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FCK schlägt Braunschweig 2:1 – Den Kapitän zieht’s nach Freiburg
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
Ein guter Auftritt: Karim Matmour und Srdjan Lakic per Foulelfmeter halfen dem Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gestern mit ihren Toren, den verdienten 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig einzutüten. Der Wechsel von FCK-Kapitän Marc Torrejón zum SC Freiburg steht derweil ganz kurz vor der Vollendung.
Die Choreographie gestern in der Lauterer Westkurve: ein Kunstwerk, das in bewundernswerter Kleinarbeit entstanden ist. In der Hommage an die Weltmeister von 1954 wurde zuerst eine Nachbildung des damaligen Mannschaftsbusses gezeigt, dann Riesentransparente zu Ehren der Lauterer Helden. Großer Sport!Die FCK-Elf von heute war sofort sehr gut im Spiel. Nach dem ersten Angriff der Eintracht aber hieß es 0:1. Havard Nielsen, spiel- und laufstarke Braunschweiger Angriffsspitze, verlängerte mit der Hacke, die Lauterer Abwehr war unsortiert, Dennis Kruppke traf (3. Minute).
Der FCK reagierte unbeeindruckt, hatte Antworten und Lösungen. Klasse, wie Jean Zimmer sich in den Laufduellen mit dem Ex-Lauterer Hendrick Zuck behauptete. In dieser Phase sorgte Markus Karl im Zusammenwirken mit dem spiel- und zweikampfstarken Alexander Ring für die Hoheit im Mittelfeld. Kevin Stöger hatte die Ideen, machte das Spiel auch schon mal mit einem Hackentrick schnell. Folgerichtig der verdiente Ausgleich: Abschlag Tobias Sippel, Kopfballverlängerung Lakic, und Matmour zeigte, dass er doch Tore schießen kann: 1:1 nach elf Minuten. „Wir haben als Team funktioniert. Ich bin natürlich glücklich über mein Tor, grade weil ich im ersten Heimspiel gegen 1860 München so eine große Chance vergeben hatte“, sagte Matmour.
Glück für den FCK, dass Mirko Boland, von Nielsen bedient, kurz vor der Pause das Ziel knapp verfehlte. „Wir haben das in der ersten Halbzeit sehr gut umgesetzt und haben kein großes Tempo zugelassen“, beschrieb Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht das Spiel mit einer Fünferabwehrkette. In der 53. Minute aber ging’s schief für die Eintracht: Matmour preschte, von Marcel Gaus eingesetzt, in den Strafraum, Matthias Henn lief auf – zu Recht Elfmeter. Den nutzte Srdjan Lakic mit seinem dritten Saisontor zum 2:1, dem Siegtreffer. „Ich will immer das Maximum – an Siegen und an Toren“, betonte der Stürmer strahlend.
Auf den Rückstand reagierten die Braunschweiger schnell: Orhan Ademi kam als zweite Spitze für Zuck, den Jean Zimmer aus dem Spiel genommen hatte, Seung-Woo Ryu löste Hedenstad ab, Mushaga Bakenga ersetzte Dogan. „Wir hätten auch noch den Ausgleich machen können“, trauerte Lieberknecht zwei Chancen von Nielsen (75.) und Bakenga (90.+1) nach.
Das Spiel hätte noch kippen können, weil der FCK zu viele klare Chancen ausließ. So musste Stöger nach klasse Flanke des überragenden Löwe schon treffen (43.). So konnte Dominique Heintz seine Leistung toppen, setzte den Kopfball nach Stögers Freistoß aber knapp vorbei (60.). Mehrere Top-Chancen vergab der für Lakic gekommene Hofmann. So in der 78. Minute nach klasse Solo des eingewechselten Debütanten Amin Younes. Nach Stöger-Freistoß scheiterte Hofmann am toll reagierenden Gikiewicz (79.), dann rauschte Hofmanns Schuss knapp vorbei (81.). Später servierte wieder der groß aufspielende 21 Jahre alte Dribbelkünstler, Hofmann aber vergab (90.+1).
Die erneut nicht optimale Chancenverwertung seines Teams sprach Kosta Runjaic später sogleich an, „aber wir sind sehr glücklich über den Sieg“, bemerkte der FCK-Trainer. Bei der ausgelassenen Siegesfeier der Lauterer Mannschaft mit den Fans hegte Kapitän Torrejón ganz besondere Gefühle. Der Wechsel des Innenverteidigers zum SC Freiburg wird wohl morgen perfektgemacht (RHEINPFALZ am SONNTAG informierte vorab). „Vielen Dank an alle in der Pfalz für zwei tolle Jahre“, sagte der Musterprofi, den die Freiburger unbedingt kaufen wollen. Sein Traum: den FCK baldmöglichst in der Bundesliga wiedertreffen.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Zimmer, Torrejón, Heintz, Löwe - Ring, Karl (79. Orban) - Matmour, Stöger, Gaus (76. Younes) - Lakic (72. Hofmann)
Eintracht Braunschweig: Gikiewicz - Hedenstad (72. Ryu), Correia, Henn, Dogan (81. Bakenga), Reichel - Theuerkauf - Kruppke, Boland, Zuck (62. Ademi) - Nielsen
Tore: 0:1 Kruppke (3.), 1:1 Matmour (11.), 2:1 Lakic (53., Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Torrejón (2), Zimmer (2) - Nielsen, Theuerkauf
Beste Spieler: Löwe, Matmour - Gikiewicz, Nielsen - Zuschauer: 33.289 - Schiedsrichter: Perl (Pullach).
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung