Gedanken zur OB Wahl 2025 in Ludwigshafen

  • Nun ist der erste Teil dieser Farce die sich "Unsere Demokratie" nennt vorbei.

    Die Wahlbeteiligung lag bei 29,3%, wovon 9,2% der Stimmen ungültig waren. Das heißt, 80% der Bürger Ludwigshafens haben ganz deutlich durch ihr Wahlverhalten gezeigt, was sie von dieser "Wahl" hielten.

    Der CDU Kandidat und einer der zwei SPD Kandidaten präsentieren sich nun als "Sieger" dieser "Wahl", bei der der Kandidat der als Favorit ins Rennen gegangen war, einfach mal von einem Wahlausschuß die Teilnahme verwehrt wurde. Es bestünden bei ihm Zweifel ob er sich zu 100% für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einsetzen würde. Dies hat schon fast etwas von Realsatire, ist dieser Kandidat doch Beamter und trat im Januar diesen Jahres zur Wahl des Landrates im Rhein-Pfalz Kreis an.

    Da bestanden die Zweifel noch nicht, die sich im übrigen auf einen Bericht des Verfassungsschutzes RLP stützen, bei denen eine Rezension auf Amazon zum "Herrn der Ringe", einen Gebrauchtbüchermarkt mit Literatur von Ernst Jünger und einem Artikel über das Nibelungenlied in einem nationalkonservativen österreichischem Magazin stützen.

    Es soll sich jeder selbst Fragen welche Literatur er daheim im Buschrank hat, bzw. welche Literatur er mag.

    Bei mir zuhause steht von Jünger "In Stahlgewittern" und "Auf den Marmorklippen", Der Herr der Ringe und der Hobit und auch das Nibelungenlied.

    Folglich habe ich an dieser "Wahl" auch nicht teilgenommen, besteht bei mir doch auch der starke Verdacht aufgrund meines Buchschrankes nicht wirklich auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen.

    Jetzt ist ja im März des nächsten Jahres Landtagswahl in unserem schönen RLP. Auf die Gesichter im goldisch Meenz, gerade bei der SPD, freue ich mich jetzt schon. Und natürlich auch auf das Gesicht des SWR Berichterstatters der sich nicht entblödete zu verkünden, die untypisch geringe Wahlbeteiligung hätte wohl mit dem schlechten Wetter zu tun. Ich kann diesem Herrn versichern, daß Wetter in Ludwigshafen wird im März 2026 verdammt gut sein, auch wenn es Eisenvahnschienen hochkant regnet.

  • Doch wir wissen, wer schlecht spielt steigt irgendwann ab und das gilt nicht nur im Sport!

    Das Problem daran Ronnie, die Protagonisten "unserer Demokratie im besten Deutschland das es jemals gab" leben in einer völlig anderen Realität. Die glauben allen Ernstes sie spielen gut und feiern sich, wenn sie eigentlich vor Scham im Erdboden versinken müssten.

    Die Ex-OB von Lu, die diese Farce mit ihrem Parteifreund den Innenminister von RLP angezettelt hat, stellt sich hin,

    verdrückt Krokodilstränen und ist "soooo traurig darüber wenn so wenig Menschen.sich dafür interessieren wie etwas gestaltet wird, und von wem es gestaltet wird".

    Die glaubt allen Ernstes, das wir Wähler den Kakao auch noch trinken durch den sie uns gezogen hat.

  • Ich möchte keine Partei ergreifen (was für ein Wortspiel :D ).


    Verzeihe mir die Frage ... wäre eine (übertrieben dargestellte) 100 %ige Wahlbeteiligung bei nur 20-30 Prozent gültigen Stimmen nicht das wesentlich bessere Zeichen gewesen?


    Ob es sinnvoll ist Kandidaten einer durchaus kritisch zu hinterfragenden Partei von Wahlen auszuschließen vermag ich nicht zu beurteilen. Ich sehe einerseits die "Notwendigkeit" auf Grund der Gefahr, dass sich nach entsprechender Wahl das ganze "viel zu gut" anlässt und man verschieden Prozesse erst dann wahrnimmt, wenn der "Umbau" zu weit fortgeschritten ist und wir Verhältnisse bekommen, die die meisten von uns definitiv nicht (zurück?) wollen.


    Anderseits sollte das Bekämpfen politischer Gegner schlicht und richtig über "Politik für den Bürger" geschehen - also den Wählerwillen bzw. Bürgerwillen ernst nehmen und über die "richtigen" Entscheidungen und entsprechender Kommunikation genau denjenigen den Wind aus den Segeln nehmen, die bislang - ohne auch nur einen Funken Verantwortung tragen zu müssen - auf populistischer Ebene allen anderen davonrennen.

  • Sebastian

    Natürlich wäre es ein noch stärkeres "Zeichen" gewesen eine Wahlbeteiligung von 100% gehabt zu haben, bei der 75-80% der Wähler ihren Stimmzettel ungültig gemacht hätten. Grundsätzlich habe ich aber für jeden Verständnis der diese Farce boykottiert hat, indem er sein zuständiges Wahllokal erst gar nicht betrat.


    Jede Partei ist kritisch zu hinterfragen, auch ich gehe mit vielem der AFD nicht konform, finde sehr viele ihrer Vertreter unsympathisch bis hin zu unappetittlich. Dieses Problem habe ich aber mit allen Parteien und es ist unsere Aufgabe als Souverän zu entscheiden wen wir wählen oder nicht. Auf gar keinen Fall ist es die Aufgabe eines sich zum Wächterrat aufspielenden Wahlausschuß. Wenn ein Wahlausschuß einen Kandidaten aufgrund Zweifel an seiner Verfassungstreue ablehnt, müssen schon wirklich heftige Dinge passiert sein, wie z.B. vor ein paar Jahren in der Südpfalz, als ein Kandidat der Heimat/ex-NPD abgelehnt wurde. In diesem Fall sprechen wir von Holocaustleugnung, Volksverhetzung und Gewaltverherrlichung. Nichts davon traf auf Paul zu. Wie gesagt, der Mann ist Beamter und trat noch im Januar diesen Jahres zur Wahl des Landrates im Rhein-Pfalz Kreis an. Weder bei der Verbeamtung, noch bei der Wahl im Januar bestanden "berechtigte Zweifel" an seiner Verfassungstreue.

    Und was zur Hölle hätte er als OB ausrichten sollen? Einen faschistischen Umsturz gegen den Stadtrat, ein Marsch von Lu auf Mainz?


    Und genau dein letzter Punkt ist der treffende Punkt. Die Leute wählen die AFD ja nicht weil sie die Alice so sympathisch, den Björn so appetitlich finden. Das Gegenteil ist der Fall, aber was sagt das über die anderen Parteien, ihre Vertreter:Innen (m/w/d) und ihre Dauerverarsche und Lügen gegenüber uns, dem Souverän, aus?