ZitatTorhüter mit großer Klappe sind im Fußball ja keine Seltenheit. Ein solcher stand vor gar nicht allzu langer Zeit auch mal im Kasten des 1. FC Kaiserslautern. Wir wollen hier keinen Namen nennen, aber seiner passte zum grünen Untergrund, auf dem gekickt wird.
Dagegen sind die beiden aktuellen „Nummer einsen" des FCK eine wahre Wohltat. Luis Robles blieb ruhig und besonnen, als er der Ersatzkeeper war. Und verzichtete auf dicke Sprüche, als er den Platz zwischen den Pfosten für sich erobert hatte. Da wiederum hielt sich dann Tobias Sippel nach überstandenem Armbruch mit großspurigen Forderungen zurück. Vielmehr arbeitete er konzentriert und engagiert weiter. Wie zuvor sein Kontrahent, hat Sippel jetzt von einer Verletzung des anderen profitiert. Nun könnte er ja sagen: „Endlich bin ich wieder da, wo ich hingehöre: als Nummer 1 ins Tor des FCK!" Macht er aber nicht. Er bleibt bescheiden: „Ich bin 21 - da ist man noch nicht automatisch irgendwo die Nummer 1." Und immer wieder lobt Sippel die sehr gute Arbeit seines Ziehvaters: Torhüter-am-Fließband-Herstellungsmaschine Gerald Ehrmann.
Auch FCK-Cheftrainer Milan Sasic weiß Ehrmanns Arbeit zu schätzen. Was der Perfektionist aus Kroatien aber ganz und gar nicht schätzt, sind (wie an dieser Stelle bereits erwähnt) blöde Fragen. Wie gestern wieder. Gerade hatte er erläutert, dass der FCK die meisten Zweikämpfe aller Teams der Zweiten Bundesliga bestreitet. Und dass der morgige Gegner Oberhausen in dieser Statistik den dritten Platz belegt. Sekunden später fragte ein Journalist aus dem Saarland nach, ob Sasic eben gesagt habe, Oberhausen sei Dritter in der Rückrundentabelle. Darauf Sasic: „Da haben Sie wieder nicht aufgepasst. Es ging nicht um Tabellen, sondern um Zweikämpfe. In der Rückrundentabelle ist Oberhausen die Nummer vier. Aber das könnten Sie auch vorher nachschauen, dann kämen Sie besser vorbereitet zum Pressegespräch mit dem Trainer. Das würde es einfacher machen." So ist er halt.
Quelle : Die Rheinpfalz