Ich würde gerne mit euch ein Thema diskutieren, was zumeist bei anderen Sportarten auftaucht: Das Thema Doping. Ich bin Rad gefahren, dort auch Rennen, und da dürfte es niemanden verwundern, dass Doping auch im Amateur-Radsport die Regel ist. Im Fußball erscheint mir aus sportwissenschaftlichen Gesichtspunkten Doping auch von großem Vorteil. Gerade im Bereich Rehabilitation, aber auch in der konkreten Vorbereitung sollten etwa Dinge wie EPO ein große Rolle spielen können. Schaut euch den Fußball Barcelonas an, dann ist es schon auffallend mit welch hohem Tempo diese Siele stattfinden. Das gleiche gilt auch für die Bundesliga. Und wenngleich sich dir Trainingsmethoden verbessert haben, so ist doch auch klar, dass eineige Weltrekorde in der Leichtathletik etwa aus den 70ern Jahrzehnte gehalten haben (200m Männer erst von Johnson gebrochen, ich glaube in den späten 90ern). Das heißt: Man ist in den 70ern schon so schnell gelaufen wie die gedopten Sprinter der 90er. Im Fußball aber sind die Spiele aus den 70ern einfach wahnsinnig tempoarm. Es muss also was passiert sein. Das eine erhöhte körperliche Fitness zu besseren Resultaten führt, dürfte wohl keinen verwundern. Ein Freund von mir, selbst Profi, kennt es aus dem Radsport: Er sagt: 1% mehr Leistung ist ein Welt. Und bei dem hohen Tempo im Fußball ist ein Mischung aus Fitness und spielerischem Talent wohl das Maß aller Dinge. Was glaubt ihr? Denkt ihr (wie alle in den 80ern und 90ern im Radsport), dass Doping kein Thema ist -- oder seid ihr, wie ich davon überzeugt, dass es ganz sicher Dopingstrukturen auch im Fußball gibt -- zumal die Geldmengen, die im Fußball bewegt werden, die des Radsports um das vielfache übersteigen?
Doping im Fußball
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Wie beim Radsport gibt es bestimmt auch beim Fußball solche und solche. Ausschließen möchte ich es nicht, aber so extrem wie bei anderen Sportarten ist es wohl nicht. Der Fußball ist eben schneller geworden. Wenn ich mir Bilder von früher ansehe wie man den Ball noch einfach so zum Torwart spielen konnte und der den auch aufnehmen durfte sind das wohl auch Gründe warum der Fußball nicht so schnell war. Sowas wie "One-Touch-Fußball" gab es damals eben noch nicht in der Art wie es heute ist.
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sicherlich wird es auch im Fußball Doping geben - ich gehe davon aus, dass es Einzelfälle sind. Der Vorteil, den man sich verschafft, ist einfach geringer. Beim Radfahren, kommt es fast ausschließlich darauf an, wieviel Watt Du wie lange bringst - wenn Du Dich mit Doping um 5% steigerst - verschafft Dir das einen enormen Vorteil.
Im Fußball kommt es natürlich auch auf die Fitness an, aber auch darauf, einen klaren Kopf zu behalten, die Koordination auf höchsten Niveau zu halten, sich nicht zu verletzen und eine lange Saison durchzustehen. Durch Doping ruft der Körper mehr Leistung ab, aber die fällt ja nicht vom Himmel. Über seine natürliche Leistungsgrenze zu gehen, birgt hohe Risiken. Das rächt sich schnell im weiteren Verlauf der Saison oder durch eine Verletzung.
Folglich stehen dem Risiko der Entdeckung beim Fußball viel weniger Vorteile gegenüber - von daher gehe ich von keinem systematischen Doping aus...Am ehesten sehe ich verletzte Spieler gefährdet, die schneller wieder fit werden wollen oder die mit Hilfe von Doping sich für das eine oder andere ganz wichtige Spiel fitspritzen wollen...
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Folglich stehen dem Risiko der Entdeckung beim Fußball viel weniger Vorteile gegenüber - von daher gehe ich von keinem systematischen Doping aus...
Am ehesten sehe ich verletzte Spieler gefährdet, die schneller wieder fit werden wollen oder die mit Hilfe von Doping sich für das eine oder andere ganz wichtige Spiel fitspritzen wollen...
Sehe ich genau so.Der Fußball hat sich auch rein von der Technik und Spielweise weiter entwickelt (Barcelona). Dies wurde hier schon beschrieben. Das gleiche wäre mit dem entsprechenden Training auch bei uns möglich.
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Wie beim Radsport gibt es bestimmt auch beim Fußball solche und solche. Ausschließen möchte ich es nicht, aber so extrem wie bei anderen Sportarten ist es wohl nicht. Der Fußball ist eben schneller geworden. Wenn ich mir Bilder von früher ansehe wie man den Ball noch einfach so zum Torwart spielen konnte und der den auch aufnehmen durfte sind das wohl auch Gründe warum der Fußball nicht so schnell war. Sowas wie "One-Touch-Fußball" gab es damals eben noch nicht in der Art wie es heute ist.
Da ich selbst auch jahrelang Rennen gefahren, will ich nur noch mal schnell zum Radsport sagen: Es gibt nicht solche und solche. Es sind ALLE! Du hast sonst einfach keine Chance. Ich könnte dir die wildesten Dinge erzählen, aber du willst es wahrscheinlich gar nicht wissen, weil du ja vielleicht Jahre lang an Ulle und Ete und den sauberen Jens Voigt geglaubt hast . . .
ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man im Fußball auf den körperlichen Vorteil verzichten will. Und eines kannst du mir glauben: Auf Epo kontrollieren die beim Fußball nicht. Wenn sie es unangekündigt machen würden, hätten einige ein großes Problem.
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Da ich selbst auch jahrelang Rennen gefahren, will ich nur noch mal schnell zum Radsport sagen: Es gibt nicht solche und solche. Es sind ALLE! Du hast sonst einfach keine Chance. Ich könnte dir die wildesten Dinge erzählen, aber du willst es wahrscheinlich gar nicht wissen, weil du ja vielleicht Jahre lang an Ulle und Ete und den sauberen Jens Voigt geglaubt hast . . .
Demnach musst du also auch gedopt haben, wenn es wirklich alle machen. Oder hast du aufgehört als du merktest, dass es ohne nicht geht?
Ich habe lange an einen sauberen Ulleund Voigt geglaubt, aber das hat sich geändert.
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gringo das Beispiel Barcelona ist für mich eigentlich nicht gültig. Die spielen nicht so schnell weil sie den anderen körperlich überlegen sind (guck dir an welche Probleme die gegen das robuste Chelsea hatten), die spielen so schnell weil sie die Balltechnik und das Passspiel perfektioniert haben, weil sie ein überragendes taktisches Verhalten an den Tag legen und die Mannschaftsteile einfach perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das sind keine Dinge die man mit Doping fördern kann.
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Demnach musst du also auch gedopt haben, wenn es wirklich alle machen. Oder hast du aufgehört als du merktest, dass es ohne nicht geht?
Ich habe lange an einen sauberen Ulleund Voigt geglaubt, aber das hat sich geändert.
Ich selbst bin noch vor meinem ersten Profivertrag ausgestiegen. Ich habe mit den ein oder anderen Mittel herumexperimentiert und es dann sein gelassen. Aber zum Thema: Wer will bezweifeln, dass bei den laschen Kontrollen (die obendrein nur Urinkontrollen sind) die Möglichkeiten des Blutdopings auch im Fußball uneingeschränkt sind. Gerade im Bereich Regeneration ist Doping entscheidend. Schau dir die Spanier und Engländern (m.E ganz oben auf der Liste) an und vergleiche die Spiele mit Spielen von vor 15 Jahren. Die haben 38 Saisonspiele und denen geht am Ende der Saison immer noch nicht die Puste aus.
Nur um das einmal deutlich zu machen: Doping heißt nicht, vor dem Spiel ein oder zwei Pillen rein, sondern das muss von langer Hand geplant sein. Dass auf der Fuentes-Liste auch Fußballer standen, wurde anfänglich viel berichtet, aber dann wohl lieber wieder unter den Teppich gekehrt. Fuentes hatte jedenfalls Beziehungen zu großen spanischen Fußballvereinen und hat daraus auch nie ein Geheimnis gemacht. Ich kann euch sagen: Das macht einen Riesenunterschied, ob mit oder ohne Doping. Und wer Fußball spielt, weiß, dass es manchmal ganz nützlich ist, ne gute Puste und Ausdauer zu haben.
Und dann immer wieder Regeneration. Wird der Körper mit mehr Sauerstoff versorgt, arbeitet er besser. Das ist simpel und erscheint mir aus Sicht eines Fußballverantwortlichen durchaus sinnvoll, da mal nachzuhelfen. Zumal, wenn's eh keiner kontrolliert. Ich diskutiere hier nicht das technische Element, das sicher auch wichtig ist. Aber wer nicht fit ist, schafft es nicht. Seht euch Michael Owen an. Der war immer zu dick -- und deshalb spielte er auch nie ganz oben -- obwohl er wahrscheinlich der talentierteste englische Fußballer seit vielen Jahren war.
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nun, ich weiß es nicht, kann deshalb nur spekulieren...
Wenn die Kontrollen wirklich so lasch sind, dass man nichts findet, kommt vielleicht doch der eine oder andere auf die Idee...
Aber mit einer Mär sollten wir doch mal wirklich aufhören, dass Fußball eine körperlich besonders anstrengende Sportart ist. Ein echter Profi macht pro Jahr 50 Spiele (selten mehr) und rennt in jedem Spiel ca. 10 km. 10 km in 90 min. ist zügiges Spazierengehen. Natürlich sind auch Sprints dabei und Kopfballduelle. Aber von einer außerordentlichen körperlichen Leistung kann man wirklich nicht sprechen - zumindest wenn man es mit anderen Profisportarten vergleicht. Folglich ist es bei einem einigermaßen professionellen Training für einen Profi kein Problem, die körperlichen Anforderungen zu erfüllen und auch noch nach 80 min. laufen zu können.
Die Herausforderung besteht vor allem darin, trotz körperlicher Anstrengung taktisch diszipliniert zu spielen und sich 50 Mal pro Jahr aufs neue zu motivieren. Nicht der 60 m Sprint ist beeindruckend, sondern die Fähigkeit, den Ball danach noch am Torwart vorbeizuschieben. Nicht der lange Weg in die Abwehr ist Hochleistung, sondern die Fähigkeit, 3 gegen 3 nach hinten zu sprinten und trotzdem jeden Verteidiger nahe am Gegenspieler zu haben...
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Die großen modernen Fußballer sind aber alle auch große Athleten. Christiano Ronaldo ist das beste Beispiel. Die Dynamik ist entscheidend und wenn ich da 1-2% mehr habe, macht das im Zweifel einen Unterschied. In den USA etwa ist Baseball in schweren Dopingverdacht geraten, wo bei das doch noch ein bisschen unathletischer als Fußball ist.