ZitatAlles anzeigenFussball: FCK verliert nach 3:2-Führung 3:4 bei Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg - Jendriseks Traumtor
FREIBURG (osp/zkk). Zweimal geführt und das Saisonfinale beim Zweitliga-Meister SC Freiburg doch im Endspurt 3:4 (1:2) verloren. Während Mo Idrissou mit einem Doppelschlag kurz vor Toresschluss die Partie noch drehte, zeigte die FCK-Elf in der spielentscheidenden Phase all die Mängel, die die Aufstiegsträume platzen ließen.
Begonnen hatte die letztmals von Interimstrainer Alois Schwartz gecoachte Lauterer Elf gut und couragiert. Der FCK legte sofort den Vorwärtsgang ein, Freiburg brauchte einige Orientierungsminuten. Hätte Kai Hesse besser gezielt, Robin Dutts Mannschaft hätte mehr als ein 0:1 aufzuholen gehabt. Aber Hesse vergab nach einer prima Flanke Jendriseks (1.) und haute die Kugel nach Sam-Zuspiel über das Tor von Simon Pouplin (5.). Chancentod ...
In der 11. Minute aber war Freiburgs Schlussmann machtlos, als Erik Jendrisek von der linken Sechzehnmeterkante nach Vorarbeit Sams den Ball in den rechten Torwinkel zimmerte. Ein Sonntagsschuss - Saisontor Nummer 14 für den slowakischen Nationalspieler, der sich harte Zweikämpfe mit dem kernigen Tschechen Pavel Krmas lieferte. Mit Ömer Tropak bildet Krmas eine erstklassige Innenverteidigung.
Der SC Freiburg fand dann zu seiner Linie, gefährlich vor allem nach den Standards von Julian Schuster. Freiraum bekamen Jäger und Abdessadki vor allem auf der rechten Lauterer Abwehrseite. Da arbeitete Sidney Sam zu oft schlecht im Rückwärtsgang, Florian Dick war zu häufig zu weit weg vom Angreifer. In der 26. Minute sorgte Jonathan Jäger nach einem klugen Rückpass Bechmanns für das 1:1. Vorher hatte Moussa Ouattara den wuchtigen Idrissou entwischen lassen. In der 38. Minute patzte der Lauterer Souverän: Martin Amedick, gestern Kapitän, übersah Tommy Bechmann, der sich in seinem Rücken davonstahl, Luis Robles holte den forschen Dänen von den Beinen, den Elfmeter nutzte Daniel Schwaab zur Pausenführung. Es war sein Abschiedsgeschenk, denn der U21-Nationalspieler wechselt zu Bayer Leverkusen. Er wurde vor der Partie gemeinsam mit dem vom Ludwigshafener SC stammenden Maximilian Mehring verabschiedet.
Nach dem Seitenwechsel verleugneten die Roten Teufel anfänglich gezeigte Spielkultur. Immer wieder ging"s nur hoch nach vorne, wo Jendrisek lange unterstützungslos ackerte. Da spielte Hesse viel zu viel Alibi, der für ihn gekommene Josh Simpson fiel total aus.
Sidney Sam, der viel versuchte, aber zu oft in Butschers Fangschatten geriet, sorgte mit gnädiger Unterstützung von Torwart Pouplin aus 16 Metern für das 2:2 (65.). Aimen Demai, letztmals in Lauterer Diensten, ließ aus der Distanz gar das 3:2 folgen (76.). Aber von der Bank kam keine wirkliche Stärkung: Dragan Paljic, der den abbauenden Danny Fuchs ablöste, fand ebenso wenig ins Spiel wie Alper Akcam, der Sam ersetzen sollte. Das war wie Unterzahl.
Über den linken Flügel sorgte der junge Andreas Glockner - ungestört von Dick - mit seinen Flanken für Dauerbelagerung im Lauterer Strafraum. Nach Bileks verlorenem Zweikampf gegen den Kunstschützen Schuster konterte Idrissou den FCK gekonnt aus - 3:3 (85.). In vorletzter Minute nutzte wiederum Idrissou einen Patzer Ouattaras zum Siegtreffer. Die große Ausgleichschance ließ quasi im Gegenzug Alexander Bugera verstreichen. „Das Spiel spiegelt ein bisschen die ganze Saion wider", meinte FCK-Interimscoach Schwartz, „man war dran, hat gut gearbeitet, Charakter gezeigt, kriegt dann aber den 3:3-Ausgleich und kurz vor Schluss den Genickschuss." Kapitän Amedick sagte: „Wir waren zu naiv in den letzten fünf Minuten."
So durfte sich der SC Freiburg bei der Meisterehrung durch Holger Hieronymus und Christian Müller von der Deutschen Fußball-Liga auch über drei weitere Punkte freuen. Die Meisterschale - erstmals im Bundesliga-Unterhaus vergeben - überreichte der einstige Freiburger Kult-Torwart Richard Golz an SC-Kapitän Heiko Butscher.
Der FCK-Kader verabschiedet sich heute (13 Uhr) in der Halle der Nordtribüne mit einer Autogrammstunde in den Sommerurlaub. Kommentar
So spielten sie
SC Freiburg: Pouplin - Schwaab, Krmas, Toprak, Butscher - Schuster, Banovic (46. Flum) - Jäger (64. Glockner), Abdessadki - Idrissou, Bechmann (76. Günes)
1. FC Kaiserslautern: Robles - Dick, Ouattara, Amedick, Bugera - Bilek, Demai - Sam (77. Akcam), Fuchs (71. Paljic) - Hesse (55. Simpson), Jendrisek
Tore: 0:1 Jendrisek (11.), 1:1 Jäger (26.), 2:1 Schwaab (38. Foul-Elfmeter), 2:2 Sam (65.), 2:3 Demai (76.), 3:3 Idrissou (85.), 4:3 Idrissou (89.) - Gelbe Karten: Krmas (4), Toprak (4) - Robles - Beste Spieler: Idrissou, Schuster, Toprak - Demai, Amedick - Zuschauer: 24.500 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden).
Quelle : Die Rheinpfalz