ZitatAlles anzeigenDer 20 Jahre alte Flügelspieler Jean Zimmer hat seine ersten drei Spiele in der Startelf des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gut gemeistert. Morgen tritt er mit den Lauterern bei Union Berlin an. Ausgebildet worden ist Zimmer im Nachwuchsleistungszentrum des FCK.
Die Tage vergehen wie im Flug. Der Profifußball-Zirkus rast dem Saisonende entgegen. Freitag Millerntor-Stadion in St. Pauli, Mittwoch Allianz-Arena in München, Ostersonntag Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern, morgen Alte Försterei in Berlin-Köpenick: Für Jean Zimmer ist es eine besonders aufregende Zeit, dieser Endspurt des immer noch vom Aufstieg träumenden Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern in einer achterbahngleichen Spielzeit.
Der 20 Jahre alte Jungprofi, mit dem FCK morgen (20.15 Uhr) zu Gast beim 1. FC Union Berlin, hat vor 16 Tagen am Hamburger Millerntor sein Startelfdebüt im Zweitliga-Team der Lauterer gegeben. Er vertrat den damals gelbrotgesperrten Rechtsverteidiger Florian Dick couragiert und erfolgreich; in der Nachspielzeit hatte der flinke 20-Jährige noch die Energie, mit einem tollen Konterlauf Ruben Jenssens 3:2-Siegtreffer einzuleiten.
Fünf Tage später folgte – trotz der erwarteten Schlappe des FCK beim FC Bayern – das Riesenerlebnis DFB-Pokal-Halbfinale vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena. Der erste Fernsehauftritt im Mainzer SWR-Studio ließ nicht lange auf sich warten; auch da machte Zimmer eine prima Figur, schlagfertig, clever und authentisch. „Ich hab’ mein FCK-Trikot, da brauch’ ich kein Bayern-Trikot“, konterte Zimmer die Frage, warum er in München nicht das Trikot mit seinem Vorbild und Gegenspieler Philipp Lahm getauscht habe.
Vier für ihn besondere Trikots habe er zu Hause in Landstuhl, erzählt die Nummer 39 des FCK nun, „zwei von mir selbst, eines von Sebastian Maier von St. Pauli und ein Sandhausen-Trikot von Denis Linsmayer“. Mit Linsmayer ist Zimmer befreundet. Wie „Linsi“ entstammt der vielseitig einsetzbare Zimmer dem FCK-Talentschuppen auf dem Fröhnerhof. Mit seinen Eltern ist der gebürtige Bad Dürkheimer als Kind von Wachenheim an der Weinstraße nach Landstuhl gezogen und später im ersten D-Jugendjahr vom SV Bann zum FCK gewechselt.
JUNG UND FORSCH - Der 20 Jahre alte FCK-Profi Jean Zimmer erlebt aufregende Tage. Rechts sein Vorbild Philipp Lahm vom FC Bayern im DFB-Pokal-Halbfinalspiel. (foto: kunz)
Nach der prima Premiere in St. Pauli und dem Pokal-Halbfinale zahlte Zimmer jüngst in der ersten Hälfte gegen den FSV Frankfurt Lehrgeld. Morgen könnte er für den verletzten Chris Löwe wieder links verteidigen.
Zimmer ist es wichtig, neben dem Fußball ein zweites Standbein zu haben. Nach dem Abitur vor einem Jahr am Lauterer Heinrich-Heine-Gymnasium hat er jetzt zum 1. April ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Fern-Uni Hagen aufgenommen.
„Damit der Kopf nicht einschläft“, sagt der 20-Jährige. Die ersten Lehrhefte liegen schon zu Hause. Dort liegen sie erst mal gut. Die Zeit rast: Heute Nachmittag fliegt Zimmer mit den Roten Teufeln nach Berlin. Um morgen Abend an der Alten Försterei kräftig mitzumischen.
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