ZitatAlles anzeigenFCK mit Hornig nach Rostock - Führungsspieler Amedick und Trainer loben Joker Sidney Sam
Hansa Rostock, der tief gestürzte Bundesliga-Absteiger, hat den Schalter umgelegt und die Abstiegsplätze verlassen. Den 1. FC Kaiserslautern erwartet morgen (18 Uhr) ein hoch motivierter Gastgeber.
Zum Retter dürfte in Rostock - wie schon zu seligen Erstliga-Zeiten - Trainer Andreas Zachhuber werden. Er hat Dieter Eilts abgelöst, der nach dem 0:6-Desaster der Rostocker im Hinspiel in Kaiserslautern für Frank Pagelsdorf gekommen war. „Wir dürfen uns nicht zu sicher fühlen. Wir haben noch fünf schwere Spiele", mahnt Zachhuber im RHEINPFALZ-Gespräch. Der Volksheld möchte seine erfolgreiche Mission auch in der neuen Saison an der Ostsee gerne fortsetzen: „Meine Bereitschaft ist da. Das ist meine Heimat, das ist ein super Verein."
Den werden morgen 25.000 Zuschauer im 29.000 Menschen fassenden Ostsee-Stadion nach vorne treiben. Zachhuber: „Eine schwere Aufgabe. Gegen Lautern, das waren zu meiner Zeit immer packende Spiele."
„Hansa Rostock und der FCK sind die erfolgreichsten Mannschaften der letzten sechs Wochen", sagt Trainer Milan Sasic. Er sorgt sich um Srdjan Lakic. Der Torjäger wurde durch Probleme an der Ferse erneut zu einer Trainingspause gezwungen, wird aber mit schmerzstillender Spritze stürmen. „Das stört; denn Srdjan lebt von der Fitness", sagt der Trainer. Wieder im Trainingsbetrieb sind Manuel Hornig und Axel Bellinghausen. „Ich brauche resolute Kräfte", betont Sasic, der Hornig als Hintermann von Florian Dick im Blick hat. Bellinghausen soll in der Regionalliga Gehversuche unternehmen.
In den Planungen des Trainers eine Rolle spielt morgen Sidney Sam. Mit ihm kam beim 1:0 gegen Wehen Wiesbaden Schwung ins Spiel. „Wir hatten am Ende die eine oder andere Aktion mehr - gerade durch Sidney Sam", lobt auch Martin Amedick. Der eloquente Abwehrriese ist längst zum absoluten Führungsspieler geworden. Er lenkt, kommuniziert, kommandiert in der Defensive und zeichnet in der Offensive nicht selten für wichtige Tore verantwortlich. „In der zweiten Hälfte gegen Wehen Wiesbaden haben wir alles in die Waagschale geworfen, was wir konnten", sagt der 26-jährige 1,94-Meter-Mann, „da macht man sich keine großen Gedanken, ob man noch den Siegtreffer schafft oder nicht; man gibt einfach alles."
Gespürt habe er auch auf dem Rasen ganz deutlich, als die Fans auf den Tribünen mit der ersten guten Aktion von Joker Sam noch lauter geworden seien und die Mannschaft noch mehr nach vorne gepeitscht hätten. An eventuell schwindende oder steigende Aufstiegschancen bei gewissen Ergebnis-Konstellationen denke er nicht - auch nicht im Hinterkopf, wie er vehement versichert. Milan Sasic bekräftigt: „Immer das Maximum geben - was das am Ende bringt, werden wir sehen."
Sidney Sam war nach dem 1:2 gegen Fürth aus dem Kader gerutscht, saß in der Folge nur auf der Bank. Am Sonntag meldete sich der talentierte Dribbelkönig mit einer Top-Leistung zurück. „Das hat Spaß gemacht", sagt sein Trainer und mahnt zur Geduld mit einem so jungen Spieler. „Ja, ich habe einen guten Tag erwischt. Schade nur, dass mir kein Tor geglückt ist, aber der Torwart hat zwei Mal auch super gehalten", sagt Sam beim Blick zurück.
„Auswärts war ich früher beim HSV am stärksten, da habe ich in der Regionalliga meine besten Spiele gemacht", wirbt der 21-Jährige für seinen Einsatz in Rostock. Wie es weiter geht? Der vom FCK ausgeliehene Profi steht noch bis 2010 beim Hamburger SV unter Vertrag. „Hier hat noch niemand mit mir gesprochen. Ich gehe momentan davon aus, dass ich erstmal zurückgehe", sagt Sam.
So spielen sie
Hansa Rostock: Hähnel - Schöneberg, Bülow, Orestes, Oczipka - Retov, Fillinger - Schindler, Bartels - Kern, Kroos - Es fehlen: Gledson (Trainingsrückstand), Langen (Oberschenkelprobleme)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Hornig, Amedick, Damjanovic, Bugera - Demai - Dick, Dzaka, Sam - Lakic, Jendrisek - Ersatz: Robles, Ouattara, Pinheiro, Fuchs, Paljic, Simpson, Hesse - Es fehlen: Abel (Kreuzband-riss), Bellinghausen (Trainingsrückstand), Kotysch (Wadenbeinbruch), Reghecampf (Virus)
Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg)
Quelle : Die Rheinpfalz