ZitatAlles anzeigenKAISERSLAUTERN (osp/zkk). Nicht einmal 60 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Dragan Paljic aus gut 20 Metern nach Zuarbeit von Jendrisek und Lakic zur FCK-Führung. Drei Minuten vor dem Ende besiegelte der spielfreudige Joker Paljic nach Dick-Pass den hoch verdienten 2:0 (0:0)-Sieg gegen den VfL Osnabrück.
"Ein gutes Gefühl! Der Trainer hat gesagt, ich soll mehr schießen. Ich hab"s getan", frohlockte Paljic, der nach 66 Minuten Kai Hesse ablöste. Der war am Spiel und das Spiel an ihm vorbei gelaufen. Paljic kam, vom starken Axel Bellinghausen unterstützt, über die linke Außenbahn, der trickreiche Dribbelkönig Sidney Sam wechselte von links nach rechts. "Heute haben wir wieder wesentlich mehr Fußball gespielt. Ich habe alles versucht, mit ein bisschen Glück bereite ich zwei Tore vor. Aber dann kommt Dragan, berührt einmal den Ball und trifft. Solche Spieler braucht man", sagte Sam nach seinem prima Auftritt augenzwinkernd. Welch ein Spiel! In der 17. Minute fackelt Erik Jendrisek nach einer von Dzaka und Amedick verlängerten Dick-Flanke nicht lange, der Volleyschuss zischt aber am Tor von Stefan Wessels vorbei. In der 24. trifft der Torjäger ins Schwarze, Schiedsrichter-Assistent Schlott aber signalisiert Abseits. Ein Irrtum vom Amt. Die Pausenführung aber verschenkt der FCK selbst, verschludert zwei hundertprozentige Möglichkeiten: Nach Bellinghausens Eckball läuft Srdjan Lakic kurz vor dem leeren Tor am Ball vorbei (34.). Fünf Minuten später setzt Jendrisek den Osnabrücker Torwart nach einem Rückpass unter Druck, der unkontrolliert weggeschlagene Ball landet bei Mathias Surmann, der das Leder an den aufmerksamen Sam verliert. Der bedient Jendrisek. Aber der Stürmer versagt im Abschluss. In der 84. Minute hat der fleißige Slowake seine zweite Top-Chance, freigespielt von Sam aber scheitert der Lauterer Torjäger an Wessels.
Dem ist VfL-Trainer "Pele" Wollitz ob des 0:1 gram: "Ein Torwartfehler!" Kurios die Schlussphase der ersten Halbzeit: Erst verhindert FCK-Torhüter Tobias Sippel ein Eigentor Demais (44.). Dann setzt der starke Thomas Cichon einen langen Ball Richtung FCK-Tor ab, Sippel steht weit vor seinem Reich, stolpert beim Rückwärtslaufen, stürzt auf den rechten Arm. Minutenlang wird der 20-Jährige behandelt, wird bandagiert, hält die zwei Minuten Nachspielzeit durch und muss dann von Luis Robles ersetzt werden. Pech! "Der Arm ist gebrochen. Es sieht nach einem glatten Bruch aus", sagt Trainer Milan Sasic am späten Abend. "Ich bin bereit zu spielen, falls Tobi nicht kann. Wir haben im Training gut gearbeitet. Ich fühle mich gut", sagte der wenig geprüfte, aber sichere Robles. Der 24-Jährige lobte: "Wir haben als Team eine unglaublich gute Abwehrarbeit gemacht." Auch als der VfL Osnabrück die Brechstange auspackte, ließ der FCK nichts zu. Das lag vor allem am überragenden Martin Amedick. Aber auch am ungemein dynamischen Antreiber Axel Bellinghausen. Stark im Zweikampf, aber unglücklich bei seinen Chancen: Moussa Ouattara. Daneben gewann Florian Dick viele Bälle, schuftete für zwei, hatte einige Ungereimtheiten im Spiel - und spielte am Ende doch den entscheidenden Pass. "Egal wer die Tore macht, Hauptsache, wir machen sie", sagte Erik Jendrisek. Um 19.25 Uhr Riesenjubel: Die RHEINPFALZ-Blitztabelle an der Videowand weist den FCK als neuen Tabellenführer aus.
So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Sippel (46. Robles) - Dick, Ouattara, Amedick, Bellinghausen - Hesse (66. Paljic), Demai, Dzaka, Sam (89. Kotysch) - Lakic, Jendrisek VfL Osnabrück: Wessels - Schuon, Cichon, Omodiagbe, Schäfer - Anderson, Heidrich - Surmann (79. Peitz), de Wit, Grieneisen (74. Sykora) - Reichenberger (67. Manno) Tore: 1:0 Paljic (67.), 2:0 Paljic (87.) - Gelbe Karten: Ouattara (5/1), Bellinghausen (3) - Reichenberger (2) - Beste Spieler: Sam, Amedick, Paljic, Bellinghausen - Cichon, Anderson - Zuschauer: 26.212 - Schiedsrichter: Walz (Pfedelbach).
Quelle: Rheinpfalz