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Die Führung - Kaiserslauterns Alexander Ring kommt vor dem Nürnberger Torwart Patrick Rakovsky an den Ball und drückt den Abpraller über die Linie. (foto: kunz)
Nach dem verdienten und am Ende gut erkämpften 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg ist der 1. FC Kaiserslautern wieder punktgleich mit dem Tabellenzweiten Darmstadt 98. Ring und Hofmann treffen. FCK-Kapitän Orban ist am Knöchel verletzt.
Am Schluss mussten sie noch mal zittern. In einer intensiven, umkämpften Partie hat Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gestern sein schweres Heimspiel gegen den emsigen, offensiv aber doch zu harmlosen 1. FC Nürnberg 2:1 (2:0) gewonnen. Alessandro Schöpf hatte für den FCN noch verkürzt (90.).
„Das Tor kam zu spät. Der FCK war in der ersten Hälfte besser, aber nicht bis zum 1:0“, stellte Nürnbergs Trainer René Weiler fest. Dann aber kam „die Wucht“ des Betzenbergs, die den Bundesliga-Absteiger beeindruckte.
Ausgangspunkt des 1:0 war der fleißig-freche Jean Zimmer. Der 21-Jährige besticht auch durch Vielseitigkeit. Außenverteidiger oder offensiver Flügelspieler: Zimmer spielt mit Herz und Hirn. Gestern setzte der Wirbelwind als linker offensiver Außenbahnspieler zu einem seiner energischen Flankenläufe an – Kerem Demirbays folgender Schuss brachte eine Ecke. Demirbay servierte, Willi Orban setzte einen Kopfball an die Latte – den Abpraller verwertete Alexander Ring zum 1:0 (14.). Die Lauterer verdienten sich die Führung durch großen Einsatz. Der „Club“ trat zwar gleichfalls offensiv und mutig auf, spielte aber meist zu kompliziert und ineffizient. Der Ball lief bei den zweikampfstarken Lauterern besser.
So entstand das 2:0 durch eine tolle Kombination. Wieder war Zimmer der Ausgangspunkt. Sein Zuspiel legte Philipp Hofmann Linksverteidiger Chris Löwe in den Lauf – und der hämmerte den Ball an die Latte. Von dort aus sprang das Spielgerät wieder zu Hofmann. Der Stürmer vollstreckte zum 2:0 (30.). „Ich hätte Chris das Tor gegönnt, aber für mich war es auch sehr wichtig“, sagte der zuletzt oft kritisierte Hofmann. Der 21-Jährige machte eines seiner besten Spiele im FCK-Trikot. Es geht aber noch mehr, befand Trainer Kosta Runjaic.
Löwe und Zimmer indes bildeten links ein tolles Duo, Ring imponierte als Antreiber und Abräumer; diesmal mit dem agilen, zuweilen aber fahrigen Demirbay auf der Doppelsechs. Davor machte der wieder in die Elf gerückte Kevin Stöger zwar Betrieb, vergab aber zwei tolle Chancen (5., 62.). Bei der, abgesehen vom 1:2, einzigen guten „Club“-Gelegenheit rettete Ring gegen Schöpf (22.).
Zimmer aber hätte sich in der vom FCK spielerisch schwächeren zweiten Hälfte fast noch mit einem eigenen Tor belohnt – sein Versuch landete an der Latte: Querbalken zum Dritten (89.). „Bei einigen Kontern haben zwei, drei Zentimeter gefehlt, aber es war ein hochverdienter Sieg“, sagte Zimmer. Pech, dass aus seinem Lattentreffer der Konter zum 1:2 entstand. „Aber wir sind superhappy, dass wir dieses schwere Spiel erfolgreich gemeistert haben“, betonte Runjaic.
Dicker Wermutstropfen: Top-Innenverteidiger Willi Orban musste verletzt vom Feld (55.). „Mein Sprunggelenk ist dick, der Knöchel“, sagte der Kapitän. Die Diagnose steht aus. Für Orban debütierte Michael Schindele; der 21-Jährige konnte vor dem 1:2 Peniel Mlapas Kopfballverlängerung auf Schöpf nicht verhindern, Tim Heubach kam zu spät. Das aber wurmte die von Torwarttrainer Gerry Ehrmann angeheizten FCK-Fans letztlich nicht mehr groß.
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Schulze, Orban (55. Schindele), Heubach, Löwe - Ring, Demirbay (80. Jacob) - Matmour (64. Karl), Stöger, Zimmer - Hofmann
1. FC Nürnberg: Rakovsky - Celustka (68. Mlapa), Mössmer, Hovland, Pinola (68. Bulthuis) - Petrak, Burgstaller - Koch, Schöpf, Blum (20. Kerk) - Sylvestr
Tore: 1:0 Ring (14.), 2:0 Hofmann (30.), 2:1 Schöpf (90.) - Gelbe Karten: Ring (4), Hofmann - Celustka (3), Burgstaller (2), Mlapa - Beste Spieler: Ring, Zimmer, Löwe, Hofmann - Schöpf, Rakovsky
Zuschauer: 35.830 - Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden).
Rheinpfalz am Sonntag