Freundschaftsspiel - 12. Januar 2009 : 1. FCK - St. Pauli

  • Ich glaube nicht, dass die Mannschaft es "nicht" kann, da sie genau das zu Anfang der Saison gespielt und bewiesen hat.


    Hier geb ich mal den Klassiker des Forums: 100% Zustimmung.



    Ausserdem haben wir doch angeblich das "System" erst gegen Freiburg erfunden, wie kann man da die ganze Saison davon abhängig machen ?

  • Ich glaube nicht, dass die Mannschaft es "nicht" kann, da sie genau das zu Anfang der Saison gespielt und bewiesen hat.


    Nur weil es mal 4 Wochen lang geklappt hat, muss das nicht heissen, dass die Mannschaft das beherrscht. Es gibt wie ich vorher schonmal gepostet habe auch einfach ein Hoch, bei dem man über seinen Möglichkeiten spielt! Das muss logischerweise nicht so sein, aber es ist meiner Meinung nach zu einfach zu sagen "Die Mannschaft kann das". Wenn es so wäre, dann würden sie doch weiterhin so spielen...


    Ausserdem sagtest du zu Recht zu Anfang der Saison...da hatten sich bestimmt das ein oder andere Team noch nicht gefunden und wir konnten ausserdem vom Überraschungseffekt profitieren, weil niemand mit uns gerechnet hat.
    Ganz so einfach ist das alles nicht...

  • es ist aber auch zu einfach zu sagen, die Mannschaft kann das nicht besser. Also lass uns bolzen. Oder ?

  • Jetzt hab ich mich doch nach langer Zeit des stillen mitlesens mal Regestriert, weil mich diese Taktikdiskussion sehr interessiert.


    Im Grunde muss ich WKV absolut recht geben, dieses hoch und weit ist einfach grottig anzuschauen. War gegen Freiburg auch mit ein paar Brasilianern im Stadion, die fanden das grausam. Allerdings muss man die Sache auch mal anders betrachten, und ich möchte mal erläutern, wieso ich glaube, dass dieses System genau das richtige für uns ist.


    Eigentlich komme ich aus einer anderen Sportart und habe deshalb vielleicht einen etwas anderen Blickwinkel auf die Taktik. Bei uns gibt es nämlich auch immer die Diskussion ob man lange Passe spielt oder ein schnelles Kurzpassspiel aufzieht. Ich erkläre es meiner Mannschaft immer mit Wahrscheinlichkeiten. Jeder Pass hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit anzukommen. Wie hoch die wahrscheinlichkeit ist hängt davon ab, wie genau man spielt, wie gut der Mitspieler den Pass verwerten kann und wie stark der Gegner ist. Sagen wir also mal ein Spielzug besteht aus einem Langen pass, der nur 30% Wahrscheinlichkeit hat anzukommen, hinterher müssen noch 2 kurze relativ sichere Pässe gespielt werden ( sagen wir mal 60% Wahrscheinlichkeit) um zu einem abschluss zu kommen. dann ist die Wahrscheinlichkeit den Spielzug zu beenden bei 10,8%.


    Wenn wir jetzt ein Kurzpassspiel aufziehen, bei dem wir 10 Pässe benötigen um zum Abschluss zu kommen, und meine Spieler haben von ihren fähigkeiten eine 70% Wahrscheinlichkeit einen Erfolgreichen Pass zu spielen, dann ist die Wahrscheinlichkeit diesen Spielzug zum Abschluss zu bringen nurnoch 2,8%. Sind jetzt meine Spieler wesentlich stärker und haben eine 80% Passwahrscheinlichkeit, dann ist es zwischen Kurz und Langpassspiel in etwa ausgeglichen.


    Sind jetzt rein hypotetische Werte, soll nurmal verdeutlichen, dass dieses Langpassspiel, bei den Fähigkeiten unserer Spieler durchaus Sinnvoll sein kann, ich Wette der Sasic wird sich dabei auch was gedacht haben.

  • das ist einmal eine wirklich interessante Sicht der Dinge.


    Du kommst aus dem Football ?
    Von daher kenne ich solche Berechnungen.....


    Aber wirklich ein interessanter Ansatz.


    Gehst du dann mit mir konform, dass ein Spiel, dass 65% Ballbesitz des Gegners schwer zu verteidigen sein wird ?

  • Ich fand das Spiel für ein Trainingsmatch mit müden Knochen sehr ok.


    Was will man denn mehr erwarten ?


    Grundsätzlich würde ich solch einen Testspiel-Kick auch nicht überbewerten - Sasic hat mehrfach gewechselt, der Gegner hat mehrfach gewechselt, sowas bringt natürlich gewissen Fluss aus dem Spiel. Das Spiel sollte zumindest nicht repräsentativ gewertet werden, dazu sind Testspiele auch glaube ich nicht da.


    Aber das dauerhafte Spielen der langen Bälle ist eben seit längerem zu beobachten. Es stellt sich einfach die Frage, wie flexibel Sasic sein kann. Wird es ihm in der Rückrunde gelingen, das System umzustellen und gegebenenfalls an den Gegner anzupassen? Denn weitere 17 Spiele wird meiner Ansicht nach dieses System nicht mehr wirken können, da sich selbst der schwächste Gegner drauf einstellen kann.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • So wird es kommen. Die stellen sechs Abräumer hinten rein, und Feierabend mit Torchancenlotterie.....

  • Gehst du dann mit mir konform, dass ein Spiel, dass 65% Ballbesitz des Gegners schwer zu verteidigen sein wird ?


    Jap da gehe ich mit dir konform, aber ich denke auch, dass unsere Stärke auch eher die Verteidigung ist. Ausserdem passieren wesentlich weniger dumme Fehler im Mittelfeld, bei denen man schnell mal ausgekontert wir

  • Schnell auskontern geht da wirklich nicht. Es stehen mehr hinten rum als vorne welche stürmen. So wie in Duisburg. Selbst als wir drei Minuten vor Ende der Partie die Chance auf den Sieg hatten, blieben sieben Spieler hinten.....


    Auch was Gutes .

  • Schöner Beitrag, Waldmensch! Hätte ich selbst von Berufswegen auch drauf kommen können...und ich denke auch dass da was dran ist. Wenn man sich die Statistik anguckt, dann sind wir das Team, dass sich die meisten Chancen erarbeitet und und die meisten Torschüsse abgibt. Kommt nicht von ungefähr!


    @WKV: Ich versuch dir jetzt ein letztes mal klarzumachen wie ich die Sache sehe. Ich finde die Art Fussball zu spielen auch NICHT SCHÖN! Aber ich sehe den Erfolg und dann ist mir die Spielweise erstmal schnuppe. Wenn wir jetzt das System umstellen und die Vorbereitung dazu genutzt hätten anders zu spielen, dann wäre die Gefahr von Anpassungsproblemen mMn zu groß und man verspielt evtl den Aufstieg! Ausserdem gibt diese Spielweise der Mannschaft auch bestimmt eine gewisse Sicherheit, weil sie ihr Erfolg brachte. Das spielerische benötigt Zeit und die haben wir nicht wirklich...