ZitatAlles anzeigenWohl dem, der von einem Hauptsponsor wie dem des 1. FC Kaiserslautern unterstützt wird. Als der Verein finanziell ganz tief im Schlamassel steckte, half er vor fast genau einem Jahr mit einer kräftigen Finanzspritze aus. Ihr Trainingslager vor der laufenden Saison absolvierten die „Roten Teufel" in Marburg und logierten kostenlos im schmucken Fünf-Sterne-Hotel des Hauptsponsors. Und jetzt lässt das Unternehmen, dessen Namenszug das FCK-Trikot schon seit zehn Jahren ziert, ein sechstägiges Jahresabschluss-Trainingslager in Portugal springen. Noch dazu dürfen Profis und Trainer ihre Familien mit in den Süden nehmen. Regenerieren sollen die von der Hinrunde geschlauchten Kicker, bevor es in den knapp zweiwöchigen Weihnachtsurlaub geht. Nicht übel.
Also nur noch das heutige Heimspiel gegen den SC Freiburg hinter sich bringen - und dann weg. Und in den Tagen bis zum (hoffentlich freudigen) Wiedersehen der FCK-Kollegen im neuen Jahr (3. Januar) werden die Lauterer Fußballer dann bestimmt mal ganz den Lockeren herauskehren, sich den kulinarischen Genüssen der Weihnachtstage hingeben und die Beine nur bewegen, wenn es wirklich unbedingt nötig ist. So könnte man sich das zumindest vorstellen. Läuft aber ganz anders: Jeder FCK-Profi bekommt ein individuelles Trainingsprogramm mit.
Ein Chef wie Milan Sasic überlässt natürlich nichts dem Zufall. Zumal er sowieso gegen die Winterpause ist. Er hält sie für „kontraproduktiv". Weil sie weder kurz genug ist, um voll durchzuarbeiten, noch lang genug, um den Körper richtig runterzufahren. „Deshalb akzeptiere ich die Winterpause nicht", sagt der kroatische Coach. Da muss man durch. Abwehrspieler Alexander Bugera hat es vorige Woche auf den Punkt gebracht: „Man muss in dem Geschäft auch profihaft leben. Wer das nicht so sieht, ist meiner Meinung nach ein bisschen fehl am Platz."
Die richtige Einstellung ist man alleine schon den Fans schuldig. Auch heute werden wieder um die 35.000 Zuschauer ins Stadion kommen. Plus die vielen an den Fernsehgeräten. Und selbst wenn der FCK gegen Freiburg verlieren sollte und damit nicht auf einem Aufstiegsplatz überwintern würde, ist alles doch so viel schöner als im vergangenen Jahr. Zur Erinnerung: Weihnachten 2007 „feierte" der FCK auf einem Abstiegsplatz...
Quelle : Die Rheinpfalz