ZitatAlles anzeigenNeulinge Abel und Riesenkampff beleben FCK-Aufsichtsrat – Entscheidung über Vorsitz fällt in den nächsten zwei Wochen
Die rund 1100 Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern, die ihren Sonntag für die Jahreshauptversammlung des Vereins opferten, hatten einen Acht-Stunden-Tag. Und sie hatten bei 1007 abgegebenen gültigen Stimmen kurz vor Feierabend auch einen neuen Aufsichtsrat gekürt (wir berichteten gestern).
Wer das Kontrollgremium führt, soll sich in der ersten Sitzung des Quintetts innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, sagte Dieter Rombach, der in den vergangenen sechs Jahren FCK-Aufsichtsratsvorsitzender war. Auf Nachfrage, ob er dieses Amt gerne weiter bekleiden wolle, sagte der 61-Jährige: „Ich würde wieder zur Verfügung stehen, aber ich dränge mich nicht auf. Wir werden das im neuen Gremium in aller Ruhe gemeinsam besprechen.“
Der Uni-Professor schaffte wie sein bisheriger Stellvertreter Ottmar Frenger (63) und Gerhard Theis (62) den Wiedereinzug in das Gremium. Neu gewählt wurden Nikolai Riesenkampff (43), der promovierte Rechtsanwalt und Unternehmer, und der ehemalige Fußballprofi Mathias Abel (33). Die beiden holten die meisten Stimmen aller Bewerber. Nicht mehr kandidiert hatte Gerhard Steinebach. Jürgen Kind (50) verlor sein Mandat und ist jetzt erster Nachrücker.
Riesenkampff hatte mit einer Vorstellung in Hochdeutsch, gefärbt mit Pirmasenser Dialekt, Sympathiepunkte durch kaufmännische Kompetenz, Schlagfertigkeit und Humor gesammelt. Mehr als ein Bonuspunkt für ihn war, dass er dem FCK im Sommer durch seine Kontakte „Paysafecard“ als Hauptsponsor auf die Trikotbrust hievte. Bei Bertelsmann hat Riesenkampffs Karriere begonnen, 2005 gründete er in London das Unternehmen Skrill (Moneybookers) mit und war dort bis zum Verkauf Anfang 2014 acht Jahre Chef. Er ist FCK-Fan, liebt den „geilen Verein“ und war nach seiner Wahl glücklich. „Ich freu’ mich total. Dann auch gleich noch die meisten Stimmen …“
Ex-Profi Abel, der waschechte Lauterer, punktete mit seiner Vergangenheit als Fußballer, dem Stallgeruch als FCKler und dem Plädoyer, den Jugendstil entschlossen und nachhaltig fortzusetzen. „Aus der Jugendarbeit müssen wir unseren Mehrwert ziehen und das auf Dauer“, betonte Abel, der ein MBA-Sportmanagement-Studium in Remagen begonnen hat und auch dort mit Spaß und Elan dabei ist. „Ich will dazu beitragen, dass es einen intensiveren Austausch zwischen Aufsichtsrat und Vorstand gibt, was das Sportliche angeht“, sagte Abel. „Ich erhoffe mir vom neuen Gremium, dass wir den erfolgreich begonnenen Weg weitergehen“, betonte Rombach, „Mathias Abel unter sportlichem Aspekt und Nikolai Riesenkampff bei Themen wie Sponsoring sind sehr sinnvolle Ergänzungen für unser Gremium.“ Langweilig wird es dem neuen Aufsichtsrat in den kommenden drei Jahren nicht; wichtige Themen warten, etwa die Ausgliederungsdiskussion auf einer möglichen außerordentlichen Mitgliederversammlung und der Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums.
Die Wahlergebnisse
FCK-Aufsichtsrat: Nikolai Riesenkampff 734 Stimmen, Mathias Abel 633, Dieter Rombach 571, Gerhard Theis 506, Ottmar Frenger 490 – sie bilden das neue fünfköpfige Gremium.
Nachrücker: Jürgen Kind 397, Christoph Balzer 326, Rainer Keßler 309.
Weitere Ergebnisse: Charlotte Basaric-Steinhübel 249, Wilfried de Buhr 197, Michael Littig 124, Peter Schmid 66, Ralf Marco Prinz 40.
FCK-Ehrenrat (wurde im Amt bestätigt): Norbert Thines 627 Stimmen, Burkhard Schappert 481, Peter-Werner Landry 404, Michael Koll 388, Wolfgang Erfurt 373.
Rechnungsprüfer (im Amt bestätigt): Günter Klingkowski 417, Gerhard Ultes 399, Fritz Kuby 397.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung