Diskussionsthema zum Artikel: Auch beim Walking Football ist Feuer drin
Auch beim Walking Football ist Feuer drin
Beim FCK wird seit über zwei Jahren Walking Football gespielt. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine lasche Variante des Fußballsports – das wird bei einem Besuch schnell deutlich.
Die Sonne brennt auf Platz vier des Nachwuchsleistungszentrums am Fröhnerhof, während sich die elf anwesenden Lautrer Akteure aufwärmen. Gespielt wird gegen die gehenden Kicker von Eintracht Frankfurt. Es ist ein Freundschaftsspiel, das jedoch viel Prestige mit sich bringt. Der Spaß soll an diesem Tag aber im Vordergrund stehen.
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Als um 14:00 Uhr der Ball zu rollen beginnt, wird schnell klar, dass Walking Football keineswegs Standfußball bedeutet. „Die meisten Leute haben eine verkehrte Vorstellung davon, was Walking Football ist“, erzählt Gerd Glaser, Teamleiter der Walking-Football-Truppe, im Gespräch mit Treffpunkt Betze.
„Beim Walking Football sind Technik, Genauigkeit und Übersicht gefragt“
Wie der Name schon sagt, darf beim Walking Football zwar nicht gerannt werden, fußballerisches Geschick ist jedoch absolut gefragt. In der Regel wird viermal 20 Minuten mit sechs gegen sechs Personen auf einem 20 x 41 Meter großen Feld mit entsprechend kleineren Toren gespielt. Dadurch zirkuliert der Ball meist mit wenigen Ballkontakten hin und her. Gespielt werden darf nur auf Hüfthöhe, Körperkontakt ist nicht erwünscht. „Es kommt beim Walking Football noch mehr auf Technik, Schnelligkeit im Passspiel und Übersicht an. Wir haben viele Spieler, die früher aktiv Fußball gespielt haben und nach der ersten Einheit sagen, dass sie es sich nicht so anstrengend vorgestellt haben“, erklärt Glaser weiter. Aktuell wirken insgesamt 37 Akteure beim Walking Football mit. 19 Spieler davon sind über 55 Jahre alt, 18 jünger.
Glaser möchte durchsetzen, dass es beim FCK weiterhin keine Altersbeschränkung gibt, denn in vielen Bundesländern gilt eine Ü55-Regel. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit jedoch noch keinen Ligabetrieb. Der 1. FC Kaiserslautern ist der erste Profiverein mit einer Walking-Football-Abteilung und gilt als „Leuchtturm-Projekt“. Dies will der Teamleiter nutzen. „Walking Football ist Inklusionssport. Deswegen soll auch jeder in jedem Alter mitspielen dürfen“, findet Glaser.
Fritz-Walter-Tag in Herxheim mit Sepp Stabel
Das Training findet einmal wöchentlich abends auf dem Fröhnerhof in Mehlingen statt. Neben Freundschaftsspielen, wie dem gegen Eintracht Frankfurt, finden auch immer wieder Turniere statt. So präsentiert sich das Walking-Football-Team beispielsweise am 31.10.2025 in Herxheim im Rahmen des Fritz-Walter-Tages. Dieses wird unter anderem vom ehemaligen FCK-Torhüter Sepp Stabel mitorganisiert, der selbst Teil der Walking-Football-Abteilung ist. An diesem Tag hätte Fritz Walter seinen 105. Geburtstag gefeiert.
Die Idee zum Walking Football wurde im Januar 2023 im privaten Kreis geboren, erzählt Glaser. Im Sommer 2023 wurden die Pläne dann konkreter und man entschied sich, sich dem 1. FC Kaiserslautern als Abteilung anzuschließen. Neben Spaß stecken für die Akteure auch viel Engagement und Herzblut in der Sache. Während Eintracht Frankfurt mit vom Verein gestellten Bussen und einer eigenen Trainerin anreist, müssen sich Glaser und seine Mannschaftskollegen größtenteils selbst um alles kümmern. Die Jerseys mit individuellem Flock haben sie beispielsweise aus eigener Tasche bezahlt. Hier sieht Glaser noch Optimierungsbedarf. Doch im Vordergrund steht der Spaß und der ist groß beim FCK.
„Walking Football ist Inklusionssport“: Vorbeikommen, mitmachen, Spaß haben
Das Testspiel gegen Frankfurt ist munter, auch wenn die Erfahrung und die Überlegenheit der Frankfurter zeitweise sichtbar werden. Die Lautrer kämpfen aufopferungsvoll, da ist es zweitrangig, dass das Spiel am Ende mit 9:12 verloren geht.
Habt ihr Lust, einmal beim Walking Football reinzuschnuppern? Dann kommt vorbei! Die Jungs und Mädels treffen sich immer freitags um 19:30 Uhr am NLZ auf dem Fröhnerhof in Mehlingen.
Quelle: Treffpunkt Betze