaligen Trainer Franco Foda pausieren, stand dann aber überraschend in der Startelf. Gaus war in 18 der bisher 19 Punktspiele dabei, schoss zwei Tore und bereitete zwei Treffer vor.
Zum Jahresende schien der Akku des kampfstarken Sprintertypen leer. „Ich fühle mich jetzt deutlich frischer“, verspricht Gaus. Mit dem Ex-Mainzer Chinedu Ede bekam er einen neuen Rivalen, was Gaus nicht irritiert: „Konkurrenz belebt das Geschäft. Prinzipiell ist es so, dass man Respekt voreinander haben muss.“
Respekt haben die Lauterer auch vor dem Gast aus Franken. „Eine junge, hungrige Mannschaft, sehr gut zusammengestellt“, attestiert FCK-Trainer Runjaic: „Sie sind sehr gut in der Umschaltbewegung nach vorne.“
Ein Grund mehr, seine Jungs vor den individuellen Fehlern zu warnen, die zu der schwerwiegenden Negativserie mit drei Niederlagen in Folge führten. „Mit den Negativerlebnissen beschäftigen wir uns nicht mehr“, versichert Stimmungskanone Gaus. Sein Blick ist nach vorne gerichtet. Und nach oben!
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Löwe - Karl, Jenssen - Matmour, Fortounis, Gaus - Idrissou – Ersatz: Müller, Orban, Ring, Ede, Alushi, Lakic, Occéan
Es fehlen: Riedel (Schulter-OP), Zellner (Kreuzbandriss), Zoller (Muskelfaserriss)
SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Brosinski, Korcsmar, Mavraj, Baba - Fürstner, Sparv - Stieber, Trinks, Gießelmann - Füllkrug
Es fehlen: Djurdjic, Sukalo (beide Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)
Hinrunde: 1:2.
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Ich bin der Meinung,...
... dass dem FCK heute nur ein Sieg hilft.
Drei Niederlagen in Serie, so unnötig wie schmerzhaft, haben den 1. FC Kaiserslautern im Dezember beim Wettlauf um die beiden Aufstiegsplätze zurückgeworfen. Acht Punkte hinter dem 1. FC Köln, vier Punkte hinter Greuther Fürth und mit dem Karlsruher SC, Union Berlin und dem FC St. Pauli gleich drei punktgleiche Rivalen im Rücken, da wird die Lage reichlich unangenehm, wenn heute kein Sieg im Zweitliga-Gipfel gegen die Fürther gelingt. Zumal die Lauterer in der Rest-Rückrunde in Karlsruhe, Berlin und St. Pauli antreten müssen, zudem bei den in der Winterpause merklich aufgerüsteten Münchner „Löwen“, die mit 28 Punkten den Anschluss an den Relegationsplatz geschafft haben.
Was Hoffnung in der Pfalz macht, ist die Arbeit und die Fußball-Philosophie des überaus engagierten Trainers. Kosta Runjaic beeindruckt durch sein Fachwissen, ein unglaublich gutes Auge, er weiß mit seiner brillanten Rhetorik mitzureißen. Nach der Hypothek des schlechten Saisonstarts, der Franco Foda den Trainerjob kostete, schaffte Runjaic mit seinem Wirken, seiner Arbeit die Wende. Die Niederlagen in Dresden (2:3), gegen Düsseldorf und Paderborn (jeweils 0:1) aber haben die Roten Teufel weit zurückgeworfen. Glücklicherweise hat Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, und das sind wohl auch seine Lehren aus den knapp sechs Jahren an der FCK-Spitze, nicht wieder panikartig reagiert und im Winterschlussverkauf nicht gleich ein halbes Dutzend Spieler eingetütet. Denn die Mannschaft hat unter Runjaic gezeigt, dass sie aufsteigen kann. Wenn sie wieder ihren Fußball spielt, wenn sie Herz und Leidenschaft zeigt und den Schlendrian dauerhaft ausblendet.
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... dass Srdjan Lakic einen herzlichen Empfang verdient
Es gibt Fans des 1. FC Kaiserslautern, die erwarten Pfiffe, wenn Srdjan Lakic nach seiner Heimkehr heute erstmals wieder im FCK-Trikot aufläuft. Warum nur? Denn Lakic, einer der Aufstiegshelden 2010, hatte bis zu seinem letzten Spiel 2011 Leistung für den FCK gebracht. Lakic schoss auch beim 2:1-Sieg der Lauterer bei den damals abstiegsgefährdeten Wolfsburgern am vorletzten Spieltag 2010/11 sein Tor, widerlegte alle Zweifler, bewies sich als eiskalter Vollstrecker und Top-Profi. Lakic hatte mit 16 Toren einen Löwenanteil an den 46 Punkten und Platz sieben. Wer hätte schon widerstanden, wenn er das Vierfache verdienen kann?
Aber Lakic bewies auch in der Zeit, als er weg war, Charakter. Vor Weihnachten erzählte Eva Estornell-Borrull von der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz, dass Lakic nach wie vor Kontakt zu „Mama/Papa hat Krebs“ in Kaiserslautern pflegt, die Aktion auch materiell unterstützt. Diese Kinder sind sicher froh, dass Lakic wieder da ist. Der Mann mit der Nummer 18 hat Beifall verdient!
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau