ZitatAlles anzeigenDer Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Der DFB tut wenig dagegen, dass die Schere im Fußball nicht noch weiter aufgeht. In den 90er-Jahren waren Meisterschaften von Kaiserslautern, Bremen oder Stuttgart noch möglich, heute sind sie undenkbar.
Die Vermögensverteilung zeigt, dass extrem wenige Familien und Konzerne deutschlandweit wie auch weltweit immense Vermögen auf sich allokieren. Im Fußball findet dieses Phänomen seine Fortsetzung mit anderen Mitteln. Wenige Vereine haben Europa unter sich aufgeteilt und das Geld, welches aus eben jenen Firmen ins Sponsoring fließt, wird auf dem größten Haufen geparkt.
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Für die EM 2024 hat man als Spielorte nicht etwa kleine Vereine und Städte gestützt, nein, Kaiserslautern beispielsweise zog schon im Vorhinein freiwillig zurück. Bremen, Mönchengladbach und Nürnberg, allesamt Vereine aus nicht gerade strukturstarken Gegenden und nicht eben verstärkt gefördert in den letzten Jahren, wurden von der Liste gestrichen. Wie die Stadionfrage die Kluft fördert, unterstreichen exemplarisch die Vereine Bremen und Kaiserslautern.
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Bremen als Beispiel
Ein klassisches Negativbeispiel ist Werder Bremen. Man kann dem Verein von der Weser nicht vorwerfen, in den letzten Jahren schlechter oder besser gewirtschaftet zu haben als die Mäzen-gepushte Konkurrenz aus dem Kraichgau oder eben Rasenballsport Leipzig.
Fehlentscheidungen jedoch schlagen bei einem Club wie Werder voll durch. Als Leipzig einst den Bundesligaaufstieg verfehlte, pumpte man eben noch viel mehr Millionen in den Verein. Nürnberg, Bielefeld oder Kaiserslautern müssen in solchen Fällen den Gürtel enger schnallen, Spieler ziehen lassen – bestes Beispiel Willi Orban, einst Kaiserslautern, und nun millionenteurer Kapitän in Leipzig.
Kurzzeitig können Vereine mit sehr gutem Management als fröhliche Clowns mitspielen, doch auch Freiburg, Nürnberg oder Darmstadt erwischt es eben immer wieder.
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Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft…a-und-das-liebe-Geld.html