ZitatDer Montagsfluch hält an. Noch nie konnte der 1. FC Kaiserslautern ein Montags-Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga gewinnen, und diese Serie wurde auch beim VfL Osnabrück fortgesetzt. Noch schlimmer: Nach der lustlosen, teilweise an Leistungsverweigerung grenzenden 0:2-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten hat der Abstieg des traditionsreichen Fritz-Walter-Vereins eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit als der Klassenerhalt. Und die Fans sehen nur traurig zu...
Rund 1.000 Schlachtenbummler hatten sich auf den Weg nach Osnabrück gemacht, opferten Urlaubstage, Geld, Freizeit und zu guter letzt auch Nerven für die Unterstützung ihrer Roten Teufel beim Abstiegsendspiel an der fast ausverkauften Bremer Brücke. Am Eingang wurden sie mit peniblen Kontrollen drangsaliert, die bis zum Aufschrauben von Krücken reichten, und im Stadion waren sogar Zaunfahnen verboten, die so nur zum Anpfiff kurz präsentiert wurden. Immerhin zwei große Schwenkfahnen durften mitgebracht werden und sorgten für den einzigen optischen Akzent, während die Anfeuerung der Mannschaft insbesondere in der 1. Halbzeit gut und positiv war.
ZitatDoch der Schlag ins Gesicht für alle an einem Montag nach Osnabrück gereisten Fans ging weiter. Nach Spielende kam die Mannschaft nur äußerst zögerlich und kurz zu den Anhängern, die nun auch erstmals seit der Hinrunde lautstark die Köpfe der Vereinsführung forderten. Auch nach dem Verlassen des Stadions ging es weiter und mehrere hundert FCK-Fans verweilten montagabends noch bis 90 Minuten nach Abpfiff am Mannschaftsbus. Langjährigen Auswärtsfahrern standen Tränen oder einfach nur blanke Wut in den Augen, das beim Fußball oft fehlgeleitete Wort „Hass“ war in diesen Momenten in Richtung Mannschaft, Vorstand und Aufsichtsrat geradezu greifbar. Allerdings blieb es, wie zu erwarten, beim Knistern in der Luft und die glücklicherweise besonnen agierende Polizei hatte die Situation im Griff. Nur die wenigsten Spieler wie etwa Sven Müller trauten sich zur Aussprache mit den enttäuschten Fans, doch mehr als die üblichen Lippenbekenntnisse konnten auch sie nicht leisten. Letztendlich stieg die komplette Mannschaft, nachdem die Fans über eine Stunde warteten und nicht nachhause gehen wollten, recht zügig in den Mannschaftsbus ein. Der Bus wendete auf dem Parkplatz und fuhr am Hinterausgang hinter einer zwischenzeitlich postierten fünfreihigen Polizeikette in den Nachthimmel, die frustrierten Fans sahen nur noch die Rücklichter. Schämt euch, „Rote Teufel“!
Datum : 01.4.2008
Autor : Thomas
Quelle : Der-Betze-brennt.de
Kompletter Artikel : http://www.der-betze-brennt.de…spielberichte.php?id=1243