Politik & Wirtschaft

    Zitat von Westkurvenveteran

    Nun, für's erste würd ich sagen, das ich in HESSEN wohne. Weswegen mit RLP ziemlich egal ist.


    Und für die Stimmabgabe wäre es sinnvoll, den Kopf von Ideologie frei zu machen. Inhalte zählen. Und da konnte mir weder Linke, Grüne noch CDU oder SPD gefallen.


    Ich hab das allererste Mal FDP gewählt. Ich hab denen eine Chance gegeben. Wir werden sehen, was draus wird. Ausreden kann es keine geben, ihre Position ist so gut wie noch nie in der Geschichte der FDP. Also müsste sie ein Maximum an Inhalt einbringen können.

    Viele haben die FDP vermutlich zum ersten Mal gewählt und wie unserem Marco Kurz zu Anfang der Saison sollten wir der neuen Regierung auch die Chance geben.
    Trotzdem hatte ich bei Marco schon von Anfang an ein besseres Gefühl als bei schwarz-gelber Regierung. Auch wenn Kohl schon lange nicht mehr an der Macht ist, so prägen 16 Jahre unter schwarz-gelb doch. Irgendwie habe ich Angst um unser Deutschland.


    Zitat WKV
    Und: Noch nie hat mich ein Politiker so rotzfrech angelogen wie Kurt Beck. Keine vier Wochen vor SEINEM ANTRAG, welcher mir wesentlich mehr Kosten und weniger Gehalt auferlegte, hat er noch gesagt: Keiner plant eine Gehaltskürzung. Da hatte er wohl Ullbricht's Handbuch für unbequeme Wahrheiten dabei. Damals hab ich mit deinen Kollegen zusammen vor dem Landtag demonstriert. Es hat ihn einen Scheiss interessiert. Beck ist für mich politisch tot.


    Das war einer der Hauptgründe, warum ich aus der SPD ausgetreten bin.

    Einmal editiert, zuletzt von Atti1962 ()

    Meiner war damals die Weigerung, in den Balkan Krieg einzutreten, als noch Zeit war. Keine 1000 km von uns entfernt fand ein Völkermord statt, und die SPD hat nur mit Ideologie gehadert. In Afghanistan hat sie sich nicht gestört .


    Dort saßen Frauen und Kinder in KZ's rum, und die Herren der Troika haben diskutiert.

    Zitat von Westkurvenveteran

    Meiner war damals die Weigerung, in den Balkan Krieg einzutreten, als noch Zeit war. Keine 1000 km von uns entfernt fand ein Völkermord statt, und die SPD hat nur mit Ideologie gehadert. In Afghanistan hat sie sich nicht gestört .


    Dort saßen Frauen und Kinder in KZ's rum, und die Herren der Troika haben diskutiert.

    Das ist ein sehr schwieriges Thema, das querbeet durch alle Parteien geht. Unser CDU-Kandidat im Wahlkreis für den Bundestag (Norbert Schindler) ist zum Beispiel strikt gegen einen Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, seine Partei mehrheitlich dafür. In der SPD, bei der FDP, bei den Grünen wird dies auch innerhalb der Parteien schon sehr unterschiedlich gesehen. Und auch ich muss gestehen, nachdem ich mitbekommen habe, wie die Taliban damals in Afghanistan Kinder und Frauen umgebracht haben, da war ich der Meinung: Irgendjemand muss da eingreifen und diesen menschenverachtenden, vom Glauben geblendeten Ungeheuern Einhalt gebieten. Aber wer soll das machen? Die USA? Die Nato? Oder sind uns diese Frauen und Kinder egal? Nein, sind sie nicht, denn sie sind Menschen auf Fleisch und Blut wie wir alle hier, die hier im warmen Zimmer sitzen und Buchstaben in die Tastatur tippen.
    Gleiches gilt für den Balkan.
    Das Thema ist aber auch deshalb so sensibel, weil es Nuancen gibt. Die Haltung Schröders, die Bundeswehr nicht in den Irak-Krieg zu schicken, halte ich nach wie vor für richtig.

    Habe noch nicht die Beiträge studiert - trotzdem einen kurzen Eindruck:
    a) Frau Merkel ist glaubwürdig `rübergekommen, ihre Verluste (die der CDU) hielten sich in Grenzen - die CSU mußte bezahlen für ihre ständige FDP-Beschimpfung und ihren Größenwahn;
    b) die SPD wird sich personell erneuern und programmatisch nach links auf die Linke zubewegen - vor allem Verluste durch Nichtwähler alter SPD -Klientel
    c) die Linken sind erstarkt---> für mich ein Lafo - Effekt
    d) die Grünen sind als 68er - Abenteuerspielplatz stark gerupft, kein Thema bleibt ihnen alleine, wohl die besten Prozentzahlen, aber sicher weniger, als erwartet.
    e) die FDP: hoffentlich sind sie fachlich gut und werden nicht grössenwahnsinnig - stabile Richtungsansage (wie in Hessen) erfolgreich, weil jeder weiß, was er mit seiner Stimme unterstützt und was nicht.


    Unser Land hat nun eine starke Regierung, in diesen Zeiten wichtig. Für mich das richtige Resultat. Mehrheit im Bundesrat bleibt erhalten.

    2 Mal editiert, zuletzt von sandberg ()

    Ich bin kein Freund von Schwarz-Gelb, das gebe ich zu. Aber da die SPD momentan eigentlich keine richtige SPD ist, gab es zu Schwarz-Gelb wohl keine Alternative, denn Große Koalition ist Mist!


    Westerwelle hat das beste Ergebnis aller Zeiten eingefahren, jetzt wird er daran gemessen. Er steht zum ersten Mal in der Regierungsverantwortung, da bin ich gespannt wie das läuft. Auch bin ich gespannt was aus den ganzen Versprechungen wird, die die FDP vollmundig verkündet hat und ohne deren Festhalten sie keinen Koalitionsvertrag unterschreiben wollen.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das alles finanziert werden soll in Anbetracht des gigantischen Schuldenbergs, aber gut; Volkes Stimme hat gesprochen und dies gilt es zu respektieren. Ich werde dem Ganzen neutral gegenüberstehen und mir mein Bild machen.


    Was ich positiv finde, ist die klare Abtrennung der politischen Lager. Eine rein linke Opposition mit der SPD vorneweg ist besser für unsere Demokratie als die bisherigen Verhältnisse. Und darin sehe ich auch den Vorteil für die SPD. Sie muss den Weg der politischen Neuorientierung gehen und zwar konsequent und muss sich dabei auf ihren alten Werte besinnen. Back to basic ist angesagt, nur dann gewinnt sie ihre Glaubwürdigkeit zurück.

    Zitat von FCK-Quaterback

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das alles finanziert werden soll in Anbetracht des gigantischen Schuldenbergs, aber gut;


    Mal grad ein bisschen Offtopic. Hab letztens mit einem Studenten für Angewandte Naturwissenschaften darüber geredet, der hat mir erzählt, dass der Schuldenberg Deutschlands deshalb tragbar ist, weil wir viele Goldreserven haben, mehr als die allermeisten Länder in der Welt (ich glaube er meinte, dass nur die Chinesen mehr haben). Dementsprechend haben wir da eine Sicherheit, weshalb die Banken uns ja auch das Geld geben. Das große Vorteil darin liegt auch, dass der Preis für Gold momentan steigt und steigt. Sprich, unsere Goldreserven gewinnen mehr und mehr an Wert. Und das scheint momentan sogar so viel zu sein, dass das mehr ist als wir durch Zinsen zahlen müssen. Solange also das Gold so wertvoll ist können wir immer weiter investieren. Ohne Schulden abbauen zu müssen. Das ist alles ohne Gewähr, es ist nur das, was er mir erzählt hat. Vielleicht ist das auch großer Blödsinn und jemand anderes hier kennt sich da besser aus. :)

    Gonzo, außerdem ist der Politik ziemlich klar, daß es nicht möglich sein wird, diesen Schuldenberg abzuzahlen in der Logik dieses Verbes. Sie warten auf eine nennenswerte Inflation. Darüber redet keiner, aber ich denke, so wird es kommen. Denke mal an die Masse Geldes, die i den USA gedruckt wurde und wird und wir werden nochmals 100 Mrd mehr Schulden machen zu allem, was schon da ist. In Westeuropa sind weitere ähnliche Dinge zu besichtigen.

    Einmal editiert, zuletzt von sandberg ()

    Natürlich wird das niemand mehr abtragen können. Aber deshalb kann man sicherlich nicht sagen, "scheiß drauf, wir machen fröhlich so weiter".

    Bemerkenswert zu sehen, wie die "strukturschwachen" Wahlkreise in der Pfalz ausgegangen sind. Lautern, Kusel, Pirmasens waren früher schon traditionell SPD-Hochburgen, heute haben dort die Linken bis zu 20% und teilweise mehr erzielt.
    In der Vorderpfalz hat dagegen die FDP teilweise fast 20 % bekommen.


    Beispiel Kusel (arbeitslosenquote ca. 14 %):
    SPD 32,6 %
    CDU 25,6 %
    Linke 18 %
    FDP 11 %
    Grüne 7 %


    Zum Vergleich dazu Bad Dürkheim (Arbeitslosenquote ca. 4 %):
    CDU 33,4 %
    SPD 22,4 %
    FDP 19,5 %
    Grüne 10,6 %
    Linke 8,5 %


    In Kusel kommt schwarz-gelb zusammen gerade mal auf 36 %, in Bad Dürkheim auf 53 %.
    Rot-rot-grün in Kusel 57,6 % in Bad Dürkheim nur auf 41,5 %.


    Das Einzige was mich an dieser Bundestagswahl befriedigt ist die Tatsache, dass das braune Gesocks abgewatscht wurde und irgendwo im Nirvana verschwunden ist. :auslachen: NPD