ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Nach dem 0:2 gegen 1899 Hoffenheim gehen die FCK-Spieler durch die Hölle - Tapfere und harmlose Kämpfer
KAISERSLAUTERN (zkk). Liebesentzug und Proteste der treusten der Treuen nach der bitteren 0:2 (0:0)-Heimniederlage des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gegen 1899 Hoffenheim. „Außer Sippel könnt ihr alle gehen", skandierte die Besatzung der Westkurve, die nach dem 0:2 „Vorstand raus" gefordert hatte. Der Abgesang der Hoffnungslosigkeit!
Minutenlang standen der neue Kapitän Axel Bellinghausen und seine Kollegen vor ihren Fans, ertrugen die wüsten Beschimpfungen und wütenden Pfiffe. „Ich wollte, dass wir uns stellen. Ich wollte, dass die Spieler die traurigen Augen der Fans sehen, die diesen Verein über alles lieben", sagte FCK-Trainer Milan Sasic. „Sie haben uns nicht wegen heute ausgepfiffen, sondern wegen des Tabellenstandes, wegen der Schmerzen und der Trauer über die Lage." Der Trainer fühlt den Puls der Fans. Der Trainer hat Herz!
Am Ende bluteten die Herzen der Lauterer, am Anfang die Köpfe: In der 2. Minute knallen Lauterns Josh Simpson und Hoffenheims Radek Spilacek mit den Köpfen zusammen. Spilacek musste gleich raus, Simpson mit seiner fünf Zentimeter langen Platzwunde am Kopf zehn Minuten später mit Verdacht auf Gehirnerschütterung.
Für den „Turbo" brachte Sasic Emeka Opara, der in die Spitze ging, Björn Runström übernahm stattdessen Simpsons Rolle auf der Außenbahn. Schlimm: Opara erwischte einen rabenschwarzen Tag. Er versagte auch kämpferisch und hatte nur eine gute Szene: In der 43. Minute initiierte er einen tollen Konter, bediente Marcel Ziemer, der zögerte, orientierte sich zu weit nach Außen, scheiterte an Torwart Özcan.
Und die erste und größte von ganzen drei Chancen in 90 Minuten war vertan. Nach 67 Minuten erlöste Sasic Totalausfall Opara durch Debütant Alper Akcam aus der Oberliga-Mannschaft. Ein gutes Debüt hat der vom VfL Wolfsburg geholte Rechtsverteidiger Christopher Lamprecht geliefert, lange Zeit fast so gut gespielt wie der 74 Minuten lang herausragende Abwehr-Organisator Georges Mandjeck. Fast schon tragisch, dass beide Pate bei den Toren der Hoffenheimer standen. In der 66. Minute noch hatte Lamprecht auf der Gegenseite Marvin Compper beinahe zu einem Eigentor gezwungen, doch mit der Einwechslung von Vedad Ibisevic als dritter Spitze gab Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick das Signal. Scheiterte Copado in der 73. noch knapp, so traf Carlos Eduardo 60 Sekunden später nach grandioser Vorarbeit von Obasi, der Mandjeck zu einem fatalen Stellungsfehler verführt hatte. Fünf Minuten später war die Partie entschieden: Freistoß Carlos Eduardo, Lamprecht steht schlecht, Obasi trifft - 0:2. Der im Spielaufbau überforderte FCK war gegen die gut organisierten Hoffenheimer nun nicht mehr in der Lage, das Blatt zu wenden. Bei allem Bemühen war auch gestern feststellbar: Sebastian Reinert kann das Spiel nicht machen, Axel Bellinghausen funktionierte nur als Zerstörer. Über die Außen kam wenig, obgleich Stefan Lexa kämpferisch erstklassig arbeitete. Aber immer wieder liefen die Lauterer ihren Ballverlusten nach. Ihnen fehlt ein Spielmacher! Ihnen fehlt Klasse! Ihnen fehlt Durchschlagskraft! weiter...
Datum: 05. April 2008
Quelle: Die Rheinpfalz
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