ZitatAlles anzeigenErik Jendrisek besiegelt 1:0-Erfolg des FCK gegen SV Wehen Wiesbaden in der Nachspielzeit
Die Nachspielzeit läuft. Die Zeit scheint dem FCK wegzulaufen: Einwurfspezialist Dick wirft, Amedick verlängert, Erik Jendrisek köpft - und trifft. In letzter Sekunde ist der 1:0 (0:0)-Sieg des 1. FC Kaiserslautern gegen Schlusslicht SV Wehen Wiesbaden besiegelt.
„Das ist brutal", kommentiert Kristjan Glibo die Niederlage. „Wir sind für ein großes Kampfspiel nicht belohnt worden", klagt Wehens Trainer Hans Werner Moser nach dem Sonntagskrimi. Begonnen Fußball zu spielen hat der FCK praktisch erst nach einer Stunde mit der Einwechslung Sidney Sams. „Sammy hat ein gutes Spiel gemacht", lobt Trainer Milan Sasic den Flügelflitzer, der die „Roten Teufel" belebt. Gleich beim ersten Ballkontakt zwingt er den hernach überragenden Alexander Walke zu einer Glanzparade (60.).
„Wir haben bis zur letzten Minute für den Sieg gearbeitet. Heute war"s ein schwieriges Spiel, Wiesbaden hat schon die letzten drei, vier Spiele sehr gut gespielt", sagt Torschütze Jendrisek. Sein „goldenes" Tor, das zwölfte in dieser Saison, beschreibt er strahlend: „Ich habe gesehen, dass drei große Leute von uns - Amedick, Lakic und Damjanovic - vorne waren, und habe dann darauf gehofft, dass einer den Ball verlängert."
Zweitliga-Kost? Mitnichten! Die ersten 60 Minuten im Fritz-Walter-Stadion waren nicht mehr als gekrampfter Kampf, Neutralisieren auf tiefem Niveau. So muss es sein, wenn der 17. den 18. auf der dunklen Kellertreppe trifft.
Schmerzhaft: In der 18. Minute knallten Wehens Außenverteidiger Torge Hollmann und Lauterns Josh Simpson mit den Köpfen zusammen. Beide konnten weitermachen. Von Spielen war gestern in der ersten Halbzeit nicht die Rede. „So schlecht wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, können wir gar nicht spielen", erklärte Milan Sasic nach dem Zittersieg und sah in der großen Nervosität die Gründe der lange Zeit schlechten Leistung seiner Mannschaft: „Die Jungs waren so aufgeregt. Der Wille war stärker als die Ruhe."
Nett: Der Empfang der Ex-Lauterer Marcel Ziemer und Fabian Schönheim, die freundlichen Applaus ernteten. Wehens erste von zwei Chancen verbuchte Ziemer, sonst im Schatten Martin Amedicks, bei einem Weitschuss, der neben Sippels Tor landete (31.). Knapp übers Tor strich ein Schuss Öztürks (67.).
Das Angriffsbemühen des FCK gegen einen energisch die Zweikämpfe suchenden, tief gestaffelten Gast - lange leicht zu durchschauen. Spielaufbau kann durch weite Sippel-Abschläge nicht ersetzt werden. Schlecht und selten kamen die Flanken von den Außen (Dick, Bugera). Die Außenbahnbesatzung (Hesse, Simpson) fand nur sporadisch statt. Anel Dzaka schien 45 Minuten auf der Suche nach einem Spiel, das nicht stattzufinden schien. Folge: Drei Ecken und zwei Chancen in 45 Minuten. Die erste verbuchte der eifrige Erik Jendrisek, der in der 30. Minute knapp das Ziel verfehlte. Kurz vor der Pause dann scheiterte Simpson nach Bugera-Freistoß per Kopf an Wehens Torhüter Walke. Kurze Störung beim Sonnenbaden ...
Herausragend die Innenverteidiger des SV Wehen Wiesbaden: Dajan Simac und Glibo, einst bei den FCK-Amateuren daheim, machten Srdjan Lakic und Jendrisek das Leben schwer. „Große Leute, es war schwer. Aber ich habe bis zuletzt dran geglaubt", sagte Lakic: „Mit Sidney Sam und Danny Fuchs kam noch mal Leben." Plötzlich war der Druck da und mit ihm kamen richtig gute Chancen.
Sam setzte sich gegen Benjamin Hübner immer wieder durch. So rückte Walke in den Brennpunkt, der Chancen von Dzaka (72.), Lakic (75.) und Sam (85.) zunichte machte. „Und am Ende steht der Jendrisek blank da", klagte der Torwart.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Damjanovic, Bugera - Demai - Hesse (59. Sam), Dzaka (78. Pinheiro), Simpson (67. Fuchs) - Lakic, Jendrisek
SV Wehen Wiesbaden: Walke - Hollmann (88. Nakas), Simac, Barg (24. Glibo), Hübner - Siegert, Panandetiguiri, Catic, Öztürk - Stroh-Engel, Ziemer (73. König)
Tor: 1:0 Jendrisek (90. +2) - Gelbe Karten: Damjanovic (3), Sam - Simac (5/4), Hollmann (3), Hübner (2) - Beste Spieler: Sam, Amedick, Jendrisek - Walke, Simac, Glibo - Zuschauer: 31.054 - Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf).
Quelle : Die Rheinpfalz