Es waren gerade eben fünf Minuten gespielt, dann stand es bereits 1:1. Nach einem längeren Einwurf von Marius Müller passte Lukas Görtler auf Bödvarsson, dieser setzte sich im Zweikampf geschickt durch, passte zurück auf den mitgelaufenen Görtler, der folgerichtig aus spitzen Winkel zur 0:1 Führung traf. Doch nur wenige Sekunden später zeichnete sich etwas ab, was den Roten Teufel heute gehörig abhanden gekommen ist. Das Abwehrbollwerk um Ziegler und Vucur, welches in den vergangenen Partien kaum etwas zu ließ verzeichnete mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Die Kiezkicker trafen nur 90 Sekunden nach der Führung zum 1:1 Ausgleich. Maier chippte die Kugel aus dem linken Halbfeld gefühlvoll in den Strafraum, Miyaichi bugsierte den Ball im Fallen technisch wertvoll ins lange Eck. Beide Mannschaften ließen sich nach dem turbulenten Start nicht beirren und spielten beherzt und offen Richtung gegnerisches Tor. In der Folgezeit erspielte sich St. Pauli deutlich mehr Torchancen und ging in der 22. Minute verdient in Führung. Wieder einmal Miyaichi flankte von der rechten Seite, Thy völlig frei stehend stieg hoch und überwand Müller per Kopfball. Die Hamburger hatten zur Halbzeit ingesamt mehr vom Spiel und erarbeiteten sich ein deutliches Mehr an Torchancen. In Halbzeit zwei wirkte der FCK zunächst frischer und offensiver, bestrafte sich allerdings durch schlechtes Stellungsspiel erneut selbst. In der 57. Minute wurde Miyaichi von Maier im Strafraum bedient und zog aus halbrechter Position wuchtig flach ab. Keine Chance für Müller. Und es kam noch dicker. In der 72. Minute näherte sich der FCK der so genannten Packung. Der eingewechselte Sobota gab die Kugel von der rechten Seite flach in die Mitte, Maier sprintete aus dem Hinterhalt heran und schob den Ball ins Netz. Doch das Spiel nahm weiterhin kein Ende. Ruben Jenssen traf nach einem satten Schuss zum 2:4 Anschlusstreffer. Hoffnung bei den Lautrern? Denkste. St. Pauli brauchte nur drei Minuten, um die 3-Tore-Führung wiederherzustellen. Buchtmann zog völlig freistehend aus 18 Metern ab, nichts zu halten für Keeper Müller. Sieben Tore zum Saisonabschluss - für den neutralen Zuschauer sicherlich ein sehenswertes Spiel. Für den FCK bleiben allerdings offene Baustellen und offene Fragen, die besonders der neue Sportdirektor Uwe Stöver beantworten muss. Statistik: 04. Minute, 0:1 Görtler (Bödvarsson) 05. Minute, 1:1 Miyaichi (Maier) 22. Minute, 2:1 Thy (Miyaichi) 57. Minute, 3:1 Miyaichi (Maier) 72. Minute, 4:1 Maier (Sobota) 76. Minute, 4:2 Jenssen (Bödvarsson) 79. Minute, 5:2 Sobota (Maier)
