ZitatAlles anzeigenDer neue Cheftrainer Marco Kurz hat die Mannschaft des Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gestern zum Auftakt der Saison-Vorbereitung begrüßt. Heute Abend fahren die Roten Teufel ins Trainingslager nach Bad Bertrich. Nicht dabei sind Josh Simpson und Sebastian Stachnik. Sie verlassen den FCK. Auf dem Weg zurück ist Mathias Abel.
VON OLIVER SPERK
Laktattest und Foto-Marathon: Für die Spieler des 1. FC Kaiserslautern hatte der erste Vorbereitungstag gestern nicht viel mit Fußball zu tun. Im ersten Trainingslager, das die Roten Teufel heute Abend in Bad Bertrich beziehen und am Sonntagvormittag wieder verlassen, wird sich das ändern. In dem Eifel-Kurort steht neben der Arbeit vor allem an den konditionellen Grundlagen auch das gegenseitige Beschnuppern an.
Der Regionalliga-Torjäger des FCK II, Sebastian Stachnik, wird mit seinem neuen Klub Rot-Weiß Essen in ein anderes Trainingsquartier reisen - er verlässt den FCK nach zwei Jahren wieder. Nach drei Jahren ist für Publikumsliebling Josh Simpson das Kapitel Kaiserslautern wohl abgeschlossen. Der 26-Jährige hat das Vertragsangebot des FCK nicht angenommen. Bei den bisher ausgeliehenen Sidney Sam und Danny Fuchs, die bleiben sollen, erwartet Vereinschef Stefan Kuntz heute eine positive Entscheidung aus Hamburg und Bochum. Mit Stürmer Marcel Ziemer, zuletzt an den späteren Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden ausgeliehen, will der neue Lauterer Cheftrainer Marco Kurz weitere Gespräche führen. Unter Ex-Coach Milan Sasic war Ziemer, wie Simpson bei der Rettung des FCK am 18. Mai 2008 mit dem 3:0 gegen Köln umjubelter Torschütze, nur zweite Wahl. „Ich sehe Marcel Ziemer positiv", sagt Coach Kurz, „er hat in Kaiserslautern viele gute Zeiten gehabt. Fakt ist, er hat hier noch einen Vertrag. Aber es macht nur Sinn, wenn er sich ganz sicher ist und signalisiert, dass der Weg hier für ihn weiterführt."
Bei Mittelfeldspieler Laurentiu Reghecampf sind die Prognosen der Ärzte nach den Aussagen von Kurz und Kuntz so, dass der 33-Jährige in Folge seiner Viruserkrankung weiter pausieren muss.
Einen guten Start in Kaiserslautern hat der am Donnerstag verpflichtete Cheftrainer erlebt. „Ich bin gut aufgenommen worden, in allen Bereichen; ich treffe hier auf ein intaktes Umfeld", sagt der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer. Das Sponsoren-Treffer am Sonntag in der Gastronomie-Ebene FCK 1900 im Fritz-Walter-Stadion hat ihn beeindruckt. „Ich habe zwar als Spieler und als Trainer schon viel erlebt - aber das war ein tolles Event", schwärmt Kurz. Auf seinen Wunsch hin beginnt die Vorbereitung der FCK-Profis gleich mit dem Trainingslager in Bad Bertrich. „Da lernt man sich gegenseitig relativ schnell kennen, weil man die Zeit zwischen den Trainingseinheiten besser nutzen kann, um Gespräche zu führen", betont Kurz. Er weiß: „Das eine oder andere neue Gesicht werden wir noch dazubekommen."
Zum künftigen Spielsystem der Roten Teufel hat Kurz „schon gewisse Vorstellungen im Kopf", Details macht er aber von der endgültigen Struktur des Spielerkaders abhängig. Eines aber weiß Kurz schon sicher: „Zu Hause möchten wir den Gegner so bespielen, dass er sich gar nicht erst entfalten kann. Denn das will unser fußballverrücktes Publikum. Die Fans sind unser großes Plus."
Auf dem Weg der Besserung sind Torjäger Srdjan Lakic (Leistenoperation und Fersenverletzung), Sascha Kotysch (Wadenbeinbruch) und Mathias Abel (Kreuzbandriss). „Sie kommen langsam zurück", sagt Kurz.
„Ich habe von den Ärzten grünes Licht fürs Lauftraining bekommen, habe statt Urlaub zuletzt einen Monat lang jeden Tag vier Stunden gearbeitet", betont Lakic, „ich will lieber langsam anfangen und dafür die ganze Saison durchspielen können. In der vergangenen Rückrunde haben viele von uns mit Schmerzen gespielt." Wer neuer Kapitän als Nachfolger des nach Augsburg gewechselten Axel Bellinghausen werden soll, wird am Ende der Vorbereitung entschieden. Nach und nach zum Kader stoßen werden Moussa Ouattara (Länderspiel), Erik Jendrisek - er wurde an den Nasen-Nebenhöhlen operiert -, Torhüter Luis Robles (Confed-Cup mit den USA) und Tobias Sippel (mit der U21 bei der EM).
Quelle : Die Rheinpfalz