ZitatAlles anzeigenFCK will aber kein Risiko mit dem verletzten Kapitän eingehen – Chris Löwe hat sich Anerkennung erarbeitet
Der Kapitän ist ein absoluter Leistungsträger. Der Kapitän ist ein Vorzeigeprofi. So wichtig Willi Orban auch für den 1. FC Kaiserslautern ist, im Zweitliga-Spitzenspiel am Sonntag (13.30 Uhr) beim Karlsruher SC wird der 22-Jährige nur dann spielen, wenn er sich fit fühlt und grünes Licht für einen Einsatz erteilt.
„Wir gehen keinerlei Risiko ein“, versichert FCK-Trainer Kosta Runjaic, dass die Gesundheit des jungen Profis absolut Priorität genießt. Dass ein kopfballstarker Mann wie Orban, gerade auch durch seine unerschrockene Zweikampfstärke und gute Form dem FCK im Wildpark gut zu Gesicht stünde, steht außer Frage. Aber nur ein gesunder Orban kann helfen. Fällt er aus, verteidigt Michael Schindele (21) an der Seite von Tim Heubach.
Der Respekt vor dem KSC, der mit 43 Punkten zwei Zähler hinter den Lauterern auf Platz vier rangiert, ist groß. „Stabil, kompakt mit einem großen Teamgeist und zuletzt in Ingolstadt auch sehr effektiv“, beschreibt Kosta Runjaic die Vorzüge des KSC, der das Top-Spiel beim Tabellenführer mit 3:1 gewonnen hat. Zweimal schlug Rouwen Hennings zu. „Ein richtiger Torjäger, der einen Lauf hat“, weiß der Coach um die Klasse des früheren U21-Nationalspielers. Gerade da könnte er einen gesunden Orban als Wachhund gut gebrauchen.
„Die Zweite Liga ist sehr eng, da spielt auch Psychologie eine große Rolle. Es geht darum, positiv mit Druck umzugehen, die Situation zu genießen“, sagt der Lauterer Trainer, den die Erfolge von Darmstadt 98 nicht überraschen. „Das ist eine gute Mannschaft, wie Karlsruhe sehr gut eingespielt. Darmstadt lebt vom Teamgeist, hat gute Spieler wie Brégerie, Holland, Jungwirth und jetzt auch noch Stark und Rosenthal dazu bekommen . Sie haben vielleicht am meisten Spaß“, sagt Runjaic.
In seiner Mannschaft hat sich in den letzten Wochen ein Mann nach vorne gearbeitet, der einmal in der Saison auf der Kippe stand: Chris Löwe. Mit einem rüden Foul hatte der Linksverteidiger in der Schlussminute gegen den VfL Bochum einen Freistoß verursacht, der durch Sestak noch zum 2:2 führte. Der Trainer war angesäuert, überlegte gar zu wechseln, hielt an Löwe fest – und der dankt es mit guten Leistungen. Einsatzfreude und Konstanz sprechen für den Sachsen, der seit Januar 2013 beim FCK unter Vertrag steht. „Chris hat zuletzt sehr stark gespielt, er hat sich gut entwickelt. Er macht viele Kilometer, viele davon im Sprint“, lobt der Trainer den Linksverteidiger, und vergisst auch nicht einen zu würdigen, der Löwe beim Pokalspiel in Leverkusen ganz ausgezeichnet vertreten hat: André Fomitschow. „Ich bin froh, dass wir André haben. Der macht mir in jedem Training so viel Spaß. Er gibt immer alles, er bringt sich gut ein, und wenn er gebraucht wird, bringt er auch Leistung.“
Chris Löwe stand in allen 25 Saisonspielen in der Startelf, wurde dreimal ausgewechselt. Er hat zwei Tore erzielt, vier Treffer vorbereitet, drei Gelbe Karten quittiert. Sein Notenschnitt liegt bei 3,1.
Warten auf seine Bewährungschance muss der in der Winterpause gekommene Mittelfeld-Kreativspieler Mateusz Klich. „Er hat immer wieder gute Ansätze“, sagt der Trainer.
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ZUR SACHE
FCK-Verletzte von G wie Gaus bis zu Z wie Zoller
Marcel Gaus: Nach einer Oberschenkeloperation weiter im Aufbautraining. Comeback offen.
Dominique Heintz: Muskelbündelriss. Steigt ab nächste Woche ins Mannschaftstraining ein. Ziel ist die Rückkehr in den Kader am Ostersamstag im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim.
Ruben Jenssen: Ermüdungsbruch am Mittelfußknochen rechts. Zwangspause mindestens bis Ostern. Comeback offen.
Willi Orban: Syndesmosezerrung und Bänderdehnung am Sprunggelenk. Versucht heute ins Training einzusteigen. „Wir gehen kein Risiko ein“, sagt Trainer Kosta Runjaic.
Erik Thommy: Schulter ausgerenkt. Trainiert individuell, wird nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Simon Zoller: Nach Faserriss im Oberschenkel seit gestern wieder im Training mit der Mannschaft. Entscheidung über seinen Einsatz fällt am Samstag. Trainer Runjaic: „Allenfalls kommt er von der Bank.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung