Goldener Handschlag? Moralisch zu vertreten?

  • Zitat

    Sollte der Porsche-Chef hinschmeißen, kassiert er angeblich 100 Millionen Abfindung. Mit kreativer Rechenkunst könnte er sogar noch mehr herausschlagen.
    Von FOCUS-Online-Redakteurin Catrin Gesellensetter
    Unterstellen wir einmal, Wendelin Wiedeking wäre ein bescheidener Mensch. Ein Manager, der sich nicht für etwas Besseres hält, sondern lediglich als Primus inter Pares die Geschicke bei Porsche lenkt. In diesem Fall würde er sich und seinen fünf Vorstandskollegen das Geld, das der Autobauer für seine Führungsriege bereithält, zu gleichen Teilen überweisen lassen. Im Jahr 2008 waren das schlanke vier Millionen Fixgehalt – also gut 660 000 Euro pro Person. Für einen Top-Manager ein eher kärgliches Salär.
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    Quelle: Focus.de


    Im Artikel gibt es eine Berechnung, dass Herr Wiedeking zwischen 94 Mio € und 172 Mio€ erhalten wird. Sind solch abstrus hohe Zahlungen moralisch zu rechtfertigen?

  • Meiner Meinung nach nicht. Aber Porsche ist ein Privatunternehmen bzw. eine Aktiengesellschaft, die müssen das für sich entscheiden. Wenn den Aktionären der Dienst von Wiedekind das wert ist, ist es deren Sache. Ist ein Ronaldo fast 100 Mio Euro Ablöse und 12 mio netto per anno wert ? Nur dem, der bereit ist es zu bezahlen. Und bei Wiedekind werden wenigstens noch Arbeitsplätze geschaffen.


    Andere Frage: Ist es moralisch zu rechtfertigen, das der Chef der HSH-Nordbank, die am Tropf des Steuerzahlers hängt, eine Bonuszahlung von 2,4 Mio Euro bekommt, aus der Hand des Steuerzahlers ? Für mich wäre es Grundvorrausetzung und unabdingbar zur Auszahlung der Kredite, das davon keine Boni gezahlt an die Pfeifen, die das Chaos verursacht haben....

  • Rick Wagoner, der Verursacher des GM-Caos, bekommt trotz Insolvenzverfahren eine jährliche Rente von 11 Mio Dollar.

  • Wenn der Aufsichtsrat Verträge mit Vorständen schließt, die den Vorständen hohe Bezüge bei NICHTERFOLG garantieren, sollte man die Aufsichtsräte wegen Veruntreuung verklagen, denn sie verschwenden das Geld der Besitzer/Aktionäre. Hier hat weltweit eine Selbstbedienungsmentalität um sich gegriffen, die unerträglich ist.
    Ich habe kein Problem damit, wenn ein Vorstand eines großen Unternehmens 1-2 Millionen verdient, wenn das Unternehmen DAUERHAFT Erfolg hat - aber die Zahlungen bei Nichterfolg sind Raub. Und um es noch einmal zu betonen - nicht der Vorstand, der so einen Vertrag annimmt ist kriminell (Hand aufs Herz, wer würde solche Geldgeschenke ablehnen), sondern der Aufsichtsrat, der solche Verträge anbietet.


    Was Unternehmen angeht, die vom Staat vor der Pleite gerettet werden, da ist die Situation noch schlimmer. Wird ein Unternehmen insolvent, so können Gläubiger ihre Ansprüche an das Unternehmen nur noch teilweise realisieren, müssen auf einen gewissen Prozentsatz verzichten, teilweise auf bis zu 100%.
    Genauso, wie die Ansprüche der Gläubiger gekürzt wurden, müssten natürlich auch die Gehalts- und Abfindungsansprüche der leitenden Führungskräfte gekürzt werden. Wenn das nicht passiert, wird Steuergeld verschwendet.


    Diese Auswüchse haben neben dem kriminellen Aspekt auch die verheerende Auswirkung, dass die Akzeptanz der Marktwirtschaft sinkt und alle Manager oder sogar Familienunternehmer an Ansehen verlieren.
    Von daher rege ich mich darüber fürchterlich auf...


    Wenn man Konten von Harz IV - Empfängern prüft, um die Bedürftigkeit zu ermitteln oder prüft, ob nicht nebenbei schwarzgearbeitet wird (was ich übrigens für richtig halte), dann muss man noch viel strenger und korrekter bei den Gutverdienenden sein, sonst verliert der Staat die Glaubwürdigkeit.

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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  • In unserer Welt ist moralisch kaum noch was zu vertreten, also brauchen wir hier keine Einzeldiskussion anzufangen.

    Rai-Uno Reporter vor dem 3:0 von Deutschland gegen Argentinien / WM Viertelfinale 2010


    "Ce Sweinsteiger! Sweinsteiger! Goooooooooolll!"

  • naja Sippel, Du hattest schon bessere Kommentare. Mit der Logik könnte ich Dir beim nächsten Mal heftig in die Fresse schlagen und ganz erstaunt kucken, wieso Du Dich darüber so aufregst...

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  • Die Stuttgarter Nachrichten melden eben, dass Wiedeking heute noch abgelöst wird und eine Abfindung von 250 Mio € erhalten soll.

  • Mit der Summe geht er knapp an Hartz 4 vorbei....

  • Die Stuttgarter Nachrichten melden eben, dass Wiedeking heute noch abgelöst wird und eine Abfindung von 250 Mio € erhalten soll.


    Über so eine Summe für eine Person darf man nicht nachdenken. Nicht mal im Ansatz, ohne dabei eine gewisse Wut zu empfinden.

  • 250 Mio. glaube ich nicht. Selbst 10% wären extrem viel.


    Der Mann hat ja einen sehr guten Job gemacht und Porsche wirklich nach vorne gebracht.


    Bis er dann auf die Idee gekommen ist, sich VW einzuverleiben, was Porsche fast ruiniert und sicher extrem geschwächt hat.


    Das war zwar nicht allein seine Idee, aber so wie es gemacht hat, war es ein extrem riskantes Spiel. Dafür muss er die Verantwortung tragen. All die Jahre hat er extrem viel Geld bekommen, solange es gut ging - jetzt wäre es das mindeste, dass er ohne einen Penny geht....


    In diesem Fall muss man allerdings auch berücksichtigen, dass Porsche und VW teilweise in Familienbesitz sind. Und wenn die ihr Geld Wiedeking schenken möchten, kann mir das egal sein...

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