Diskussionsthema zum Artikel: Weidenfeller, Sippel, Müller: Torhüter stellen sich hinter Ehrmann
Weidenfeller, Sippel, Müller: Torhüter stellen sich hinter Ehrmann
Nach dem völlig überraschenden Rauswurf von FCK-Legende Gerry Ehrmann melden sich nach und nach dessen ehemalige Torwart-Schützlinge zu Wort. Ihre Meinung ist dabei eindeutig: Der FCK ohne Ehrmann? Unvorstellbar.
Als die Bild-Zeitung gestern als erste von der Demission Ehrmanns berichtete, dachten nicht wenige FCK-Fans an einen verfrühten Aprilscherz. Auch einen Tag später ist die Vorstellung, dass ausgerechnet beim Derby gegen Waldhof Mannheim Gerry Ehrmann erstmals seit über 36 Jahren nicht am Spiel teilnehmen wird, eigentlich undenkbar.
Ganz ähnlich geht es offenbar auch denjenigen, die am engsten mit Ehrmann zusammengearbeitet haben, nämlich seine ehemaligen Torwart-Schützlinge. Nach und nach haben sich jetzt einige von ihnen über die sozialen Netzwerke zu Wort gemeldet. Ihre Reaktionen gehen von Verwunderung bishin zu Wut, aber alle stellen sich demonstrativ hinter ihren einstigen Mentor.
"Wie der Fußball ohne Tor" - Ehemalige FCK-Keeper sind von Ehrmann-Entlassung geschockt
So äußert beispielsweise Roman Weidenfeller, der von 1998-2002 einer der ersten Keeper Ehrmanns beim FCK war, das, was auch die meisten FCK-Fans gestern dachten. "Ich kann mir den 1. FC Kaiserslautern ohne Gerry Ehrmann nicht wirklich vorstellen. Gerry hat nicht nur als Spieler, sondern auch als Torwarttrainer den Traditionsverein in 36 Jahren geprägt. [...] Er ist in der jetzigen schwierigen Situation den Roteln Teufeln treu geblieben. Mit Gerry verliert der FCK eine Identifikationsfigur, die immer alles für den sportlichen Erfolg des Vereins gegeben hat und stets ein offenes Ohr für jeden Spieler hatte.", schreibt Weidenfeller auf seinem Instagram-Kanal.
Ganz ähnlich äußert sich auch Marius Müller, heute beim FC Luzern unter Vertrag, der zwischen 2012 und 2016, sowie von 2017 bis 2018 von Ehrmann trainiert und zum Profi gemacht wurde. "Der 1. FC Kaiserslautern ohne Dich ist wie der Fußball ohne Tor", schreibt der 26-Jährige ebenfalls über Instagram. Müller weiter: "Seit ich 15 Jahre alt bin, durfte ich mit Dir zusammen arbeiten. [...] Du hast immer zu mir gestanden und mich in jeder noch so unangenehmen Situation verteidigt. Du hast mir meinen Weg zum Profifußball ermöglicht und hast immer an mich geglaubt. Dafür kann ich mich niemals genug bei Dir bedanken. Gerry, ich wünsche Dir nur das Beste!"
Sippel wütend: "Einfach traurig zu sehen, was da passiert!"
Einer der Torhüter, der am längten und am engsten mit Gerry Ehrmann verbunden ist, ist Tobias Sippel. Ehrmann machte auch ihn zum Bundesliga-Torwart, durchlebte mit ihm den Fast-Abstieg 2008, den Aufstieg 2010, die Bundesliga-Jahre, oder die verpasste Bundesliga-Rückkehr 2013 in der Relegation gegen Hoffenheim.
Der gebürtige Bad Dürkheimer, der heute als zweiter Torhüter bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga spielt, äußerte sich über Instagram und Twitter und wurde dabei sehr emotional. "Ich hätte nie gedacht, dass es einmal soweit kommen wird,dass man jetzt den Letzten vom Berg vergrault, der immer und alles für den Verein gegeben hat", beginnt Sippel seinen Post und versieht ihn mit einem wütenden Smiley. Sippel, dessen Abgang 2015 selbst nicht ganz freiwillig war weiter: "Einer der den Ernst der Lage schon lange erkannt hat und jetzt so behandelt wird. Einfach traurig zu sehen, was das passiert." Zum Schluss bringt Sippel das auf den Punkt, was wohl alle ehemaligen Torhüter Ehrmanns teilen: "Alle deine Torhüter-Jungs stehen hinter dir. Du warst immer für uns da und bist es auch heute noch. Danke Gerry!"
Quelle: Treffpunkt Betze