ZitatAlles anzeigenDie Coolness vor dem Tor
Fussball: U23 des 1. FC Kaiserslautern muss beim FC Nöttingen punkten, um noch hoffen zu dürfen
Wenn Hans Werner Moser am Sonntag im Fritz-Walter-Stadion sitzt, dem Verein die Daumen drückt, für den er früher selbst auf dem Platz stand, ist seine Arbeit erst mal getan. Am Tag zuvor, um 14 Uhr, tritt das Team, das er trainiert, die U23 des 1. FC Kaiserslautern, beim FC Nöttingen an, versucht die letzten Punkte zu sammeln, die es sammeln kann und kann dann nur noch zuschauen, was die Konkurrenz macht und hoffen, dass es reicht für den Verbleib in der Regionalliga.
„Wir versuchen zu punkten, damit wir die nächste Woche noch die Daumen drücken können, dass sich vielleicht das eine oder andere noch reguliert in der Tabelle“, sagt er und weiß, dass die Maximalausbeute zum Saisonende bei 39 Punkten liegt und dass Nöttingen nicht zu unterschätzen ist. „Die sind ähnlich wie Watzenborn-Steinberg, heimstark. Sie haben letzte Woche zuhause gegen Waldhof Mannheim gewonnen“, warnt Moser vor dem Tabellenletzten und hofft trotzdem, dass sein Team die Saison positiv abschließt.
„Es war ein schwieriges Jahr für die U23“, sagt er und landet bei seiner Analyse immer wieder auch an dem Punkt Chancenverwertung. Die vom Spiel gegen den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg hat er gar nicht erst gezählt. „Die Mühe mache ich mir schon lange nicht mehr.“ Moser weiß, dass sein Team „in vielen, vielen Spielen eine klasse Mannschaft war, viele, viele Chancen hatte aber viel zu wenig Tore gemacht hat“. Am Samstag war das wieder so. „Watzenborn hatte deutlich weniger Torchancen als wir, war aber effektiver.“ Der SC gewann 2:0, dabei hätte der FCK II die Partie nach den Chancen „klar gewinnen müssen“.
Ans Glück glaubt Moser längst nicht mehr. „Wir haben nicht einen Punkt mit Glück geholt, und bei vielen Spielen, die wir verloren haben, hat das Glück gefehlt. Der dreckige Sieg fehlt“, sucht er nach Ursachen und landet bei einem Namen. „Wir haben vielleicht nicht die Coolness gehabt vor dem Tor“, sagt er und trauert ein wenig Robert Glatzel nach. „Er ist der beste 16-Meter-Raum-Spieler in dieser Liga.“ 16 Spiele hat er für die U23 des FCK gemacht, zwölfmal hat er dabei getroffen. Er freut sich, dass sein ehemaliger Stürmer den Sprung in den Profikader geschafft hat, freut sich, dass er „vier wichtige Tore geschossen hat für die erste Mannschaft“, die vielleicht entscheidend sein können. „Es muss aber auch erlaubt sein nachzudenken, was gewesen wäre, wenn wir ihn noch 20 Spiele mehr gehabt hätten.“
Die Kollegen im Team hätten das von den Chancen her kompensiert, „aber beim Verwerten der Chancen hat ein Robert Glatzel sicherlich gefehlt“. Moser hofft, dass seine Jungs die Coolness vor dem Tor mal zeigen, dass sie sich reinhängen und punkten. „Wir haben uns da reingebracht. Jetzt müssen wir am Samstag da durch“, sagt er und ist in Gedanken schon wieder bei der ersten Mannschaft, deren Verbleib in der Liga fast noch wichtiger ist. „Es ist ein spannendes Wochenende für den Verein, eines der wichtigsten Spiele. Am Sonntag ist es wichtig, dass alle echten FCK-ler ins Stadion kommen und Stimmung machen. Aber ich habe da keine Sorgen. Wenn’s drauf ankam, waren immer alle da und haben ihren Verein unterstützt.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung