ZitatAlles anzeigenSieben Punkte nach drei Spielen. Und das in Mainz, gegen Nürnberg und beim eigentlich unberechenbaren Aufsteiger Ingolstadt - wer hätte dem FCK einen solchen Saisonstart zugetraut? Rund um den Betzenberg herrscht wieder Zuversicht und das zu recht, denn die Mannschaft hat Qualität. Und sie spielt in der Tat so Fußball, wie das die treuen Fans auf dem Betze sehen wollen und lieben. Am Freitagabend waren die Männer vom Kiez, der FC St. Pauli, zu Gast im Fritz-Walter-Stadion. Die Hamburger haben vier Punkte auf dem Konto - zustande gekommen durch einen Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage.
Knapp 42.000 Zuschauer fanden den Weg am frühen Freitagabend auf den Betzenberg - und die "Roten Teufel" versuchten heute nicht nur Herzblut zu zeigen, sondern hatten auch ein Herz auf der Brust: Der FCK unterstützte zusammen mit Hauptsponsor DVAG die Aktion "BILD hilft e.V. - Ein Herz für Kinder". Milan Sasic baute seine Siegerelf von Ingolstadt auf einer Position um: Vorne in der Spitze lief Neuzugang Kai Hesse für Marcel Ziemer auf. Die Paulianer erwischten den etwas besseren Start: Nach zwei Minuten stand Gouiffe à Goufan alleine vor Sippel, schoss jedoch am rechten Pfosten vorbei. Auch die zweite Chance hatten die Braun-Weißen: Boll prüfte Tobias Sippel mit einem Distanzschuss, der letztlich jedoch keine Gefahr darstellte (7.). Dann aber endlich der FCK: Nach einem Doppelpass mit Jendrisek ließ Kai Hesse seinen Gegenspieler wunderschön aussteigen und zog ab, sein Linksschuss ging jedoch rechts vorbei (11.).
Nach einer guten Viertelstunde verletzte sich Youngster Sascha Kotysch und musste das Feld verlassen - für ihn kam Sidney Sam in die Partie (18.). Das Spiel fand in der Anfangsphase vorwiegend im Mittelfeld statt, beide Teams kamen kaum gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Das änderte sich ab Minute 19: Erik Jendrisek setzte am Fünfmeterraum zum Dribbling an, wartete aber etwas zu lange und so war die Chance vorbei. Nach einer Ecke stieg Amedick zum Kopfball hoch, verfehlte das Gehäuse jedoch knapp (20.). Wenig später erneut eine schöne Angriffssituation der Lauterer: Jendrisek legte den Ball mit der Brust an seinem Gegenspieler vorbei und passte in die Mitte auf Hesse, dessen Direktabnahme wurde geblockt (22.). Das Spiel nahm langsam an Fahrt auf. Kai Hesse legte sich die Kugel kurz darauf mit dem Kopf selbst vor und drang in den Strafraum ein, der Winkel wurde aber etwas zu spitz und sein Schuss ging vorbei (24.). Der FCK war jetzt dran und drängte auf den Führungstreffer.
Moussa Ouattara erreichte einen Dzaka-Freistoß nur mit dem Scheitel und der Ball ging drüber (27.). Immer wieder angetrieben durch die linke Seite mit Kapitän Axel Bellinghausen, Dragan Paljic und durch Anel Dzaka versuchten es die Rot-Weißen mit schnellen Zuspielen in die Spitze. Trotzdem waren hochkarätige Torchancen nach einer guten halben Stunde eher rar. Dragan Paljic flankte auf Anel Dzaka in der Mitte, der kam jedoch mit Hand und Kopf an den Ball und kassierte Gelb (36.). Dann fiel aber endlich die lange herbeigesehnte Führung für die Lauterer: Florian Dick setzte Sidney Sam klug in Szene, der Mann mit der Acht flankte haargenau auf den mitgelaufenen Erik Jendrisek, der die Kugel im rechten oberen Eck versenkte - das 1:0 und der vierte Treffer für den Slowaken, der in dieser Saison endgültig seine Qualität und seinen Torriecher unter Beweis zu stellen scheint (39.). Jendrisek hatte vor der Pause noch zweimal die Gelegenheit, sein Konto auf fünf Treffer aufzustocken - zuerst scheiterte er nach einem langen Ball an Hain, wenig später lief er erneut auf den Torwart-Routinier zu, zielte aber zu weit nach rechts (42./43.). Um 18.46 Uhr pfiff Schiedsrichter Schalk zur Pause, die Mannschaften gingen in die Kabine und der FCK führte nach einer etwas schleppenden Anfangsphase völlig verdient im Fritz-Walter-Stadion.
Beide Teams kamen unverändert wieder aus dem Spielertunnel. Eine ganz dicke Chance hatte Anel Dzaka kurz nach Wiederanpfiff: Dick flankte von rechts und Dzaka kam zum Kopfball, der Ball sprang jedoch vor der Linie auf und ging über das Tor (48.). Wenig später erzielte St. Pauli überraschend den Ausgleich. Hoilett eroberte nach einer Freistoßflanke den Ball und ließ Tobias Sippel durch einen Flachschuss keine Abwehrchance - das 1:1 (50.). Sidney Sam zog danach von der Strafraumgrenze ab, sein Schuss wurde jedoch abgefälscht (51.). Der FCK ließ sich von dem Gegentor nicht beirren und suchte weiter sein Heil in der Offensive.
Dzaka prüfte Hain mit einer Bogenlampe, der Ball sprang an die Latte und der Pauli-Keeper kam gerade noch mit den Fingerspitzen dran (60.) - kurz darauf zappelte der Ball erneut im Hamburger Netz: Dzaka nahm einen Abpraller am Strafraum direkt, Hain hatte keine Chance! Das 2:1 für den Betze (61.). Der bereits mit gelb verwarnte Torschütze zog beim Torjubel das Trikot etwas zu hoch, was Schiedsrichter Schalk mit einer etwas kleinlichen Entscheidung mit gelb-rot ahndete - Dzaka musste unter einem gellenden Pfeifkonzert der FCK-Fans vom Feld. Die Wut hielt jedoch nicht lange an! Erik Jendrisek setzte sich Sekunden später auf links durch und bediente Kai Hesse in der Mitte, der Hain mit einem trockenen Schuss erneut überwinden konnte - das Pfeifkonzert wich einem frenetischen Torjubel zum 3:1 für den FCK (62.).
Der FC St.Pauli kam danach ebenfalls zu einer Chance: Der eingewechselte Bruns flankte gefährlich in die Mitte, wo aber keiner seiner Mitspieler den Ball erreichen konnte, Tobias Sippel begrub den Ball unter sich (66.) Zwei Minuten später stand der junge Lauterer Keeper erneut im Mittelpunkt: Nach einem Freistoß sprang Gouiffe à Goufan unfair in Sippel hinein und kassierte zurecht die rote Karte - so hatte auch St. Pauli nur noch zehn Mann (68.). Milan Sasic wechselte zum zweitenmal aus: Christopher Lamprecht kam für Dragan Paljic (72.) Der gewonnene Platz auf dem Feld kam dem druckvollen Spiel des FCK zugute: Aimen Demai passte nach einem Tempovorstoß über rechts durch den kompletten Hamburger Strafraum auf den anrauschenden Axel Bellinghausen, der die Kugel im linken unteren Eck versenkte (74.) - die Westkurve hüpfte, das 4:1 für die ”Roten Teufel”!
Kai Hesse hatte danach eine weitere Möglichkeit, Hain parierte jedoch den Schuss des Ex-Hoffenheimers (76.). Die FCK-Fans ließen begeistert die ”La Ola”-Welle durch das Fritz-Walter-Stadion schwappen. Und der FCK hatte noch nicht genug - es ging weiter auf das Tor von Mathias Hain. Erik Jendrisek nahm einen Abpraller nach einer Ecke volley, der Ball rutschte ihm aber über den Spann und ging weit drüber (82.).
Laurentiu Reghecampf war der dritte Spieler, der vom Trainerteam eingewechselt wurde, er ersetzte Erik Jendrisek (86.). In der Schlussphase nahm das Tempo des Spiels etwas ab, der FCK brachte die souveräne Führung auf abgebrühte Weise nach Hause. Die letzte Chance hatte erneut Kai Hesse. Christopher Lamprecht brachte eine Flanke von links auf den Stürmer, Hain parierte seinen Kopfball jedoch gut (90.).
Dann war Schluss auf dem Betzenberg - der FCK sicherte sich durch durch eine erneute Power-Vorstellung hochverdient drei Punkte. Der dritte Sieg im vierten Spiel bedeuten zehn Zähler auf der Haben-Seite... und der Blick auf die Tabelle wird nach dem Sieg ebenfalls jedem Lautrer den Abend und das komplette Wochendende versüßen...
Statistik:
1.FC Kaiserslautern - FC St.Pauli 4:1 (1:0)
FCK: Sippel - Kotysch (Sam 18.), Ouattara, Amedick, Bellinghausen - Dick, Demai, Dzaka, Paljic (Lamprecht 72.) - Jendrisek (Reghecampf 86.), Hesse
St.Pauli: Hain - Gouiffe à Goufan, Weigelt (Bruns 65.), Schultz (Hennings 70.), Gunesch - Boll, Eger, Ludwig, Hoilett, Rothenbach - Schnitzler
Tore:
1:0 Jendrisek (39.)
1:1 Hoilett (50.)
2:1 Dzaka (61.)
3:1 Hesse (62.)
4:1 Bellinghausen (74.)
Gelb:
Rothenbach, Ouattara, Hoilett
Gelb-Rot:
Dzaka
Rot:
Gouiffe à Goufan
Schiedsrichter: Schalk
Zuschauer: 41.669
Die Pressekonferenz zum Spiel ist jetzt online auf: http://www.fck-tv.de
Datum: 12. September 2008
Quelle: FCK.de