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Zweitligist FCK heute im DFB-Pokal bei Drittligist Wehen Wiesbaden
VON OLIVER SPERK
Der erste Auftritt im DFB-Pokal 2014/2015 soll nicht der letzte sein: Zweitligist 1. FC Kaiserslautern will das Geduldsspiel heute (Anpfiff 18 Uhr) beim starken Drittligisten SV Wehen Wiesbaden für sich entscheiden. Ob Tobias Sippel das FCK-Tor hütet oder Marius Müller, ließ Trainer Kosta Runjaic gestern Abend noch offen.
In jedem Fall schickt Runjaic eine gegenüber den Ligaspielen leicht veränderte Elf in die noch nicht ausverkaufte Arena; auch eine Variante mit zwei Spitzen im 4-4-2-System ist denkbar.
„Das ist ein ganz wichtiger Wettbewerb, auch weil er frische Gelder in den Verein bringen kann“, sagt FCK-Sportdirektor Markus Schupp mit Blick auf die vor allem in späteren Runden hohen Prämien aus dem DFB-Pokal-Topf. Der Halbfinal-Einzug in der vergangenen Cup-Saison hat dem FCK unterm Strich gut zwei Millionen Euro gebracht. Vor allem aber war die Semifinal-Teilnahme für Trainer Runjaic und sein Team ein toller sportlicher Erfolg. Auch wenn die Schlappe beim späteren Double-Sieger FC Bayern München, die das erwartete Aus besiegelte, mit 1:5 zu hoch ausfiel. „Tolles Erlebnis, schlechtes Ergebnis“, sagt Runjaic beim Blick zurück.
In der neuen Pokalrunde wartet heute Abend die erste Hürde. „Wehen hat eine gute Mannschaft, in der Spieler wie Nico Herzig auch Bundesliga- und Zweitliga-Erfahrung haben“, sagt Schupp mit Blick auf den zu Hause in dieser Spielzeit in allen beiden Partien siegreichen SVWW. Die Hessen sind als Drittliga-Dritter punktgleich mit den führenden Teams Chemnitzer FC und Dynamo Dresden.
„Wehen wird ähnlich wie am Sonntag Sandhausen tief stehen“, meint Mittelfeldspieler Kevin Stöger, „das wird nicht einfach. Wir müssen auf jeden Fall deutlich konzentrierter spielen. Und die Standards, die müssen besser kommen, die waren am Sonntag gar nicht gut.“ Die Standards, Ecken und Freistöße also, sind zumeist Stögers Part. Seiner Gala beim 3:2 gegen 1860 München, als er als Einwechselspieler zwei Tore einleitete, folgte eine durchwachsene Leistung des 20 Jahre alten Rohdiamanten in der Startelf beim 1:1 zuletzt in Sandhausen. „Ich muss torgefährlicher werden“, sagt der österreichische U21-Nationalspieler selbstkritisch, „daran arbeite ich.“ In punkto Technik, feinem Passspiel und gutem Auge für Spielsituationen ist der junge Oberösterreicher schon bestens dabei.
Sein Teamkollege Srdjan Lakic hat den jungen Stöger auch wegen dessen Ballfertigkeit kürzlich als „meinen Lieblingsspieler“ bezeichnet. Für den Kreativen gilt es nun, den guten Eindruck, den er nach großen Anlaufschwierigkeiten am Ende der vorigen Saison und in der Sommervorbereitung hinterließ, zu bestätigen. Gestiegenen Erwartungsdruck verspüre er deswegen aber nicht, versichert der Instinktfußballer. „Mir macht es einfach Spaß, Fußball zu spielen, ich will so oft wie möglich auf dem Platz sein.“ Dazu hat er auch in der EM-Qualifikation mit der U21 Anfang September wieder Gelegenheit. „Wir spielen zu Hause gegen Bosnien und in Spanien“, sagt Stöger voller Vorfreude auf die Abwechslung.
Auch dass seine Freundin Aline nach ihrem Abitur zu ihm nach Kaiserslautern gezogen ist, tut ihm gut. „Es ist schön, wenn zu Hause jemand auf einen wartet“, sagt der 20-Jährige. Heute Abend will er einen Sieg aus Wiesbaden mit nach Hause in die gemeinsame Wohnung bringen.
SO SPIELEN SIE
SV Wehen Wiesbaden: Kolke - Mrowca, Herzig, Geyer, Mintzel - Wiemann, Robert Müller - Jänicke, Book, Vunguidica - Schnellbacher – Es fehlen: Kotzke (Kreuzbandriss), Funk (Mittelfußbruch), Riemann (Muskelfaserriss)
1. FC Kaiserslautern: Sippel (Müller) - Zimmer (Schulze), Torrejón, Heintz, Löwe - Karl (Hofmann) - Matmour, Ring, Jenssen, Stöger - Lakic – Ersatz: Orban, Heubach, Fomitschow, Mugosa - Es fehlen: Gaus (Kniereizung), Osei Kwadwo (Aufbautraining), Riedel (Fußverletzung), Zellner (Aufbautraining)
Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel).
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung