Die Kann-Ziel-Theorie zum Aufstieg

  • SaZa


    Sehr, sehr guter Beitrag.


    Zitat:
    "Ich behaupte, dass im hochklassigen Fußball 75% über Eingespieltheit und Selbstvertrauen (z.B. wenn man mal einen Lauf hat) geht. Kicken können mehr oder weniger alle. Es kommt nicht selten auf Details und Kleinigkeiten an, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Durch viele einschneidende, nicht in unserer Macht stehende Faktoren, und zugegeben, auch durch die eine odere andere strittige Entscheidung WW´s, sind wir nun einmal in dieser suboptimalen Lage."


    Seh ich ganz genauso. Und ein Detail ist das Umfeld ... und wenn hier im Forum einige Krakeeler den Kopf von Wolf und aehnlichen fordern dann ist das ein Detail was sicherlich nicht foerderlich ist. Und was mich dabei wurmt ist das Leute dabei so kurzsichtig ist ... z.B. da fordert manche das man sich von Mainz lernt wie man mit einem klarem Spielsystem spielt ... und fordert im gleichen Satz den Wolf zu entlassen? Hallo?!?!? Es braucht Zeit, ein System zu entwickeln ... wie vie Jahre hat Klopp dafuer gebraucht ... aber manche kapieren auch nicht dass es nicht funktioniert zu sagen: ok wir spielen jetzt das System und dafuer brauchen wir diese 15 Spieler und die brennen sicher alle darauf beim FCK zu spielen. Man kann eben nur mit Weitsicht und Kontinuitaet Erfolg haben ... das ist vielleicht aergerlich und zum Teil auch langweilig aber das ist der einzige Weg. Und nach all den turbulenten Jahren, wo immer versucht wurde schnellen Erfolg zu kaufen (wir sehen ja wo uns das hingefuehrt hat) ist jetzt endlich mal wieder ein laengerfristiger Ansatz da.


    Natuerlich waere es besser wenn wir aufsteigen und natuerlich wird sich einiges aendern wenn wir es nicht schaffen aber damit beschaeftigen wir uns dann. Eine Haltung zu erzeugen das die Welt untergeht und wir 1000 Jahre 2.Liga spielen wenn wir es nicht schaffen ist auch nicht foerderlich.


    Ein weiteres Zitat:
    'da wir hier ja einen breiten schnitt aller altersgruppen haben,denke ich ,werden diejenigen,die deinen beitrag verstanden haben,ihn auch so unterschreiben."


    Genau so ist es. Wobei ich denke dass das eher eine Frage der Intelligenz ist als der Altersgruppe. Ich fuerchte, die grosse Anzahl der kurzsichtigen Hohlroller stellt eine wirkliche Gefahr fuer den Verein da. Bzw. es werden langfristig die Vereine erfolgreich sein, wo das Umfeld ruhiges, langfristig geplantes Arbeiten erlaubt, wie z.B. Bremen.

  • Der Aufstieg war also ein Kann-Ziel und darauf beruhen auch die Planungen in dieser, der nächsten Saison wieder und im Fall des Aufstiegs ist dann der Klassenerhalt auch nur ein Kann-Ziel ? Ist das der Anspruch den der FCK die nächsten Jahre an sich selbst hat ? Mal schauen was geht und das auf Kosten einer nachhaltigen Saison- und Erfolgsplanung ? Mit welchem Ziel wurde dieser Kader zusammen gestellt ? Borbely, Karadas, Auer, Vignal, Meissner wären nur bei Aufstieg zu halten gewesen. Die waren fest als Stützen eingeplant und sind bei Nichtaufstieg nicht zu halten. Einer der Gründe des Scheiterns wird in der mangelnden Eingespieltheit gesehen, aber woher soll die den kommen, wenn erneut ein Bäumchen-wechsel-dich Spiel veranstaltet wird ?
    Zu hoher Druck ist eine der Ursachen ? Den Druck hat man doch förmlich gesucht, als man sich in den Spielen zuvor schon mit den Unentschieden zufrieden gab und wie viele Möglichkeiten hatte man und konnte darauf reagieren ? Wie oft wurde diese Taktik kritisiert und wer selbst hat denn die letzten 10 Spieltage als die entscheidenden angesehen und arbeitet so lang mit der Mannschaft, als das er zumindest einschätzen muss, ob die Mannschaft damit klar kommt ?
    Vor der Saison waren sich die meisten einig, dass der Aufstieg zu schaffen sei, die Mannschaft dafür genug an Qualität hätte und darauf deuteten auch die namhaften Verpflichtungen hin.
    Seit Wolf hier Trainer ist, sind die Ansprüche von Spieltag zu Spieltag gesunken. Mit Ergebnissen wird sich zufrieden gegeben, schlechte Spiele sind wieder vollkommen normal und auch mit dem Verpassen des eigentlichen Ziels wird sich in aller Gemütlichkeit angefreundet. Was bei den Vorgängern von Wolf kritisiert wurde, wird stillschweigend hin genommen und die Gründe wo anders gesucht. Wir haben vielleicht die besten Möglichkeiten, aber es entzieht sich völlig der Grundlage, dass teure Spieler wie Borbely unter den Erwartungen zurück bleiben, man mit Auer angeblich eine sofortige Verstärkung tätigen wollte und dieser erstmal Spielen darf und wenn das nachher nicht klappt, wird er wie die Sau durchs Dorf getrieben. Wo liegt da bitte der Fehler, wenn man im Gegenzug Daham auf der Bank sitzen hat ? Wäre Henke noch Trainer, würde man das unter Anfängerfehlern verbuchen, aber bei einem erfahrenen Trainer fällt selbst das mal nicht ins Gewicht und die Gründe liegen wie üblich wo anders, der Trainer unantastbar, die Ansprüche im Umfeld zu hoch und der Aufstieg doch eigentlich von Anfang an vollkommen unrealistisch. Glück auf !

  • Zitat

    Original von ice
    Der Aufstieg war also ein Kann-Ziel und darauf beruhen auch die Planungen in dieser, der nächsten Saison wieder und im Fall des Aufstiegs ist dann der Klassenerhalt auch nur ein Kann-Ziel ?


    Hi Ice,


    für mich persönlich ist und war der Aufstieg nach Betrachtung aller Prämissen und Kriterien ledigleich ein Kann-Ziel. Alles andere ist vermessen und realitätsfremd. Schau doch mal, was vor der Saison war und welche Einschätzungen der sog. Experten, die nicht aus dem FCK-Feld kommen, dominierten. Von Platz 8-12 wurde gesprochen. So sah ich das auch. Alles andere, also das Gerede von wegen Aufstieg war meiner Meinung nach populistisches Gerede, da es jeder - zumindest in der Pfalz - so hören wollte ;) Mal ehrlich, was hätten sie sonst anderes sagen sollen?


    Betrachtet man alle Vorraussetzungen, also Spielermaterial, Budget und die Konkurrenz, kann und konnte man zu keinem anderen Ergebnis kommen. Aufstieg vielleicht, wenn alles klappt, aber eher eine wünschenswerte Utopie. Von daher verstehe ich die ganze Aufregung & Enttäuschung nicht so ganz.




    mfg

    sàwàddee kráb

  • Zitat

    [i]Original von SaZa Von Platz 8-12 wurde gesprochen. So sah ich das auch. Alles andere, also das Gerede von wegen Aufstieg war meiner Meinung nach populistisches Gerede, da es jeder - zumindest in der Pfalz - so hören wollte ;)


    Wenn wir dann mit dem verkleinerten Kader in die nächste Saison starten, falls es wirklich nicht klappen sollte mit dem Aufstieg, können wir uns ja in Ruhe mit obigem Platz 8-12 anfreunden. Und das wohl für die nächsten Jahre.


    :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Pug


    Wenn wir dann mit dem verkleinerten Kader in die nächste Saison starten, falls es wirklich nicht klappen sollte mit dem Aufstieg, können wir uns ja in Ruhe mit obigem Platz 8-12 anfreunden. Und das wohl für die nächsten Jahre.


    :rolleyes:


    Klar, das kann durchaus passieren. Schlimm. Wirklich schlimm und ein Tritt in den Allerwertesten für alle FCK-Fans.


    Aber noch schlimmer ist, dass dies so vielen Fans nicht schon direkt nach dem Abstieg klar war und sich mit den großen Kulleraugen an den Strohhalm WW und das einmalige Aufstiegsjahr´98 geklammert wurde. Kein Wunder ist die Ernüchterung jetzt groß. Das ist immer so, wenn die bunte Seifenblase zerplatzt. Aber jetzt wieder einen Sündenbock zu suchen, wie schon so oft die letzten Jahre, ist nicht mehr als ein Akt der Hilflosigkeit.


    Es wird so getan, als wäre dies alles eine Überraschung und Pleite. Ist es nicht. Das einzige was eine Überraschung wäre, wäre unser Aufstieg.


    Streng genommen, begann der Abstieg bereits mit Atze Friedrichs & Co. Diese größenwahnsinnigen CL-Bauer haben unseren FCK auf dem Gewissen. Zumindest mittelfristig. Sonst niemand. Kein WW, kein Henke, kein Jara, kein Gerets, niemand von denen.

    sàwàddee kráb


  • Wer legt es denn eigentlich fest, ob ein Aufstieg vermessen ist ? Du oder die Herren im Vorstand, die dafür sämtliche Mittel bereit gestellt haben und den Aufstieg als Ziel hatten und damit die Anhängerschaft erst ins Stadion gelockt haben ? Was sollen die deiner Meinung nach für ein Fazit ziehen, wenn mal locker7-8 Spieler die Erwartungen nicht erfüllt haben und mit Karadas und Borbely waren darunter einige Hochkaräter, zumindest laut Aussagen von Wolf ? Tolle Ambitionen haben wir, muss ich schon sagen.
    Da ein Aufstieg für dich von Anfang an vermessen war, so gab es dann wohl auch die einzige Alternative mit diesem Kurs oder hätte man vielleicht doch mal eine etwas nachhaltigere Planung in Angriff nehmen sollen, etwas Stück für Stück aufzubauen ? Wäre das geschehen und hätte man guten Fußball präsentiert bekommen, würde ich auch ein anderes Fazit ziehen, aber selbst gute Spiele kann man trotz dieser Investitionen an einer Hand abzählen. Bei einer Personalpolitik, die überwiegend mit Optionen von angeblichen Leistungsträgern arbeitet, setze ich nun einmal andere Ansprüche oder man hätte gleich das Geld zum Fenster raus werfen können. Selbstverständlich ist für uns unmöglich, einen halbwegs vernünftigen Stürmer zu besorgen, nein da war Karadas wahrlich ein Volltreffer. Besonders bei dem Etat und im Vergleich zur Konkurrenz, die bestimmt auch solche Möglichkeiten hatte und das nicht mal im Ansatz vollbracht hat.
    Nein, die Aufregung und Enttäuschung ist vollkommen unangebracht. Wie anders kann man sich es auch erklären, dass Bremen die letzten Jahre erfolgreichen Fußball spielt und Dortmund trotz Mio.-Transfers den Pleitegeier am Empfang begrüssen durfte. Im Gegensatz zu Schalke und Dortmund haben die weniger Zuschauer, ihnen wurden von den Bayern teure Spieler weg gekauft und trotzdem haben sie die Lücken durch geringen finanziellen Einsatz nahtlos schließen können.
    Wie ist es eigentlich zu erklären, dass wir unter Kalli erfolgreiche Zeiten hatten und warum hat die Nationalmannschaft solch einen Erfolg gehabt ?
    Weil der Trainer die eigene Mannschaft in Grund und Boden geredet hat oder doch eher deshalb, weil er das Selbstvertrauen der Truppe geschärft hat ? Zu keinem anderen Ergebnis kann man deiner Ansicht nach kommen ? Mit Leistungsträgern a la Karadas, Auer, Borbely und sonstigen, die groß angekündigt wurden und vom Nachwuchs oder selbst von Oldies wie Meißner ersetzt werden konnten, die weniger kosteten ? Tolle Zukunftsaussichten und wenn der Vorstand sich ähnliche Ambitionen setzt und wartet bis Hilton mal unter die Arme greift und man bis Dato sich mit Jammerei und Konzeptlosigkeit auf höchster Ebene anfreundet, so ist der Weg in die unteren Tabellenregionen schon mal geebnet.

    2 Mal editiert, zuletzt von ice ()

  • @ Ice, siehe letzte Post. Wenn wir schon nach Schuldigen suchen, die die grundlegende Ursache für den Niedergang sind, dann schau eine Post weiter oben. An Kleinigkeiten wie einer Auswechslung oder einer taktischen Aufstellung sich aufzureiben, ist imho verschwendete Energie. Hätten wir ein klasse Team, würde es auch mit einer 6-4-1 Aufstellung funktionieren. Der wirtschaftliche Ruin sowie der Abstieg letztes Jahr haben einfach zu viel Substanz gekostet. Auch mit dem besten Trainer der Welt und mit den Gegebenheiten, die wir dieses Jahr vorfanden, wäre ein Aufstieg eine Überraschung. Ich habe manchmal den Eindruck als ist der Wunsch oft VAter des Gedanken.


    Ach ja. Wer es sagt, dass ein Aufstieg vermessen ist? Jeder, der so denkt, sich mit den gegenwärtigen Entwicklungen im Fußball beschäftigt und selten an Wunder glaubt - und ich gehöre dazu. Wie gesagt, ein Kann-Ziel, aber kein Muss-Ziel mit diesen Vorrausetzungen und den Entwicklungen der letzten Jahre.

    sàwàddee kráb

  • Zitat

    Original von SaZa
    @ Ice, siehe letzte Post. Wenn wir schon nach Schuldigen suchen, die die grundlegende Ursache für den Niedergang sind, dann schau eine Post weiter oben.


    Wer es sagt, dass ein Aufstieg vermessen ist? Jeder, der so denkt und ich gehöre dazu. Wie gesagt, ein Kann-Ziel, aber kein Muss-Ziel. Ein Mussziel hatten und haben die Kölner - mit riesen Erfolg.


    Jo, wir werden in 20 Jahren noch Friedrich und seinen Gesellen die Schuld in die Schuhe schieben. Wir hatten nach den Klassenerhalt eigentlich nie die Möglichkeit um mal vernünftig auf 2-3 Posiitionen die Mannschaft zu verstärken und haben lieber in Klasse statt Masse investiert.
    Wir sind die letzten Jahre wirklich erfolgreich mit der Konzeptlosigkeit gefahren und haben einfach mal geschaut was drin lag. Schuldig waren einzig und allein Friedrich, damit fährt man immer gut und gibt sich damit zufrieden.
    Wie könnte man an der Zukunft auch was ändern, am Beispiel Karlsruhe scheint das schlichtweg schon umöglich.

  • Wir reden aneinander vorbei. Ist auch nicht so wichtig. Einigen wir uns darauf, wenn du einverstanden bist: aus den miserablen Vorrausetzungen wurde nicht das Ideale gemacht?


    Ich versuche immer, die Sache weitreichender zu betrachten, und glaube mir - eine Auswechslung, oder eine taktische Aufstellung sind NICHT das ursächliche Problem.


    Uns fehlt Geld, Kontinuität und damit Qualität, die im heutigen Fußballgeschäft nötig ist. Geld schießt Tore - auch in der Pfalz. Rennen und kämpfen können mittlerweile alle.



    Nacht, ich geh jetzt pennen :bier:

    sàwàddee kráb