was aus meinem alten Verein geworden ist. Als Pfälzer, der schon vor 45
Jahren von Neustadt nach Kaiserslautern auf den Betzenberg fuhr, blutet
mir das Herz. Es ist nicht nur die Niederlage in Osnabrück, die mich
enttäuscht. Nein, es ist die Tatsache, dass in den letzten Jahren
dieser Traditionsverein von Dilettanten, die den Vorstand
repräsentier(t)en, an den Abgrund geführt wurde und heute sogar als
einer d e r deutschen Chaosvereine in allen Medien der Republik
gehandelt wird. Und zurecht. Mir tun die vielen Fans des Vereins leid.
Wie konnten diese Vorstände und Verantwortlichen so lange in der
Verantwortung für den Verein bleiben? Es ist erstaunlich, dass beim FCK
niemand fähig war und ist, Nutzen aus der Erfahrung der Vergangenheit
zu ziehen. Ich habe den Eindruck dass die Vereinsvorstände nach dem
Kölner Motto handeln: Et hät noch immer jotjejange.
Ein kluger Mann hat einmal gesagt, dass die Summe der Einzelinteressen
nicht das Gemeinwohl ergibt, sondern Chaos. Wenn ich mir überlege, wer
in diesem Verein in den letzten Jahren gegen wen agiert hat, dann hat
der kluge Mann den richtigen Schluss gezogen. Aber mal ehrlich, das
jetzige Chaos war doch über Jahre absehbar. Das Bonmot:"Gestern standen
wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter", könnte von einem
Vorstandsmitglied stammen.
Der FCK muss sich an Haupt und Glieder erneuern. Vielleicht ist der Abstieg
in die dritte Liga sogar d i e Chance. Die Krise der derzeitig
Handelnden kann so zur Chance der Neuen werden. Man kann nur hoffen,
dass Stefan Kuntz den Mut hat, die alten Zöpfe abzuschneiden und die
Zukunft zu gestalten. Denn es sind gerade die Inkonsequenzen, welche die schlimmsten Konsequenzen nach sich ziehen.
Momentan fühlen sich die meisten Fans dem Witz ähnlich:
Jesus wandert auf Erden und trifft einen Mann, der weinend am Straßenrand
kniet. "Wieso weinst du?" fragt er. "Meine Frau hat mich verlassen und
ich bin einsam". Jesu: "Steh auf und geh. Solche Dinge können
passieren". Ein Stückchen weiter trifft Jesus erneut einen Mann, der
weinend am Straßenrand kniet. "Wieso weinst du?" - Ich habe so hohe
Schulden, dass ich mein Haus und meinen ganzen Besitz verloren habe."
Jesus: Steh auf und geh. Du hast nur deinen weltlichen Besitz
verloren." Ein paar Meter weiter kniet wieder ein Mann weinend am
Straßenrand. "Wieso weinst du?" - Ich bin Fan vom 1. FC Kaiserlautern.
Da schaut Jesus ihn einen Augenblick an, kniet neben ihm nieder und
weint gemeinsam mit ihm.
Es wäre schön, wenn die (Führungs-)Mannschaft des FCK sich das Lied der Meistermannschaft von 1991 vergegenwärtigen würden:
Unser Schweiß - auf jedem Zentimeter rot!
Unser Mut - für die, die immer zu uns steh'n!
Unser Ziel - zusammen zu erreichen!
Uns're Träume, uns're Tränen, uns're Seele, unser Lied:
Das ist für Euch - Für die, die immer mit uns kämpfen!
Das ist für Euch - Die durch die Hölle geh'n!
Das ist für Euch - Wenn keiner mehr zu uns hält!
Uns're Träume, uns're Tränen, uns're Seele, unser Lied: Das ist für Euch!
Unser Blut - wie eine Ladung Dynamit!
Unser Weg - den Teufel im Gepäck!
Unser Leben - für eine Horde, die nie aufgibt!
Uns're Träume, uns're Tränen, uns're Seele, unser Lied:
Das ist für Euch - Für die, die immer mit uns kämpfen!
Das ist für Euch - Die durch die Hölle geh'n!
Das ist für Euch - Wenn keiner mehr zu uns hält!
Uns're Träume, uns're Tränen, uns're Seele, unser Lied: Das ist für Euch!