ZitatAlles anzeigenSeit Jahren wird über die Einrichtung eines Fritz-Walter-Museums diskutiert - bislang ohne Erfolg. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. Um den früheren FCK-Präsidenten Norbert Thines hat sich ein Verein gegründet, der die Geschichte des FCK dokumentieren und Ausstellungsstücke zusammentragen will.
In der Ära von René Jäggi gab es einen Verein „Initiative Leidenschaft FCK", der Spenden für den wirtschaftlich angeschlagenen Klub sammelte. Aus dem Verein ist die „Initiative Leidenschaft FCK - Fritz-Walter-Fußballmuseum Kaiserslautern" geworden. Die Satzung wurde dahingehend geändert, dass der Verein Errichtung, Begleitung und Betrieb eines Fritz-Walter-Museums durch Einwerben von Mitteln unterstützt, die ausschließlich für Projekte im kulturellen Bereich des Museums verwandt werden sollen. Gründungsmitglieder neben Thines sind der frühere FCK-Geschäftsführer Wilfried de Buhr und Hagen Leopold aus Neustadt, der nach den Worten von Thines Sachverstand für den Aufbau eines Museums einbringt. Leopold zeigte im Vorfeld der WM 2006 in der Villa Böhm eine Schau unter dem Titel „Die Pfälzer Weltmeister', damals eine Hommage an das Team von 1954.
Mitglied im Verein, so Thines, sei auch Erwin Saile, Geschäftsführer der Fritz-Walter-Stadiongesellschaft. FCK, Stadt und Stadiongesellschaft seien sich einig, dass ein Fußballmuseum in die Osttribüne des Stadions kommen soll, sagt er. Allein die Baukosten beliefen sich auf 1,4 Millionen Euro. Dafür müssten Sponsoren und Spender gesucht werden. Der Förderverein wolle das Projekt ankurbeln und sich um die Ausstattung mit Exponaten kümmern, wolle dazu beitragen, dass ein Museum rund um die Kaiserslauterer Fußballgeschichte endlich realisiert wird. „Wenn es jetzt nicht gemacht wird, wird es nie gemacht", betont Thines.
Seine Vorstellungen sehen so aus, dass das Museum in vier Bereiche unterteilt wird: Von der Gründung des FCK im Jahr 1900 bis zum Zweiten Weltkrieg, die Fritz-Walter-Ära und die Bundesliga ab 1963, die wiederum in zwei Bereiche gegliedert werden soll.
Die wichtigsten Ausstellungsstücke besitzt der Alsenborner Bernd Lutzi, der den Nachlass von Fritz-Walter geerbt hat. Es gebe aber noch weitere Erinnerungsstücke und Trophäen, die in Kellern verstauben. Viele Leute hätten Andenken, vor allem frühere Funktionäre und ehemalige Spieler. Thines weiß von vielen „Schätzen", weiß, wo sie lagern, will nun die Besitzer abklopfen und versuchen, die Sachen als Leihgabe für das Museum zu bekommen. Schon 100 Mitglieder und fünf FCK-Fan-Clubs seien beigetreten, ein Fanclub habe 500 Euro gespendet, sagt Thines. Er will dem FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz helfen, „etwas für die Traditionspflege zu tun".
Was soll alles in das Museum? Bücher, Filme, Zeitschriften, Plakate, Trikots und Pokale, zählt Thines auf. Und eine lückenlose Dokumentation aller Spieler, die für den FCK das rote Trikot getragen haben; mit allen Angaben, wer wann und wo für den FCK aufgelaufen sei.
Sein Verein hat schon halbe Arbeit geleistet. Mit Hilfe eines Sponsors habe man gerade an die 50 Kisten von einem Sammler gekauft, sagt Thines. Darin lägen Trikots mit dem Schriftzug aller Sponsoren und reichlich Bildmaterial. „Damit können wir die komplette Vereinsgeschichte in der Bundesliga dokumentieren", freut sich Thines, nach dessen Worten das Material nun archiviert und gelagert wird.
Quelle : Die Rheinpfalz